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Bildungsverständnis

Emelie Tschermak, Laura Steiner, Lea Bosecker, Lea Walther, Miriam Liebetrau

inhalt

1. Bildungssystem

2. Bildungsverständnis

3. Pädagog*innen

4. Bildungsinhalte

5. Umsetzung und Praxis

+

Vorschule

Grundschule

Gymnasium

Hochschule & Uni

auf Grundschule vorbereitend

praktische und theoretische Ausbildungen

bis 8. Schuljahr keine Noten

begrenzte Plätze

Bildungssystem

"Niemand soll zurückgelassen werden!"

Allgemein

  • eingliedrig & dezentral
  • Schulpflicht vom 7. - 16. Lebensjahr
  • eines der besten Bildungssysteme der Welt



„Niemand soll zurückgelassen werden“

  • Chancengleichheit, Demokratisch, Selbstständigkeit
  • koordiniert organisiertes System der frühkindlichen Bildung, Erziehung & Betreuung


3 Hauptebenen

  • national, regional und lokal



öffentliches Schulsystem

  • Vorschulwesen (0-6): auf Grundschule vorbereitend, soll Eltern zeitlich entlasten
  • Grundschulausbildung (Klasse 1-9): Sprachen lernen: Englisch, spätere weitere, bis 8. Schuljahr keine Noten, ohne Prüfung beenden
  • Gymnasiale Ausbildung (Klasse 10-12): kostenlos. praktische und theoretische Ausbildungen, etwa 90% der Kinder & Jugendlichen
  • Universitäten & Hochschulen: begrenzte Plätze, bestimmte Auswahlverfahren




vgl. Schreyer & Oberhuemer 2017, S. 2-5

vgl. Stenger, U. et al. 2017, S. 4 ff

Schreyer, I. & P. Oberhuemer. (2017). „Schweden – Kontextuelle Schlüsseldaten.“ In Personalprofile in Systemen der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in Europa, herausgegeben von I. Schreyer und P. Oberhuemer. Abgerufen am 11.05.2022. URL: http://www.seepro.eu/Deutsch/Pdfs/SCHWEDEN_Schluesseldaten.pdf.


Stenger, U. et al. (2017). Frühkindliches Bildungssystem und Bildungsforschung in Schweden. Abgerufen am 08.05.2022. URL: https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen//KiTaFT_Stenger_2017-

FruehlindlichesBildungssystemundBildungsforschunginSchweden.pdf.

gemeinsames Bilden
voneinander Lernen
Förderung von Sprache und Kultur
Bildung durch Spielen
Bewusstsein für Umwelt & Mitmenschen

+

Bildungsverständnis

Oberstes Ziel ist die Demokratie

Umsetzung der Bildungs- & Erziehungsarbeit macht die Rolle der Fachkräfte aus

(1) Allgemein


  • formuliert sind abstrakte Zielvorgaben, aber keine methodischen Vorgaben zur Umsetzung
  • es wird auf die Professionalität der Fachkräfte und auf das gesamte Einrichtungsteam gesetzt, um die festgeschriebenen Grundsätze und Zielvorstellungen umzusetzen
  • Vorgehensweise und Umsetzung dürfen/sollen unterschiedlich sein, um der Individualität der einzelnen Kinder und Familien gerecht zu werden
  • Anzustreben sind allgemeine „Lebens- bzw. Basiskompetenzen“ der Kinder → nachhaltiger und zukunftsorientierter Bildungseffekt hergestellt werden



(2) „Demokratie bildet den Grundstein der Vorschule“


„Das oberste Ziel des "Social Service Act" (das Gesetz, unter das die Kinderbetreuung fällt) ist, die Entwicklung von demokratisch eingestellten Menschen zu fördern - von Personen, die offen sind, andere respektieren, mit ihnen zusammenarbeiten können, sich eine eigene Meinung bilden sowie Probleme für sich selbst und andere lösen können. Das heißt, es ist Aufgabe der Vorschuleinrichtungen, den Kindern die Entwicklung einer positiven Identität zu ermöglichen und ihnen die Fähigkeiten, das Wissen und das Verständnis für die sie umgebende Welt zu vermitteln.“ (Pramling in Textor 1991, o.S.)


