Sandras Geschichte
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Welche Merkmale von ADHS könnt ihr ausgehend von Sandras Geschichte ableiten?
Einfluss von ADHS
auf das Fremdsprachenlernen
Referentinnen:
Daniela Gebhardt
Isabelle Wenzel
Marielle Bartos
Referat FD3 Seminar
Am Ende des Seminars werdet ihr wissen, was ADHS ist und wie man im FSU damit umgehen kann.
Unser Seminarziel
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index
2. Typisches Verhalten
1. Was ist ADHS?
3. Diagnose
4. Behandlung
5. Heraus-forderungen im FSU
6. Maßnahmen
7. Quellen
1. Was ist ADHS?
a) Allgemeines:
-
ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
- ADS = Aufmerksamkeitsdefizitstörung
- Entwicklungsstörung der Selbstregulation
- eine der häufigsten Kinder- und Jugenderkrankungen
- wurde in letzten 100 Jahren immer wieder neu betrachtet und umbenannt
- zunehmende wissenschaftliche Beschäftigung
- heute: ca. 5% der deutschen Kinder sind betroffen, d.h. 1-2 Kinder pro Schulklasse
b)Ursachen:
- Kombination von genetischen Risiken und Umweltfaktoren
Genetische Verursachung:
- Störung wird durch ein Zusammenwirken verschiedener Gene ausgelöst
- ADHS ist vererbbar (Wahrscheinlichkeit liegt bei 80%)
Umweltrisiken:
- Belastung durch Schadstoffe (Blei, Pestizide, …)
- physische und psychische Gesundheit der Mutter während der Schwangerschaft
b) Ursachen:
- möglicher Grund: Dopaminmangel zwischen den Nervenzellen
- Dopamin = wichtiger Botenstoff für Informationsübertragung zwischen Nervenzellen
- sorgt auch dafür, dass man Aufmerksamkeit gezielt auf etwas richten kann
- da bei ADHS zu wenig Dopamin vorhanden ist, kommt es zu einer verringerten Informationsweiterleitung
- daher auch Störung im Sinne einer Funktionsbeeinträchtigung
- es kommt zu einer zu niedrigen Aktivierung in den spezifischen Netzwerken des Gehirns
c) Symptome:
Hauptsymptome: (kein absichtliches Verhalten!)
-> Unaufmerksamkeit
-> Hyperaktivität
-> Impulsivität
- Symptome nehmen ein Ausmaß an, welches sich deutlich von Gleichaltrigen unterscheidet
- sind nicht bei allen Betroffenen gleich stark ausgebildet
Achtung!
Nicht jedes Kind, das hyperaktiv oder unkonzentriert ist, hat ADHS.
Partnerarbeit
Arbeitsauftrag:
Überfliegt Sandras Geschichte und diskutiert, welchem Typ sie zugeordnet werden kann.
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vorwiegend unaufmerksamer Typ:
- hat Schwierigkeiten sich länger auf eine Tätigkeit zu konzentrieren
- Zuhören fällt schwer
- leichtes Ablenken
vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ:
- Schwierigkeiten bei der Selbstregulation
- unüberlegtes Handeln
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c) Folgen
- Schwierigkeiten in Familie, Freundeskreis, Beziehung, Schule, Beruf…
- Belastung für Betroffene und Mitmenschen
- wenn Störung nicht erkannt und behandelt wird, können psychische Erkrankungen als Begleiterscheinung auftreten (Depression, Angststörung, Persönlichkeitsstörung, Zwangsstörung, Suchterkrankungen)
d) Schwächen umdeuten
Kinder und Jugendliche mit ADHS haben oftmals Probleme mit...
... der
Selbstwahrnehmung, Selbstbeobachtung
... beim Arbeitsgedächtnis
... bei der Berücksichtigung zukünftiger Folgen von geplanten Handlungen
... bei der Planung, Zeitmanagement, Ausdauer
... beim Erinnern und Einhalten von Regeln und Anweisungen
... bei der Selbststeuerung von Emotionen
... bei der Motivation
... beim Lösen von Problemen
... bei der Verwirklichung von Zielen
2. Typisches Verhalten
a) Auswirkungen auf Alltag und Schule:
Kinder und Jugendliche mit ADHS...
