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Sprachenrelevante Hirnbereiche und ihre Funktionen

Auch wenn die Hirnstruktur zunächst einfach aussieht, so ist die Mikroebene ein höchst komplexe und unvorstellbar vielschichtige. Die verschiedenen Regionen des Gehirns haben keine eindeutigen Grenzen und überlappen sich. Neben der bildlichen Darstellung kann auch ein anatomisches Diagramm hilfreich sein:

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Einzelne Nervenzellen können eine Länge von zwei Metern erreichen und sindmit Flüssigkeit gefüllt. Jede hat mit weiteren 6000 bis 10 000 Nervenzellen Kontakt, insgesamt über 100 Billionen Synapsen kommunizieren auf diese Weise miteinander.

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Informationen werden auf diesen Wegen mit 360 bis 430 km/h übertragen, 100 Watt messbare Spannung entstehen dabei im Maximum, analoge Rechenoperationen sind in einer tausendstel Sekunde möglich.

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In einem Quadratmillimeter Neuronengewebe stecken etwa rund zehn Kilometer Nervenzellkabel, 1000mal dünner als ein menschliches Haar und eine Milliarde Synapsen.

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Rund zwei Drittel aller synaptisch verbundenen Neuronen befinden sich in relativ großer Distanz zueinander, teils Zentimeter entfernt in der anderen Hirnhälfte (Hemisephäre). Dies erfordert viel Energie & Rechenleistung.Die hohe Rechenleistung hat ihren Pries, erdordert sie doch ein Fünftel des Sauerstoffetats eines Menschen, verbraucht ein Viertel des Glukosehaushalts, nimmt 15% des Blutkreislaufs in Anspruch - alles in allem 25% der menschlichen Energie.Die synaptische Effizienz ist groß: Je nach Signalstärke und -dauer passen sich die Synapsen in ihrer Größe an. So beträgt der tägliche Energieverbrauch des Gehirns eines Erwachsenen trotz der präzisen Speicherung großer Mengen an Informationen lediglich energieeffiziente 20 Watt

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= zum Rücken hin gelegen= zum Bauch hin gelegen= vom Gehirn kommend nach unten

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= zum Schädel hin= zur Kopfvorderseite hin= zum Hinterkopf hin gelegen

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= zur Stirn hin gelegen= zur Schläfe hin gelegen= zur Seite hin gelegen

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Über welchen Teil des Großhirns möchtest du mehr erfahren?

Klicke auf die einzelnen Bereiche, um mehr darüber zu lesen!

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Stirn-/Frontallappen

2 Funktionen:

Zentrum für Assoziationen (präfrontaler Kortex)

Entstehungsareal für willkürliche motorische Bewegungen (motorischer Kortex)

Scheitellappen

  • Verarbeitung jeglicher Sinneseindrücke, aller körperlichen Wahrnehmungen
  • Auch das Sprechen wird hier registriert, kontrolliert und bei Bedarf korrigiert
  • Über eine Feedback-Schleife entscheiden bestimmte Nervenzellen über entsprechen Bewegungen zur Lautbildung
  • Langzeitgedächtnis insbesondere hier angesiedelt
  • Relevante Sprachoperationen & -aspekte wie (Vor-)Lesen, selektive Aufmerksamkeit, Integration sensorischer Infos, und visuelle Steuerung von Bewegungen

Schläfenlappen

  • Verarbeitung von Gehörtem -> auditives Informationszentrum (Hörrinde), sowie assoziative Areale liegen im Temporallappen
  • Alle auditorischen Impulse finden über die räumlich (tonotopisch) angeordneten Zugänge den Weg in die Hörrinde
  • Dies bedeutet, dass jede Tonfrequenz eigens auf ihr repräsentiert ist & durch die dortigen Nervenzellen speziell verarbeitet wird
  • Die sekundären Hörrinden beider Hirnhälften sind funktional unterschiedlich
    • Nicht-dominante Hörrinde: holistisch angelegt, verarbeitet alle Sinneseindrücke ganzheitlich, Empfinden von Musik
    • Dominante Hörrinde: rationale Verarbeitung von Sprache
  • Wernicke-Areal: für die logische Sprachverarbeitung und die auditive Sensorik zuständig
  • Vernetzte Lese- & Höraufgaben werden in der sekundären Hör- & Sehrinde verarbeitet
  • Gesehenes & Gehörtes sind stark miteinander verknüpft -> durch Gyrus angularis (verbindet sekundäre Hörrinde & sekundäre Sehrinde und richtet die unterschiedlichen Sinneseindrücke auf das Wernicke-Zentrum

