Die (Weimarer) Klassik
Monika Berktold
Created on May 29, 2022
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Transcript
Goethes Tagebuch:
Italien-Reise
Goethes Tagebuch:
Schillers Tod
Goethes Tagebuch: Französische Revolution
Interview mit Friedrich Schiller
Goethes Tagebuch
September 1786
Heute Abend bin ich in meinem geliebten Italien angekommen. So schön wie es in Weimar auch ist, hier ist alles so wundervoll! Ich versuche nun während meines Aufenthaltes einige bisher unvollendete Werke weiterzuführen. Vielleicht fällt mir für mein Drama „Iphigenie auf Tauris“ ja noch etwas ein. Ich bin hier so fasziniert von alle den Gottesabbildungen – die griechischen und römischen Skulpturen und Geschichten sind so beeindruckend. Ich werde ein paar dieser alten Erzählungen sicher in meinen Balladen einbauen, sind die Götter doch so ideal, schön und vollkommen. Das pubertäre, emotionale Sträuben der letzten Jahre, in Zukunft wird man die Zeit „Sturm & Drang“ nennen, lasse ich nun hinter mir.
Goethes Tagebuch
Juli 1789
Diese Wildgewordenen! Die Französische Revolution, die seit diesem Jahr in vollem Gange ist, bringt die grausamsten Taten der Menschen hervor. Ich bin ja auch für den Aufstand, für den Einsatz für Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit und auch ich finde die Unterdrückung durch die absolutistischen Herrschenden furchtbar. Aber diese brutale Gewalt, die die Menschen da an den Tag legen, das finde ich nicht akzeptabel. Menschen sollten nicht danach streben, ihre Freiheit mit Gewalt durchzusetzen, sondern eher nach Vollkommenheit und Menschlichkeit - die gesellschaftlichen Entwicklungen kommen dann ganz von allein.
Goethes Tagebuch
Sommer 1797
Oh, wie ich mich an den Balladen erfreue! Zusammen mit meinem Freund Friedrich Schiller verfasse ich gerade eine Vielzahl von Balladen. Ich habe den „Erlkönig“ und den „Zauberlehrling“ verfasst, während Friedrich schon so viele weitere Werke aufweisen kann: „Der Taucher“, „Die Kraniche des Ibykus“ und „Der Ring des Polykrates“. Schön, wie wir uns immer noch an den griechischen Vorbildern orientieren!
Interview mit F. Schiller
Herr Schiller, finden Sie denn alles an der Französischen Revolution schlecht? Sind Sie nicht eigentlich auch für eine Veränderung in der Gesellschaft?
Alles finde ich nicht verkehrt, nein. Die Idee der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit für alle Menschen finde ich immer noch gut. Aber ich finde es unmöglich, dass die Revolutionäre diese Veränderung mit Gewalt durchsetzen möchten.
Aber wie soll eine Veränderung denn sonst funktionieren?
Ich denke die Kunst kann da einiges tun. Die Autoren meiner Zeit, neben mir zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder, haben sich zum Ziel gesetzt, durch unsere Schreibkunst die Menschen besser zu machen, sogar zu idealen Menschen. So wäre keine Gewalt mehr nötig.
Und wie schaffen Sie das?
Unsere Werke orientieren sich an bereits Erzähltem, zum Beispiel aus der Antike. Wie wollen den Menschen damit eine ideale Welt zeigen, eine Welt in der Nächstenliebe, Treue, Freundschaft, Menschlichkeit und Würde noch etwas zählen.
Was genau ist also Ihr Ziel?
Das Ziel ist nicht mehr die bloße Orientierung an der Vernunft, wie es in der Aufklärung war, oder am Gefühl, wie in der Strömung des Sturm & Drang. Wir möchten ein Gleichgewicht dazwischen! Wir möchten, dass die Menschen Harmonie lernen und leben.
Danke für das Interview!
Goethes Tagebuch
Mai 1805
Ohwei, nun ist es geschehen. Mein lieber Freund, Friedrich Schiller, ist von uns gegangen. Ich trauere und bin zutiefst betrübt. Ich denke, ich werde mich nun neueren Ideen widmen. Mein Schaffen muss sich verändern, nach diesem tragischen Ableben. Ich habe schon eine Idee – ich möchte etwas mehr Gefühl, mehr Fantasie und Geheimnisvolles – ich meine gehört zu haben, dass man diese Zeit in Zukunft „Romantik“ nennen wird …