... haben Schwierigkeiten, den Anforderungen der wichtigsten Lebensbereiche gerecht zu werden
... können oft nicht erreichen, was sie sich vorgenommen haben, oder was andere verlangen
... lassen sich vom Augenblick, nicht von der Zukunft leiten
= Zeitblindheit
... haben Schwierigkeiten, sich von der inneren Stimme oder Gewissen leiten zu lassen, damit Verhalten angemessener, effektiver und angepasster wird
Störung der Selbststeuerung und fehlende Verhaltenshemmung
Frage an euch!
Was könnten diese Symptome und Verhaltensweisen von ADHS-Kindern für deren Schulalltag und das Unterrichtsgeschehen bedeuten?
b) Konkrete Auswirkungen auf den Schulalltag:
Kinder und Jugendliche mit ADHS haben oftmals Probleme ...
... sich mit uninteressanten Hausaufgaben und monotonen Arbeiten zu befassen
... mit dem Lesen umfangreicher, uninteressanter Texte
... mit dem Hören von Vorträgen über wenig spannende Themen
... mit der Arbeit an langwierigen Projekten und Aufgaben
... die Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrechtzuerhalten
Aber...
... es wird erwartet, im Laufe der Schulzeit ohne Hilfe uninteressante, aber notwendige Aufgaben erledigen zu müssen.
Kinder mit ADHS liegen mindestens 30 % hinter anderen zurück!
Ein Zehnjähriger mit ADHS hat die Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer eines Siebenjährigen ohne ADHS!
c) Unaufmerksamkeit im Unterricht:
Kinder und Jugendliche mit ADHS...
... wenden sich häufiger von einer Aufgabe ab und interessanteren Dingen zu
... sind leichter abzulenken
... verlieren schnell das Interesse
... suchen stets die interessantesten und angenehmsten Aspekte der Situation
Aber!
ADHS-Kinder lassen sich nicht von jeder beliebigen Information von ihrer Aufgabe abbringen. Die Ablenkbarkeit hängt ab von der Auffälligkeit oder dem Reiz einer Sache ab.
d) Hyperaktivität und Impulsivität im Unterricht:
Kinder und Jugendliche mit ADHS ...
... platzen mit der Antwort heraus, bevor man die Frage zu Ende stellen kann
... fällt es sehr schwer zu warten, bis sie an der Reihe sind
... sind unruhig, kribbelig, quengelig
... reißen das Gespräch an sich, sind laut, unhöflich, rücksichtslos
... fallen durch geringes Maß an Arbeitsverhalten und hohes Maß an Störverhalten auf
... reden, ohne sich zu melden
... fangen mit der Arbeit an, ohne richtig die Aufgabenstellung gelesen zu haben
... können nicht teilen und nehmen sich, was ihnen nicht gehört
... wollen so schnell wie möglich fertig werden und so wenig Mühe wie möglich investieren
... haben Probleme mit dem Übergang von aktiven temporeichen Spielen zu ruhigem, stillen Sitzen
Selbst-stimulierung
kratzen, fummeln, Nasebohren, klopfen, lecken, zerkauen
Steuerungs- und Koordinations-schwäche
schlechtes Schriftbild, oft anstoßen und umwerfen
störendes Sozial-verhalten
unterbrechen, einmischen, provozieren, beleidigen, anrempeln, petzen
e) Weitere Auffälligkeiten im Unterricht:
Frage an euch!
Wie ordnet ihr in Zusammenhang mit ADHS die Begriffe "Überdiagnose" und "Modediagnose" ein?
Störungen/Probleme müssen bereits in der Kindheit aufgetreten sein (vor dem 12. Lebensjahr).
ADHS ist schwer zu diagnostizieren, weil...
... Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsprobleme viele andere Ursachen haben können, wie z.B. über- oder unterfordert zu sein, Langeweile
... es selten allein auftritt, sondern zusammen mit Angststörung, Depression oder Lernstörung
... Probleme im Elternhaus oder mit LuL ebenfalls Einfluss haben
So kann es leicht zur sogenannten "Überdiagnose" kommen. Vorschnelle und Bauchentscheidungen führen zu Fehldiagnosen (17%), wobei Jungen häufiger diagnostiziert werden, weil sie eher vom vorwiegend hyperaktiven Typ sind.
3. Diagnose
Ja, weil ...
Aber ...
... die Anzahl der Betroffenen hat sich seit früher vermutlich nicht wesentlich geändert.
Modediagnose?
... die Anzahl der Diagnosen bei Jungen ist weitgehend stabel geblieben, nur die für Mädchen und Jugendliche hat zugenommen.
Das spricht dafür, dass das Problem stärker ins Bewusstsein gerückt ist!
... ADHS plötzlich viel häufiger als früher diagnostiziert wird.
