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Transcript

Medienpädagogische Verankerung

„Man sollte nicht nur über Tools, Apps, Software etc. sprechen, die man im Unterricht für Übungen usw. nutzen kann, sondern auch darüber, wie man mit den Schüler*innen über die Gefahren und Risiken digitaler Medien sprechen kann…“

Zu den Bedarfen

Empirische Untersuchung der Perspektiven von Lehramtsstudierenden auf Digitalisierung und Medienpädagogik in Schule und Lehramtsausbildung

Implementierung digitalisierungsbezogener medienpädagogischer Ausbildungsinhalte in das Lehramtsstudium

„Mich interessieren vor allem Potenziale der Mediennutzung im Unterricht für einen individualisierten, inklusiven Unterricht bei gleichzeitiger 'Vermeidung/Kontrolle' von problematischen Verhalten [...] Gleichzeitig wünsche ich mir eine kritische Reflexion auf die möglichen schädlichen Auswirkungen von Smartphone und ähnlichem sowie der dazugehörigen ökonomischen Zusammenhänge, also die Problematik der wirtschaftlichen Eingebundenheit der sozialen Medien...“

„Diese alte Form von Lehren als Lehrer finde ich schon sehr wichtig […] und ich möchte zum Beispiel nicht, dass irgendwelche Medien den Job des Lehrers übernehmen“

Medienpädagogische Überzeugungen

ÜBERBLICK

interaktive Tafeln

Seminare

Tools

Gefahren/ Risiken

KI

Zur Selbsteinschätzung der Studierenden

Die quantitative Erhebung mit sächsichen Lehramtsstudierenden verweist auf weiteren Handlungsbedarf, insbesondere in den Bereichen Medienerziehung und Schulentwicklung. Dieser zeigt sich nicht nur hinsichtlich der Inhalte, sondern auch mit Blick auf die Art sowie den Charakter der Veranstaltungen.

MEDIENPÄDAGOGISCHE BEDARFE & DESIDERATA

Der Fragebogen ermöglichte es den Studierenden, ihre Bedarfe an die medienpädagogische Lehramtsausbildung zu formulieren. Die Freitextantworten wurden im Anschluss qualitativ ausgewertet und hinsichtlich der inhaltlichen Schwerpunkte sowie der Rahmenbedingungen der medienpädagogischen Ausbildung zusammengefasst.

MEDIENPÄDAGOGISCHE ÜBERZEUGUNGEN

Ein zentrales Erkenntnisinteresse der quantitativen Fragebogenerhebung stellten die medienpädagogischen Überzeugungen der Studierenden dar, da diese als zentrale Einflussfaktoren medienpädagogischer Kompetenz angenommen werden können. Erfahren Sie mit einem Klick auf die Zitate aus den Interview- und Fragebogendaten mehr über die Überzeugungen der befragten Studierenden.

Nutzen Sie Ihr mobiles Endgerät, um die interaktive Präsentation zu entdecken.

BEDARFE

VERANKERUNG

ZIELE

MEDIENPÄDAGOGISCHE VERANKERUNG

TEILPROJEKT MEDIENPÄDAGOGIK

Ziel des Teilprojektes Medienpädagogik ist die Förderung medienpädagogischer Kompetenz von sächsischen Lehramtsstudierenden. Innerhalb der qualitativen und quantitativen Erhebungen spielte auch die medienbezogene sowie medienpädagogische Selbstwirksamkeit der Studierenden eine zentrale Rolle. Erfahren Sie hier mehr über die Selbsteinschätzung der Studierenden.

MEDIENPÄDAGOGISCHE SELBSTWIRKSAMKEIT

Ergebnisse aus dem Teilprojekt Medienpädagogik

Professur für Medienkompetenz- und AneignungsforschungProf. Dr. Sonja GanguinEmil-Fuchs-Straße 104105 Leipzigsonja.ganguin@uni-leipzig.de

Prof. Dr. Sonja Ganguin, Julia Nickel & Anneke Elsner

Die Perspektive von Lehramtsstudierenden auf die medienpädagogische Ausbildung an sächsischen Universitäten

Potenziale

Des Weiteren werden die grundlegenden Begriffe der Mediensozialisation, Medienkompetenz und medienpädagogische Kompetenz und Medienerziehung behandelt.