(3) Inklusion


  • alle Kinder sollen auf jeder Bildungsebene den gleichen Zugang zu Bildung haben

  • Integration von Kindern mit Behinderungen oder besonderen Bildungsbedürfnissen in Regeleinrichtungen

  • Recht auf individuelle Förderungen der Kinder mit starken Behinderungen


(4) Förderung von Kulturen und Sprachen


  • Vorschule sollte die kindliche Sprachentwicklung anregen, Neugier und Interesse an geschriebener Sprache nutzen und fördern
  • Unterstützung der Bikulturalität und der aktiven Zweisprachigkeit von Kindern mit Migrationshintergrund



(5) Spiel


  • starke Betonung der kindlichen Beteiligung auf allen Ebenen durch eine spielorientierte Pädagogik
  • Spiel = Entwicklungsfördernd
  • Ziel des Spiels ist das Kennenlernen und die Auseinandersetzung mit sich selbst, der Umwelt und den Mitmenschen



(6) Umwelt


  • Vermittlung eines ökologischen Ansatzes und positiven Zukunftsbildes
  • Vorschule soll aufzeigen, wie man schon heute und zukünftig zu einer gesünderen Umwelt
    beitragen kann



(1) vgl. Stenger et al. 2017, S.9 + vgl. Fthenakis 2003, S.47 ff

(2) vgl. Fthenakis 2003, S.47 f + vgl. Korpi 1998, S.11

(3) vgl. Schreyer, Oberhuemer 2017, S.6

(4) vgl. Korpi 1998, S.11 + vgl. Schreyer, Oberhuemer 2017, S.7

(5) vgl. Schreyer, Oberhuemer 2017, S.6 + vgl. Stenger et al. 2017, S.10

(6) vgl. Korpi 1998, S.11 f

Fthenakis, W. E. (2006). Elementarpädagogik nach PISA: Wie aus Kindertagesstätten

Bildungseinrichtungen werden können (5. Aufl.). Herder.


Pramling, I. (1998): Die Qualität der Kinderbetreuung aus schwedischer Sicht. In: Fthenakis, W. E./ Textor, M. R. (Hrsg.): Qualität von Kinderbetreuung: Konzepte, Forschungsergebnisse, internationaler Vergleich. Weinheim: Beltz 1998, S. 219-230. Abgerufen am 07.05.2022. URL: https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/kinderbetreuung-in-anderen-laendern/1203/.


Pexels, Elliott, T. (2021).Books on White Wooden Shelf. Abgerufen am 11.05.2022. URL: Books on White Wooden Shelf · Free Stock Photo (pexels.com)


Schreyer, I. & Oberhuemer, P. (2017): „Schweden – Kontextuelle Schlüsseldaten.“ In Personalprofile in Systemen der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in Europa. Abgerufen am 08.05.2022. URL: http://www.seepro.eu/Deutsch/Pdfs/SCHWEDEN_Schluesseldaten.pdf.


Stenger, U. et al. (2017): Frühkindliches Bildungssystem und Bildungsforschung in Schweden. Abgerufen am 08.05.2022. URL: https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen//KiTaFT_Stenger_2017-

FruehlindlichesBildungssystemundBildungsforschunginSchweden.pdf.


+

Pädagogisches Personal

Bildungsministerium für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege zuständig

Kernfachkräfte + Ergänzungskräfte

akademische Ausbildung


Oberhuemer, P. (2009). Fachpersonal in Kindertageseinrichtungen der Europäischen

Union: Ausbildungen und Arbeitsfelder - Projektergebnisse, Staatsinstitut für

Frühpädagogik, München.


Pexels, Krukov, Y.. (2021). School teacher showing a book to the children. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/school-teacher-showing-a-book-to-the-children-8613091/


Strenger, U. (2017). Frühkindliches Bildungssystem und Bildungsforschung in

Schweden. In: KiTa Fachtexte, 2017.


