Fact Sheet Alltagsintegrierte Sprachförderung
Laura Steiner
Created on April 24, 2022
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Transcript
Grundlagen
- dem Kind auf Augenhöhe begegnen
- sprachliches Vorbild sein + bewusst machen der eigenen Sprachumsetzung/Reflexion
- Kenntnisse über den normalen Spracherwerb haben
- Gesprächsbereitschaft signalisieren und sich dem Kind zuwenden
- Gesprächssignale erkennen und aufgreifen
- Aufgreifen der Themen/Fragestellungen der Kinder
- aktives Zuhören
Voraussetzungen
Methoden
Direkt (am Kind)
- Dialog
- Unterstützende Kommunikation
- Gebärdenunterstützte Kommunikation
- Modellieren (vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle): z. B. Parallelsprechen, Umformung, Feedback, Präsentieren usw.
- Wortschatz
- Sprachfördernde Fragen
- Redirect
- Dialogisches Buchlesen
Indirekt (außerhalb der Interaktion)
- Förderliche Raumgestaltung (Bedeutsame Lernumgebungen, Evidenzbasierte Qualitätsanforderungen: gute und hochwertige Materialausstattung)
- Sprachkompetenz im Prozess begleiten (individuelle Entwicklungspläne, Analyse der kindlichen Voraussetzungen unter Einbeziehung der Umwelt)
- individuelle Förderplanung
- Beobachtung & Dokumentation
- Balance zwischen der Orientierung an der Organisation
- Sprachvorbilde sein
- aktives Zuhören, Raum und Zeit nehmen für einen Dialog
Wissenschaftliche Grundlagen
- Wechselwirkung: Dialogqualität – frühkindliche Sprachentwicklung
- Interaktionsrahmen = wichtig für Interaktionsqualität
- Sprachförderung ist abhängig von Beziehungsqualität und Kommunikationsmethoden
Sprachbildung
Alltagsintegrierte Sprachförderung
= das Begleiten der kindlichen sprachlichen Entwicklung im Gespräch mit Kindern im Alltag
Förderliche Raumgestaltung (Bedeutsame Lernumgebungen, Evidenzbasierte Qualitätsanforderungen: gute und hochwertige Materialausstattung) (1)
- Beispiele:
- Garberdobe/Eingangsbereich mit Buchstaben und Schrift versehen
- Wandbilder und Pläne mit anschaulich gestalteter Schrift
- klar abgegrenzte, gemütliche Leseecke (in starker Nähe zu den Spielaktivitäten)
- selbstgestaltete Bücher
- Rucksackbibliothek
- separate Schreibecke
- Symbole und Schrift im Raum
- Alltagsgegenstände mit Schrift versehen
Sprachkompetenz im Prozess begleiten (individuelle Entwicklungspläne, Analyse der kindlichen Voraussetzungen unter Einbeziehung der Umwelt) (2)
- individuelle Förderplanung: Schwerpunkt darauf legen, den pädagogischen Kontext so zu gestalten, dass auf Basis der Beobachtungen/Dokumentationen eine optimale Lernumgebung geschaffen wird
- Beobachtung und Dokumentation: erleichtern das Kind und sein Verhalten besser zu verstehen, geben einen Einblick in die Entwicklung und das Lernen, gezielte Reflexion und Ausgestaltung pädagogischer Angebote, Basis für den fachlichen Austausch, Qualitätssicherung, Eltern kompetent informieren, erleichtern Kooperation nach außen
(1) vgl. Jungmann, Morawiak & Meindl 2015, S. 42ff
(2) vgl. Albers 2011, S. 97ff
Alle Kinder von Anfang an umfassend fördern und Auffälligkeiten schnellstmöglich erkennen und schulvorbereitend wirken.
vgl. Kucharz, Mackowiak, & Beckerle 2015, S. 97f
- Balance zwischen der Orientierung an der Organisation des Settings und an Interessen/Themen der Kinder (1)
- Prinzipien: Sprachvorbild sein (auf korrekte Sprache achten), aktives Zuhören, Raum und Zeit nehmen für einen Dialog (2)
vgl. Göbel, Cloos & Hormann In: von Salisch, Hormann, Cloos, Koch, & Mähler 2021, S. 97ff (1)
vgl. Kucharz, Mackowiak, & Beckerle 2015, S. 98ff
Innere Haltung & Fertigkeiten (1)
- dem Kind auf Augenhöhe begegnen
- sprachliches Vorbild sein + bewusst machen der eigenen Sprachumsetzung/Reflexion
- Kenntnisse über den normalen Spracherwerb haben
Umsetzung (2) (3)
- Sprachniveau des Kindes beachten, das eigene Angebot daran anpassen
- Gesprächsbereitschaft signalisieren und sich dem Kind zuwenden : Blickkontakt herstellen und halten, während mit dem Kind gesprochen wird
- dem Kind aufmerksam und interessiert zuhören
- Gesprächssignale erkennen und aufgreifen
- dem Kind Zeit geben, seine Gedanken zu formulieren
- Sprechanlässe schaffen
- Sprechpausen zulassen, damit das Kind zu Wort kommen kann
- Stärken, Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen, über Gefühle, Wünsche und Erlebnisse sprechen
- Aufgreifen der Themen/Fragestellungen der Kinder, Herstellen gemeinsam geteilter Aufmerksamkeit
- Wechselseitiges Zuhören und Sprechen
- angemessene Rückmeldungen geben
- Materialien bereitstellen
(1) vgl. Jungmann, Morawiak & Meindl 2015, S. 40f
(2) vgl. Göbel, Cloos & Hormann In: von Salisch, Hormann, Cloos, Koch, & Mähler 2021, S. 97ff
(3) vgl. Jungmann, Morawiak & Meindl 2015, S. 40f
Albers, T. (2011). Sag mal!: Krippe, Kindergarten und Familie: Sprachförderung im Alltag. Beltz Verlag.
