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Modul: Bezugsmodul Muslimische Gemeinden in Deutschland SS22

Dozent: Prof. Dr. rer. soc. Dr. phil. Rauf Ceylan
Referentin: Emel Bencik

Islamische Erziehung in Familien mit Zuwanderungsgeschichte

Gleiderung

1. Familie als Ort religiöser Erziehung

2. Inhalte islamischer religiöser Erziehung

3. Folgen für die kindliche Entwicklung und soziale Integration

Familie als Ort religiöser Erziehung

1

  • Studie (vgl. Diehl & Koenig, 2009): Stabilität religiöser Orientierungen
  • mindestens ein Drittel aller Kinder einen Migrationshintergrund
  • Studie von Schweitzer (2012): in nicht-konfessionellen als auch in konfessionellen Trägern rund 13 % der Kinder muslimischen Glaubens
  • Religion eine bedeutsame Ordnungsfunktion, gibt Orientierung
  • Religiösität Ausdruck des Selbstbewusstseins einer Gruppe und vermittelt Zugehörigkeitsgefühle

Familie als Ort religiöser Erziehung

  • intensive Religiosität: kulturelle Selbstvergewisserung und Selbstbehauptung
  • Familie der Ort, in dem die intensivsten elementaren Gefühle erworben werden
  • Studie von Boos-Nünning & Karakasoglu (2005): Kinder später gemäß den eigenen religiösen Grundsätzen erziehen
  • Familie zentraler Ort, in dem in der Kindheit „religiöses Kapital“ akkumuliert wird

Inhalte islamisch religiöser Erziehung

2

Den Glauben an die Offenbarung

Teilen des Besitzes mit anderen

Einhaltung des Gebets

Einhalten der göttlichen Offenbarung

Rechtschaffenes Handeln im Alltag

Die Gewissheit des Jenseits bzw. eines jenseitigen Lebens

Inhalte islamisch religiöser Erziehung

Standhaftigkeit im Leben

(Vgl. Behr, 1998, S. 21)

„Die Vermittlung der islamischen Religion ihrer Form und ihrem Inhalt nach ist das Anliegen der islamischen Erziehung. Sie erschöpft sich dabei nicht in der Information. Die Abfolge „erst Islam, dann Glaube“ kann nicht als naturgegeben oder zwingend notwendig abgeleitet werden. Es scheint aber ausgeschlossen, ein ethisch-moralisches Fundament ohne formale Religion zu legen. Entscheidend für die Findung und Stabilisierung des Glaubens ist die allumfassende und auch formal richtige islamische Lebensweise, in der Bekenntnis, Glaube und Handeln integriert sind“.

(Behr, 1998, S. 200)

  • Sure: 17: 22–26
  • Sure: 25: 63
  • Sure 31: 13–39
  • Gehorsam positiv besetzt
  • mit der islamischen Erziehung des Kindes so früh wie möglich beginnen
  • an Aktivitäten teilnehmen lassen
  • Jenseitsorientierung zentrales Ziel islamischer Erziehung




Inhalte islamisch religiöser Erziehung

Welche Folgen hat eine betont religiöse Erziehung für die kindliche Entwicklung und die soziale Integration?

positive Auswirkung

  • nicht Bild Gottes als strafenden, richtenden Instanz
  • Religiosität keineswegs nur Hemmnis für soziale Teilhabeprozesse (Kinder früh religiös sozialisiert)
  • Charakterbildung positiv beeinflusst
  • Orientierung geboten

negative Auswirkung

  • Teilhabeblockade
  • stark autokratischer bzw. autoritärer Erziehungsstil entwicklungsschädigend
  • Entwicklung selbstständiger und selbstgesteuerter Lerntechniken gehemmt
  • Bruch mit der Religion

Danke für die Aufmerksamkeit!