Der medienpädagogische Teil in der Vorlesung gibt Studierenden einen Einblick in Theorien der Medienpädagogik sowie ihre Entwicklungslinien.

Die Studierenden lernen außerdem Forschungsbefunde zur Relevanz von digitalen Medien in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen sowie digitale Tools für die schulische Praxis kennen. Die Vorlesung thematisiert außerdem aktuelle medien-pädagogische Debatten wie beispielsweise Desinformation.

Modul: Medienbildung und Politische Bildung

Vor dem Hintergrund der seltenden Thematisierung medienpädagogischer Inhalte im Lehramtsstudium kann angenommen werden, dass die Selbstwirksamkeit zu einem großen Teil aus der eigenen Mediensozialisation resultieren könnte.

Die Studierenden haben innerhalb der Fragebogenstudie eine hohe mediendidaktische sowie auch medienerzieherische Selbstwirksamkeit angegeben. Unsicherheiten bestehen eher noch in Hinblick auf die schulentwicklungsbezogene Selbstwirksamkeit.

Medienpädagogische Selbstwirksamkeit

Auszug aus der induktiven Kategorienbildung

Die Studierenden haben innerhalb des Fragebogens teils sehr konkrete Themenwünsche geäußert, beispielsweise den Umgang mit interaktiven Tafeln oder die Implikationen von KI. Es wird ersichtlich, dass vor allem mediendidaktische Bedarfe geäußert werden. Im Zusammenhang mit Medienerziehung werden vor allem Methoden und Inhalte gefordert, mithilfe derer Schüler:innen für Risiken und Gefahren der Mediennutzung sensibilisiert werden können. Schulentwicklungsbezogene Bedarfe wurden eher selten benannt. Sie betreffen vor allem die Reflexion der Rolle der Lehrperson in einem digitalgestützten Lernprozess.Insgesamt äußern die Studierenden einen großen Wunsch nach Veränderung: Sie fordern Praxisorientierung, Erprobungsmöglichkeiten und die Verbindlichkeit medienpädagogischer Inhalte.

Medienpädagogische Bedarfe

Quantitative Erhebung

Qualitative Erhebung

Im Rahmen einer quantitativen Fragebogenstudie an allen lehrkräftebildenden Universitäten in Sachsen wurden zum einen die medienpädagogischen Überzeugungen der Studierenden (N = 679) sowie mögliche Einflussfaktoren erhoben. Desweiteren wurden die medienpädagogischen Lerngelegenheiten erfragt.

Im Rahmen der qualitativen Erhebung wurden 13 Interviews mit Lehramtsstudierenden des zweiten bis sechsten Fachsemesters geführt. Ziel war es, die individuelle Perspektive von Studierenden auf die Erfahrungen mit der digitalen Lehre (in der Corona-Pandemie) zu erheben. In diesem Zusammenhang wurden auch Erfahrungen mit dem Medieneinsatz in schulischen Kontexten erfragt.

Empirische Erhebungen

Kompetenzstrukturmodell der medienpädagogischen Kompetenz (Herzig et al., 2016, S. 11)

Das Kompetenzstrukturmodell nach Herzig et al. (2016) formuliert medienpädagogische Überzeugungen als einen Faktor, der die Ausprägung medienpädagogischer Kompetenz beeinflussen kann. Zudem kann angenommen werden, dass sie die Absicht beeinflussen, Medien im Unterricht einzusetzen (vgl. Lee et al., 2010; Klaß, 2020)

Warum medienpädagogische Überzeugungen?

64,2% der Studierenden haben nie oder selten praktisch an medienpädagogischen Themen gearbeitet. 67,6% der Studierenden haben sich innerhalb des Studiums selten oder nie theoretisch-konzeptionell mit medienpädagogischen Themen auseinandergesetzt. 75,6% der Studierenden haben sich selten oder nie anhand von Forschungsergebnissen mit medienpädagogischen Themen auseinandersetzt.

Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur die medienpädagogischen Inhalte, sondern auch der Charakter der Veranstaltungen mitgedacht werden muss. Die medienpädagogische Ausbildung innerhalb des Lehramtsstudium muss Studierenden sowohl praktische Anwendungs-möglichkeiten eröffnenals auch empirisch fundierteReflexionsanlässeanbieten.

Medienpädagogische Verankerung

Obwohl die Studierenden eine hohe medienbezogene und medienpädagogische Selbstwirksamkeitserwartung in dem Fragebogen äußerten, lässt die wahrgenommene Vorbereitung durch das Studium die Schlüsse zu, dass sich Studierende ihr medienpädagogisches Wissen vor allem aus der eigenen Mediensozialisation beziehen. Diese kann jedoch nicht für professionelles Handeln ausreichen.

„Diese alte Form von Lehren als Lehrer finde ich schon sehr wichtig […] und ich möchte zum Beispiel nicht, dass irgendwelche Medien den Job des Lehrers übernehmen“ (Studentin, Leitfadeninterview SoSe 2020)

Sowohl in der quantitativen als auch qualitativen Erhebung wurde zwar auf der einen Seite deutlich, dass Studierende Innovationen durch digitale Medien gegenüber aufgeschlossen sind. So stimmen beispielsweise 25.1% der Studierenden der Aussage voll und ganz zu, dass man kontinuierlich gefordert sei, neue digitale Lernangebote auszuprobieren. Dennoch finden 45,4% der Studierenden, dass man an bewährten Lernangeboten festhalten sollte.

SchulentwicklungsbezogeneÜberzeugungen

Weaknesses

Contextualize your topic
  • Plan the structure of your communication.
  • Give it a hierarchy and give visual weight to the main point.
  • Add secondary messages with interactivity.
  • Establish a flow through the content.
  • Measure results.

*Anteil der Studierenden, die eher oder voll und ganz zugestimmt haben

In den Ergebnissen der Fragebogenstudie wird eine Ambivalenz der Studierenden deutlich. 17,8% der Studierendenstimmen beispielsweise der Aussage voll und ganz zu, dass die negativen Auswirkungen digitaler Medien unterschätzt werden.

zur Lösung von unterrichtsbezogenen Fragestellungen finden zu lassen.

85,1% stimmen der Aussage eher oder voll und ganz zu, dass digitale Medien im Unterricht dazu genutzt werden sollten, Schüler:innen eigene Wege

Ein Großteil der Studierenden vertritt in Bezug auf den Einsatz digitaler Medien konstruktivistische Überzeugungen.

Effizienz*(68,3%)

Berufs-vorbereitung*(78,3%)

Spielraum für Kreativität *(90,8%)

Motivation*(88,1%)

Die Studierenden sehen innerhalb des Fragebogens vielfältige Potenziale digitaler Medien.

„Lesen Sie ‚Digitale Demenz' und Sie erfahren alles, was meine Meinung zum Thema ausfüllt.“

Ein kleiner Teil der Studierenden äußert innerhalb des quantiativen Fragebogens starke Vorbehalte gegen den Einsatz digitaler Medien in schulischen Kontexten.

Ambivalenzen

„Wie bringe ich SuS bei, sich kritisch mit Medien auseinanderzusetzen? Wie bringe ich SuS bei, welche Rechercheseiten sinnvoll sind und welche nicht?“ (Freier Kommentar zur Studie im Fragebogen)

Sächsische Studierende sehen einen klaren Auftrag an die schulische Medienerziehung. Insbesondere der kritische Umgang mit digitalen Medien wurde in den quantitativen sowie qualitativen Daten betont.Der Bedarf einer medienerzieherischen Ausbildung wird auch in den qualitativ ausgewerteten Freitexten ersichtlich. Insbesondere die Risiken digitaler Medien wurden von den Studierenden als zentraler Gegenstand der medienpädagogischen Ausbildung benannt.

MedienerzieherischeÜberzeugungen