(1) Allgemein


  • Bildungsministerium seit 1996 für Kindertageseinrichtungen & Kindertagespflege

    zuständig -> Angebotsplanung und Organisation auf lokaler Ebene, in Verantwortung der Kommunen

  • Kernfachkräfte seit 2004 = „Lehrkräfte für das junge Alter



(2) Arbeitsfelder


  • Kindertageseinrichtungen (für 1-5-jährige, ganztags)
  • Vorschulklassen (in erster Linie für 6-jährige, 3h täglich)
  • Grundschule als zusätzliche Fachkraft (7-8-Jährige), entweder selbstständig oder neben Schullehrkraft mit 8-11-Jährigen
  • als freizeitpädagogische Fachkräfte (gleiche Grundausbildung, ergänzt durch Spezialisierung in Freizeitpädagogik für 6-12 Jahren



(3) Ausbildung


  • 4 verschiedene Hochschulabschlüsse möglich

  • Lehrkraft in Vorschule (1-6 Jahre): Abschluss zur Vorschullehrkraft auf Bachelornieveau

  • Lehrkraft in Grundschulklassen inkl. der Vorschulklasse: Abschluss auf Masterniveau mit einer mindestens 4-jährigen Studienzeit

  • neben den Kernkräften arbeiten noch Ergänzungskräfte: 9-jähriger Pflichtschulzeit 3-jährige Ausbildung + Zertifikat als Erzieher*in und Fachhochschulreife + 15 Wochen Hospitation in frühpäd. Einrichtung


(1) vgl. Oberhuemer 2009, S. 53

(2) vgl. ebd.

(3) vgl. Strenger 2017, 11

+

Bildungsinhalte

  • vielfältige Lernerfahrungen bieten

  • Sicherheit vermitteln

  • im Vertrauen auf ihre Fähigkeit und Kompetenzen bestärkt und gefördert werden

  • persönliche Meinungsbildung

  • verantwortungsvollen Individuen entwickeln

Werte

Grundlegende Werte

  • wesentliche Aufgabe der Vorschule liegt in der Vermittlung von Werten, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist
  • Die Grundlage, auf der diese Werte ruhen, ist Ausdruck der ethischen Einstellung, die alle vorschulischen Aktivitäten kennzeichnen soll



vgl. Fthenakis 2006, S. 49

.

Aufgaben

Aufgaben der Vorschule

  • Die Vorschule sollte die Basis für lebenslanges Lernen legen
  • Kindern Freude bereiten, Sicherheit vermitteln und vielfältige Lernerfahrungen bieten
  • Die multikulturelle Entwicklung der schwedischen Gesellschaft
  • Die Vorschule sollte für die Kinder sowohl ein Ort der Sicherheit sein als auch zu Spiel und Aktivitäten herausfordern und ermuntern und sie zum Erforschen ihrer Umgebung anregen



vgl. Fthenakis 2006, S. 49

Entwicklung & Lernen

Curriculumdimension „Entwicklung und Lernen“

  • Betreuung, Fürsorge und Lernen bilden eine kohärente Einheit
  • Die pädagogischen Aktivitäten sollten den kindlichen Entwicklungs- und Lernprozess anregen
  • Vertrauen auf ihre Fähigkeit und Kompetenzen, Autonomie sollen gefördert werden, d.h. in ihrer kognitiven, sprachlichen, moralischen, praktischen, sensorischen und ästhetischen Entwicklung unterstützt werden


  • unterschiedlichen Auffassungen offen gegenüberstehen
  • Kinder sollen Gelegenheit zu persönlicher Meinungsbildung haben
  • Entwicklung der Kinder zu verantwortungsvollen Individuen und Mitgliedern der Gesellschaft
  • Körperbezogene Kompetenzen: Koordination, Körperbewusstsein, Pflege der eigenen Gesundheit und persönliches Wohlbefinden
  • Sprachliche Kompetenzen: Differenzierte mündliche Sprache, Kommunikationsfähigkeit, Begriffsentwicklung und ihren Wortschatz weiterentwickeln, Interesse an der Schriftsprache, Verständnis für die kommunikative Funktion von Symbolen und deren kommunikativer Bedeutung entwickeln
  • Kreative Kompetenzen: Ideen und Erfahrungen durch verschiedene Ausdrucksformen vermitteln (Spiel, Bilder, Lieder und Musik, Theaterspiel), baue, gestalten mit verschiedenen Materialien und Techniken
  • Mathematische Kompetenzen: Mathematik in sinnhaltigen Situationen und Zusammenhängen entdecken und anzuwenden, Eigenschaften des Zahl- und Messsystems kennen lernen, sich orientieren in Zeit und Raum
  • Naturwissenschaftliche Kompetenzen: Verständnis entwickeln für einfache naturwissenschaftliche Phänomene, Kenntnisse von Pflanzen und Tieren, ökologischer Ansatz, natur- und umweltbewusste Einstellung entwickeln und den Kreislauf der Natur begreifen




vgl. Fthenakis 2006, S. 49


Fthenakis, W. E. (2006). Elementarpädagogik nach Pisa: Wie aus Kindertagesstätten

Bildungseinrichtungen werden können (5.Aufl.) Herder.


