Wolf in Deutschland
Tyra Eisermann
Created on May 4, 2022
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Transcript
Thema 3: Spannungsfeld Wolf
Rückkehr der "Wildnis" in die Kulturlandschaft
Gliederung
1. Verschwinden und Rückkehr des Wolfes
2. Diskussion um Rückkehr des Wolfes
3. Medialer Diskurs und Einstellungen zum Wolf
5. Fazit
7. Bildquellen
Abb. 2
6. Literatur
- Europa flächendeckend von Wölfen besiedelt, teilweise für Jagd eingesetzt
1. Verschwinden und Rückkehr des Wolfes
- anhaltender Jagddruck
- weite Teile Deutschlands nicht mehr von Wölfen besiedelt
- noch regelmäßig Einzeltiere in Ostdeutschland
- wieder einzelne Wölfe in Deutschland registriert
- Ausdehnung menschlicher Siedlungs- und Agrarflächen
- Bauern: existenzielle Nutztierverluste
- organisierte, auf Ausrottung zielende Bekämpfung des Wolfes ab 15. Jh.
- keine Wölfe mehr in Deutschland nachgewiesen, Status: Ausgestorben
- nach über 150 Jahren wieder dauerhafte Ansiedlung in Sachsen
- vermehrte Zuwanderung aus Polen
- neue Territorien und jährlicher Nachwuchs
- Europa: 10 Wolfspopulationen (ca. 14.000 Wölfe)
- Deutschland: 157 Wolfsrudel, 27 Wolfspaare und 20 sesshafte Einzelwölfe
- Sachsen: 29 Rudel, 3 Paare, 2 territoriale Einzeltiere
- in BRD Wolf seit 1980 „besonders geschützte Art“
- in DDR seit 1984 ganzjährig jagdbare Tierart
- seit 1990 auch in Ostdeutschland unter strengem Naturschutz
- Erweiterung des Verbreitungsgebietes von Westpolen über Lausitz, Sachsen-Anhalt bis nach Niedersachsen
- Population und Qualität der Habitate 2013 noch als „schlecht“ eingestuft
- strenger Schutz in Deutschland und EU
(WWF (2019): Leitfaden. Lernen, mit dem Wolf zu leben. S.13)
Abb. 3
Verbreitung der Wölfe in Deutschland
+
Abb. 4
2. Diskussion um Rückkehr des Wolfes
- kontroverse Debatte in Deutschland
- Fehlen eindeutiger Regelungen/Rechtssicherheit
- Interessens- und Nutzungskonflikte:
- Land-/Viehwirtschaft
- Jagd
- Gefährdung des Menschen
- Umwelt- und Tierschutz
- Wolfsdebatte ohne Wolf: Tier nicht Hauptgegenstand der Diskussionen, aber Repräsentation unterschwelliger gesellschaftlicher Konflikte (Stadt<->Land)
Abb. 5
2. Diskussion um Rückkehr des Wolfes
Positive Aspekte
Negative Aspekte
- Recht auf Leben (Rückkehr nach ca. 150 Jahren)
- Umweltschutz: positives Zeichen (strenger Schutz)
- Repräsentation von "unberührter Natur" und "Wildnis" (Romantisierung)
Wolf = Aufwertung der Kulturlandschaft
- Übergriffe auf Nutztiere relativ selten
- Verdrängung der Natur durch Menschen -> Ausgleich der Ungleichheit zwischen Mensch und Natur
- Tourismus (Naturwanderungen auf den Spuren eines der letzten Großraubtiere Europas)
- Existenzen in der Viehwirtschaft bedroht
- konservative TraditionalistInnen / GegnerInnen
Wolf = Gefahr für Kulturlandschaft - Ablehnung der Bürokratie und Fremdbestimmung
- Angst vor Kontrollverlust, Übergriffen auf Mensch und Tier -> kein konfliktfreies Zusammenleben möglich, da Raubtier z.T. mit mangelnder Scheu
- Fehlinvestition und Verschwendung von Ressourcen
- unvereinbar mit Tierschutz
- negative Auswirkungen auf z.B. Hochwasserschutz, "Hybriden" (Ohrdruff, TH),...