... vorschnelle und leichtfertige Diagnosen von sogenannten "ADHS"-Ärzt/innen ausgestellt werden.
Im Gegenteil:
ADHS ist leider noch unterdiagnostiziert.
Ein hoher Anteil, besonders Mädchen und Jugendliche, erhält noch zu selten eine korrekte Diagnose und angemessene Behandlung.
Dieser wird in den nächsten Jahren vermutlich aber noch zunehmen.
Wieso muss ich das alles als Lehrkraft wissen? Ich kann doch gar keine Diagnose stellen.
Stimmt!
Aber...
... die Beobachtungen der Lehrkraft können Anlass zu einer Untersuchung geben.
... Lehrkräfte können wichtige Hinweise über die Ausprägung der Symptomatik geben.
... die Beobachtungen in der Schule können auch der Überprüfung des Therapieerfolgs dienen.
Wieso muss ich als Lehrkraft etwas über die Behandlung von ADHS wissen? Wir sind doch keine Ärzt/innen!
Das stimmt, allerdings können auch Behandlungsmethoden das Verhalten der Kinder und Jugendlichen beeinflussen...
... insbesondere Medikamente, sogenannte Stimulanzien, wie z.B. Ritalin.
Diese wirken auf Kinder und Jugendliche mit ADHS...
... nicht stimulierend (wie bei Sportler/innen), sondern beruhigend.
Die Nebenwirkungen können sich auswirken bis hin zu Antriebslosigkeit und sogar Müdigkeit.
Zusätzlich wird häufig eine Psychotherapie verordnet, wo Strategien für den Umgang mit ADHS erlernt werden und wie man seine Stärken nutzt.
4. Behandlung
Schwer, da die SuS individuelle Betreuung benötigen
ADHS beeinflusst Verarbeiten von visuellen Reizen; auch Hörverstehen ist problematisch
defizitäres Arbeitsgedächtnis: immenser Einfluss auf FSU
kaum Konzentration, Impulsivität und viel Bewegung kann die Lerngruppe beeinflussen
Aufmerksamkeit ist beeinträchtigt: negative Auswirkung auf Schreibprozesse und Sprachenlernen im Allgemeinen
5. Herausforderungen im FSU
Was kann die Lehrkraft tun?x
1. Central executive (Baddeley)
5. Arbeitsaufträge anpassen
2. Aufgabenstellung in der L1 verfassen
6. Private Gespräch
7. Belohnungen!!
8. Routinen erstellen
3.Infos mündlich erteilen
9. Zeitmanagement
10. Klassenraum schlicht gestalten
4. Verstehen, wie ADS funktioniert
11. Lehrer ist nicht alleine!
6. Maßnahmen
aber: wie realistisch ist die Umsetzung der Lehrenden?
Ausbildung, Grundeinstellung, Motivation,
Klischees,
Medikation "ist der einzige Weg"
Erfahrungen
Gruppenarbeit
Welche Maßnahmen erachtet ihr im Hinblick auf Sandras Geschichte als sinnvoll?
Wie könnte FSU allgemein so gestaltet werden, damit er auch SuS mit AD(H)S ein lernförderliches Umfeld bietet?
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1:45 - 6:28
10:55 - 13:31
22:04 - 23:19
Wir machen uns stark für ein besseres Bewusstsein für und eine bessere Aufklärung über ADHS!
ADHS ist kein Makel!
Merci!
YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=gh0ckx9R-Wc
https://www.youtube.com/watch?v=N5EofRHC6lg
https://www.youtube.com/watch?v=GmWKj3IPF3
https://www.youtube.com/watch?v=p31sd5zlIEA
https://www.youtube.com/watch?v=HHjMIE8tHqI
Webseiten:
https://www.adhspedia.de/
https://adhshilfe.net/adhs-grundwissen/
https://adxs.org/seite/228/entstehung-von-adhs-einfuehrung
7. Quellen
Literatur:
Barkley, Russell A. (2021):
Das große ADHS-Handbuch für ElternKałdonek‐Crnjaković, Agnieszka (2018): The cognitive effects of ADHD on learning an additional language
Kałdonek‐Crnjaković, Agnieszka (2020): Teaching an FL to students with ADHD
Gawrilow/ Guderjahn/ Gold (2018): Störungsfreier Unterricht trotz ADHS
Mackowiak/ Schramm (2016): ADHS und Schule
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (2018): Aufmerksamkeitsgestörte, hyperaktive Kinder und Jugendliche im Unterricht
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