Hinterhauptslappen

  • Hier liegt die Sehrinde; bei diesem Sehzentrum handelt es sich um einen Assozitaionskortex, der visuelle Sinneseindrück aufnimmt, mit bekannten Informationen vergleicht und wiedererkennt
  • Das Auge gehört entwicklungsbiologisch zum Gehirn
  • In enger Zusammenarbeit mit dem Parietallappen für die räumliche Zuordnung von Objekten (über die sog. "Wo-Bahn") und dem Temporallappen für das Erkennen von Objekten (über die sog. "Was-Bahn") über den Gyrus angularis ist die Sehrinde für das sinnentnehmende Lesen und produktive Schreiben zuständig

Das Limbische System

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Das Limbische System ist vor allem eine funktionale Einheit und gehört zu den ältesten Teilen des Gehirns. Das Limbische System ist weniger eine anatomische Einheit, als vielmehr eine funktionale.Zum Limbischen System gehören die in der folgenden Abbildung benannten Bereiche:

Klicke vor die jeweiligen Bereiche des Limbischen Systems, um dich genauer über sie zu informieren.

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Hippocampus

Der Hippocampus ist ein subkortikales Gehirnareal, das eng mit der Amygdala interagiert. Die Amygdala bewertet emotionale Signale, während der Hippocampus diese Einschätzungen speichert und Emotionen verarbeitet. Der Hippocampus kann lebenslang wachsen und neue Neuronenverbindungen herstellen, vorausgesetzt er wird ausreichend genutzt. Diese Neuroplastizität ermöglicht Flexibilität, birgt jedoch auch Anfälligkeit für schädliche Einflüsse. Der Hippocampus spielt eine wichtige Rolle in Sprachlernprozessen und speichert Informationen, die neu und bedeutsam sind, besonders gut, oft nachts, und transferiert sie langfristig in den Kortex.

Amygdala

Die Amygdala, ein Teil des Limbischen Systems im Gehirn, verleiht wahrgenommener Information emotionale Bedeutung. Sie kann negative Lernerfahrungen lebenslang markieren, insbesondere in Verbindung mit negativen Emotionen wie Angst und Stress. Dies kann zu Stressreaktionen und Gedächtnisproblemen führen. Im Kontext des Sprachenlernens können Prüfungsängste und psychischer Druck Lernblockaden verursachen. Freie Lernumgebungen hingegen minimieren die Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch den Mandelkern. Autoritäres Auswendiglernen funktioniert nicht effektiv, während Belohnungen und Strafen immer noch eine Rolle im institutionalisierten Sprachenlernen spielen.

Dopamin aus dem Mittelhirn

Dopamin, ein Neurotransmitter, wird in der "Substantia nigra" des Mittelhirns produziert und spielt eine wichtige Rolle beim Lernprozess. Erfolge, wie das Erlernen einer Sprache, führen zu Dopamin-Freisetzung und verstärken das Lernen weiter. Dieser Prozess kann jedoch bei negativen Gefühlen gestört sein, was sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen das Lernen erschwert, einschließlich des Sprachenlernens. Dopaminneuronen reagieren auch auf Reize, die mögliche Belohnungen signalisieren. Drogen können Dopamin nachahmen oder die dopaminerge Aktivität steigern, haben jedoch keinen positiven Einfluss auf erfolgreiches Sprachenlernen.

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Böttger, H. (2016). Neurodidaktik des frühen Fremdsprachenlernens. (S. 39-57). Verlag Julius Klinkhardt.