Pexels, Czum, J. (2019). People gathered watching a-panda mascot. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/people-gathered-watching-a-panda-mascot-2346289/


Pexels, Krukov, Y. (2021). Kids looking at the alphabet placards on the table. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/kids-looking-at-the-alphabet-placards-on-the-table-8087863/


Pexels, Pixabay. (2016). Girls on desk looking at notebook. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/girls-on-desk-looking-at-notebook-159823/

(2) Grundlegende Werte

  • wesentliche Aufgabe der Vorschule liegt in der Vermittlung von Werten, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist
  • Die Grundlage, auf der diese Werte ruhen, ist Ausdruck der ethischen Einstellung, die alle vorschulischen Aktivitäten kennzeichnen soll



(2) Aufgaben der Vorschule

  • Die Vorschule sollte die Basis für lebenslanges Lernen legen
  • Kindern Freude bereiten, Sicherheit vermitteln und vielfältige Lernerfahrungen bieten
  • Die multikulturelle Entwicklung der schwedischen Gesellschaft
  • Die Vorschule sollte für die Kinder sowohl ein Ort der Sicherheit sein als auch zu Spiel und Aktivitäten herausfordern und ermuntern und sie zum Erforschen ihrer Umgebung anregen



(1) Dimensionen der Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Vorschule

  1. Normen & Werte
  2. Entwicklung und Lernen
  3. Einfluss des Kindes
  4. Vorschuleinrichtung und Elternhaus
  5. Zusammenarbeit zwischen Vorschule, Schule und Hort


  • Schwerpunkt bildet Dimension Entwicklung und Lernen
  • Kinder sollen in ihrer kognitiven, sprachlichen, moralischen, praktischen, sensorischen und ästhetischen Entwicklung unterstützt werden
  • Förderung der Entwicklung und des Lernens durch unterschiedliche Arten der schöpferischen Tätigkeit und Kommunikation wie etwa Bilder, Lieder und Musik, Theater, Rhythmen, Tanz und Bewegung als auch gesprochene und geschriebene Sprache
  • beinhaltet ebenso Bauen und Entwerfen und den Gebrauch unterschiedlichster Materialien und Techniken
  • Curriculum betont staatsbürgerliche Ziele und demokratische Prinzipien



(2) Curriculumdimension „Entwicklung und Lernen“

  • Betreuung, Fürsorge und Lernen bilden eine kohärente Einheit
  • Die pädagogischen Aktivitäten sollten den kindlichen Entwicklungs- und Lernprozess anregen
  • Vertrauen auf ihre Fähigkeit und Kompetenzen, Autonomie sollen gefördert werden, d.h. in ihrer kognitiven, sprachlichen, moralischen, praktischen, sensorischen und ästhetischen Entwicklung unterstützt werden


  • unterschiedlichen Auffassungen offen gegenüberstehen
  • Kinder sollen Gelegenheit zu persönlicher Meinungsbildung haben
  • Entwicklung der Kinder zu verantwortungsvollen Individuen und Mitgliedern der Gesellschaft
  • Körperbezogene Kompetenzen: Koordination, Körperbewusstsein, Pflege der eigenen Gesundheit und persönliches Wohlbefinden
  • Sprachliche Kompetenzen: Differenzierte mündliche Sprache, Kommunikationsfähigkeit, Begriffsentwicklung und ihren Wortschatz weiterentwickeln, Interesse an der Schriftsprache, Verständnis für die kommunikative Funktion von Symbolen und deren kommunikativer Bedeutung entwickeln
  • Kreative Kompetenzen: Ideen und Erfahrungen durch verschiedene Ausdrucksformen vermitteln (Spiel, Bilder, Lieder und Musik, Theaterspiel), baue, gestalten mit verschiedenen Materialien und Techniken
  • Mathematische Kompetenzen: Mathematik in sinnhaltigen Situationen und Zusammenhängen entdecken und anzuwenden, Eigenschaften des Zahl- und Messsystems kennen lernen, sich orientieren in Zeit und Raum
  • Naturwissenschaftliche Kompetenzen: Verständnis entwickeln für einfache naturwissenschaftliche Phänomene, Kenntnisse von Pflanzen und Tieren, ökologischer Ansatz, natur- und umweltbewusste Einstellung entwickeln und den Kreislauf der Natur begreifen