3. Medialer Diskurs und Einstellungen zum Wolf
- Zwiespaltung auch in Medienlandschaft
- Einstellung zum Wolf abhängig von Quelle und Medium
- Zeitungen um Neutralität bemüht
- Soziale Medien nicht unerheblicher Teil der Berichterstattung
- z.T. Aufarbeitung schwierig, da meist viele Personen und Faktoren involviert
- Wolf als Politikum (z.B. Wahlkampf)
- Terminologie in Debatte:
"Rückkehr" des Wolfes > "Wiederansiedelung" Wolfsvorkommen = natürliches Wiedervorkommen in Deutschland (nahezu) ohne menschlichen Einfluss
3. Medialer Diskurs und Einstellungen zum Wolf
Medien pro Wolf
Medien contra Wolf
- öffentliche Briefe, Demos,...
- Filme, Serien, BILD...
- Internetvideos, Foren,...
- alte Stigmatisierungen, Märchen,...
vs
- Kampagnen, Flyer (NABU...)
- Internetvideos, Blogposts,...
- Öffentlichkeitsarbeit von Behörden
Abb. 14
Präventionsmaßnahmen zum Herdenschutz
Herdenschutzhunde
Staatliche Finanzierung
Maßnahmen im Bereich Landwirtschaft
Abb. 15
Abb. 16
Abb. 17
Abb. 18
Überwachung und Aufklärung
Monitoring zur Bestandserfassung
Öffentlichkeitsarbeit,Einbezug von Interessengruppen
Informationen durch Vorträge, Führungen, Ausstellungen
Besendern oder Entnahme von Problemwölfen
Maßnahmen im Bereich Öffentliche Sicherheit
Abb. 19
Abb. 20
Abb. 21
Abb. 22
- weiterhin kontroverse Diskussionen um Rückkehr des Wolfes
- Nutzungskonflikte v.a. in Tierhaltung
- Information, Aufklärung und Prävention
- mehr Entschädigungen mit weniger Bürokratie
- weitere Maßnahmen - aktive Entnahme (Bejagung) zulassen?
5. Fazit
Abb. 23 Wolf als Zielscheibe?!
Danke für die Aufmerksamkeit !
Abb. 24
Giphy.com
Heim, L., Frank, K., Knecht, J., & Lieb, N. (2022). (K)ein Platz für den Wolf im Schwarzwald? Die soziale Konstruktion des Wolfes durch Nutztierhalter*innen. In K. Berr & C. Jenal
(Hrsg.), Wald in der Vielfalt möglicher Perspektiven: Von der Pluralität lebensweltlicher Bezüge und wissenschaftlicher Thematisierungen (S. 495–518). Springer Fachmedien
Wiesbaden. https://link.springer.com/10.1007/978-3-658-33705-6_23.
Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus. 7. überarbeitete Auflage, Berlin: WWF Deutschland.
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Leitfaden-Lernen-mit-dem-Wolf-zu-leben.pdf.
https://www.waldwissen.net/assets/wald/wild/management/sbs_wolf_sachsen/download/sbs_wolf_sachsen_originalpdf.pdf.
Ludwigsburg.
145-152). Springer Fachmedien Wiesbaden.
PRAXIS“ (SNF‐Projekt „Wölfe: Wissen und Praxis“). Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) - Universität Zürich. https://www.zora.uzh.ch
/id/eprint/134135/1/Working_Paper_Auftaktsymposium.pdf.
Neubrandenburg: Hochschule Neubrandenburg.
5. Literatur
Quelle: https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/ein-bild-des-grauens-mehr-als-40-tote-schafe-nach-wolf-attacke-in-bad-wildbad--152123056.html [letzmalig: 23.05.2022].
Abb. 11: Wild und Hund (2017): Niedersachsen - Wolf ist Wahlkampfthema. Quelle: https://wildundhund.de/149895-2/ [letztmalig: 23.05.2022]
6. Bildquellen
6. Bildquellen