(1) vgl. Fthenakis 2003, S.47 f + Korpi 1998, S.11

(2) vgl. Fthenakis 2006, S. 49

Praxis

Der Baum der Erkenntnis

+

  • pädagogische Methodengrundlage
  • Hervorheben der Stärken
  • Dokumentation
  • Ausgangspunkt für individuelle Planung und Entwicklungsgespräche
  • Qualitätssicherung

END

(1) Baum der Erkenntnis


Der Baum der Erkenntnis ist eine pädagogische Methodengrundlage von Göran Frisk. Er wird in Schweden zur Umsetzung des Bildungsplans genutzt. Die entscheidende und wichtigste Frage ist, wie man arbeiten muss, damit eine bestimmte Kompetenz vom jeweiligen Kind ausgebildet wird. Es sollen ausschließlich die Stärken hervorgehoben und davon ausgegangen werden, was bereits gelernt wurde. Grundlage dafür ist ausreichend Zeit zur Reflexion. Die Dokumentation spielt dabei einen entscheidenden Faktor. Die bereits erreichten Fähigkeiten werden dadurch sichtbar gemacht und der Entwicklungsstand des Kindes kann beurteilt und individuell geplant werden. Frisk setzt zwei Dokumentationsmethoden ein: Das Markieren (Hat das Kind eine bestimmte Kompetenz entwickelt?) und die Zettelmethode (Man schreibt seine eigene Meinung über das jeweilige Kind auf, führt danach eine Analyse durch und vergleicht beide Ergebnisse miteinander). Dies gilt als Ausgangspunkt für Entwicklungsgespräche und die individuelle pädagogische Planung. Es kann Teil des individuellen Portfolios eines Kindes werden oder die Reflexion für ein Kind über das eigene Lernen darstellen. Ebenso sichert es die Qualität der pädagogischen Arbeit.



(2) Umsetzungsbeispiele


  • Erzieher-Kind-Schlüssel 1-3 Jährigen 1:4, 3-5 Jährige 1:7, Schulkinder 1:10
  • Gruppe von 15 Kindern im Elementarbereich bis zu drei Räume
  • Gelassenheit, Zugewandtheit der Pädagogen
  • Selbstorganisation der Kinder
  • Gefühl des Willkommenseins = wichtiger Aspekt in der Haltung gegenüber dem Kind → findet sich in der Raumgestaltung, in der Würdigung der kindlichen Entwicklungsschritte, in der Eingewöhnungszeit, im Alltag wieder
  • unhierarischer Stil im Kollegium (geringer Krankenstand, sehr gutes Arbeitsklima)
  • Gebühren für einen Betreuungsplatz staffeln sich nach dem Einkommen der Eltern, nach der Betreuungszeit, nach den im Haushalt lebenden Kinder
  • jede Einrichtung hat eine eigenen Köch*in
  • Klassenstufe 1 und 2 arbeiten jahrgangsübergreifend
  • in der Grundschule bleibt kein Kind sitzen
  • bis zur 6. Klasse gibt es keine Zeugnisse, sondern halbjährige Elterngespräche
  • Sonderschulen für lernbehinderte, geistig behinderte, psychisch kranke Kinder
  • Zusammenführung von Kindergarten, Hort und Schule → eine Leitung



(1) vgl. ver.di, Frisk & Giesecke 2004, S. 9 ff

(2) vgl. ebd. S. 77 ff

ver.di, Frisk, G. & Giesecke, H. (2004). Macht Knäckebrot schwedische Kinder klüger?. Der Baum der Erkenntnis. Umsetzung des schwedischen Bildungsplans für Kindertagesstätten und Schulen. Dokumentation von Fachtagungen mit Göran Frisk. Ver.di.


Pexels, Plenio, J. (2018). Zwei braune Bäume. Abgerufen am 05.05.2022. URL: https://www.pexels.com/de-de/foto/zwei-braune-maume-1632790/


Schweden

Deutschland / Thüringen

vs

Bildungssystem

Fachpersonal

Noten - unterschiedlich, meist ab der 1. oder 2. Klasse und auf einer Skala von 1-6

Kindergarten, Grundschule, Oberschule, Gymnasium, Berufsschule, Fachabitur

sitzen bleiben ist nicht möglich

sitzen bleiben ist möglich

Lehrpläne: Inhalte zu Kenntnissen und Fertigkeiten, die erlernt werden sollen

Kindergarten, Vorschule, Grundschule, Gymnasium

Lehrpläne: grundlegende Inhalte, die vermittelt werden sollen

Noten: ab der 8. Klasse bis 2011, jetzt ab der 6. Klasse und auf einer Skala von A bis Z

5jährige Ausbildung (2 Jahre

SozialassistentIn oder KinderpflegerIn & 3 Jahre Erzieherinnenausbildung)

Studium zum Grundschullehramt: 6+4 Semester, anschließend 18 Monate Vorbereitungsdienst

in der Grundschule zusätzliche Fachkraft

in der Grundschule keine vollwertige Fachkraft

halbes Jahr Anerkennungspraktikum

15 Wochen Hospitation

Kernfachkräfte und Ergänzungskräfte

4 verschiedene Hochschulabschlüsse

Erzieher*innen und Sozialassistent*innen/

Kinderpfleger*innen

Thanks!

Pexels, Czum, J. (2019). People gathered watching a-panda mascot. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/people-gathered-watching-a-panda-mascot-2346289/


Pexels, Elliott, T. (2021). Books on White Wooden Shelf. Abgerufen am 11.05.2022. URL: Books on White Wooden Shelf · Free Stock Photo (pexels.com)


Pexels, Krukov, Y. (2021). Kids looking at the alphabet placards on the table. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/kids-looking-at-the-alphabet-placards-on-the-table-8087863/


Pexels, Krukov, Y. (2021). School teacher showing a book to the children. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/school-teacher-showing-a-book-to-the-children-8613091/


Pexels, Pixabay. (2016). Girls on desk looking at notebook. Abgerufen am 11.05.2022. URL: https://www.pexels.com/photo/girls-on-desk-looking-at-notebook-159823/


Pexels, Plenio, J. (2018). Zwei braune Bäume. Abgerufen am 05.05.2022. URL: https://www.pexels.com/de-de/foto/zwei-braune-maume-1632790/

Fthenakis, W. E. (2006). Elementarpädagogik nach PISA: Wie aus Kindertagesstätten

Bildungseinrichtungen werden können (5. Aufl.). Herder.


Oberhuemer, P. (2009). Fachpersonal in Kindertageseinrichtungen der Europäischen Union: Ausbildungen und Arbeitsfelder - Projektergebnisse, Staatsinstitut für Frühpädagogik, München.


Pramling, I. (1998): Die Qualität der Kinderbetreuung aus schwedischer Sicht. In: Fthenakis, W. E./ Textor, M. R. (Hrsg.): Qualität von Kinderbetreuung: Konzepte, Forschungsergebnisse, internationaler Vergleich. Weinheim: Beltz 1998, S. 219-230. Abgerufen am 07.05.2022. URL: https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/kinderbetreuung-in-anderen-laendern/1203/.


Schreyer, I. & P. Oberhuemer. (2017). „Schweden – Kontextuelle Schlüsseldaten.“ In Personalprofile in Systemen der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in Europa, herausgegeben von I. Schreyer und P. Oberhuemer. Abgerufen am 11.05.2022. URL: http://www.seepro.eu/Deutsch/Pdfs/SCHWEDEN_Schluesseldaten.pdf.


Stenger, U. et al. (2017): Frühkindliches Bildungssystem und Bildungsforschung in Schweden. Abgerufen am 08.05.2022. URL: https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen//KiTaFT_Stenger_2017-

FruehlindlichesBildungssystemundBildungsforschunginSchweden.pdf.


Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. (2019). Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre. Abgerufen am 11.05.2022. URL:

https://bildung.thueringen.de/fileadmin/bildung/bildungsplan/thueringer_bildungsplan_18_dasnetz.pdf.


ver.di, Frisk, G. & Giesecke, H. (2004). Macht Knäckebrot schwedische Kinder klüger?. Der Baum der Erkenntnis. Umsetzung des schwedischen Bildungsplans für Kindertagesstätten und Schulen. Dokumentation von Fachtagungen mit Göran Frisk. Ver.di.