Jungmann, T., Morawiak, U., & Meindl, M. (2015). Überall steckt Sprache drin: Alltagsintegrierte Sprach- und Literacy-Förderung für 3- bis 6-jährige Kinder ; mit Online-Materialien (1. Auflage.). Ernst Reinhardt Verlag.
Kucharz, D., Mackowiak, K., & Beckerle, C. (2015). Alltagsintegrierte Sprachförderung: Ein Konzept zur Weiterqualifizierung in Kita und Grundschule. Beltz-Verl.
Vogt, F., Löffler, C., Haid, A., Itel, N., Schönfelder, M., Zumwald, B. & Reichmann, E. (2018). Sprachförderung im Alltag: Umsetzung in Kindergarten, Kita und Spielgruppe. Videobasierte Fallanalysen. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 37 (1), . Abgerufen am 19.04.2022. URL: https://doi.org/10.24452/sjer.37.1.4945
von Salisch, M., Hormann, O., Cloos, P., Koch, K., & Mähler, C. (2021). Fühlen Denken Sprechen: Alltagsintegrierte Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen. Waxmann Verlag.
Krukov, Y. (2021). Abgerufen am 24.04.2022. URL: https://www.pexels.com/de-de/foto/menschen-frau-sitzung-studenten-8613083/
- Organisationshandlungen (Aufräumen, Vorbereiten, An- und Ausziehen)
- Gesprächskreise (über Erlebnisse, Erfahrungen, Geschichten)
- Routinesituationen (Begrüßungen und Abschiede), Spiel- und Lernsequenzen
vgl. Kucharz, Mackowiak, \& Beckerle 2015, S. 97f
Dialog (an SST angelehnt, Dialoge sollen sich auf ein Thema fokussieren, Handlungen eines Kindes können Anknüpfpunkte sein: Fachkraft begleitet die Handlungen des Kindes verbal) (1)
unterstützende Kommunikation (körpereigene Kommunikationsformen (Gesten, Gebärden, Blickverhalten, Mimik → nonverbale Kommunikation), externe Kommunikationsformen (Objekte, Bilder, Symbole), nicht elektronische externe Hilfen (Kommunikationskästen, Bildtafeln, Bücher)) (2)
gebärdenunterstützte Kommunikation (3)
Modellieren (adaptives Korrigieren im Dialog) (4)
- Formen:
- vorausgehende Sprachmodelle: Präsentation (Vorführen von Ziel-Satzstrukturen), Parallelsprechen (Situationen sprachlich begleiten), linguistische Markierung (Betonungen von bestimmten Worten/Formulierungen), Alternativfragen (verschiedene Antwortmöglichkeiten vorgeben)
- nachfolgende Sprachmodelle: Expansion (kindliche Äußerung weiterführen) , Umformung (kindliche Äußerung aufgreifen und verändern; morphosyntaktische Abwendlung) , korrektes Feedback (kindliche Äußerung berichtigen) (5) , modellierte Selbstkorrektur (kindliche Äußerung wiederholen und sich selbst verbessern → eher fragwürdig), Extension (sachlogische Weiterführung der kindlichen Äußerung) (6)
- Ziel: erweitert oder verändert die kindlichen Äußerungen; Formen: syntaktische Ergänzungen (Satzbau), semantische Erweiterungen (Wortschatz) und morphologische Umformungen (grammatikalische Formen) (7)
- Zu beachten (8): Kinder dürfen nicht bemerken, dass man Techniken anwendet → unterbindet sonst die Sprechfreude; sollte subtil, gut dosiert und an den Fähigkeiten der Kinder orientiert sein , an erster Stelle steht die Authentizität des Gesprächs
Wortschatz (natürliche Interaktionen bieten eine große Vielfalt an Möglichkeiten für Wortschatzinput; entscheidend sind Quantität des Sprachinputs und ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Wortschatzangebot) (9)
Sprachfördernde Fragen (Entscheidungsfragen: begleitet einen impliziten Lernprozess, Alternativfragen: unterstützen und greifen alle Sprachebenen auf, Ergänzungsfragen: begleiten Wortschatzaufbau und Grammatikerwerb) (10)
- Ziel: regt zum Sprechen an, gibt reichhaltigen Input
Redirect (Anfrage eines Kindes an die Fachkraft wird durch diese an ein anderes Kind weitergeleitet (Kinder als wirkungsvolle Sprachvorbilder; Kinder erkennen und übernehmen sprachliche Strukturen und kommunikative Strategien anderer Kinder)) (11)
dialogisches Buchlesen (12)
- Ziele: Entwicklung eines Geschichtenschemas, Erfahrung mit literarischer Sprache, Erweiterung von Wortschatz, Morphologie und Syntax, Lesefreude, Einführung in die Schriftkultur, Verknüpfung von Auditivem und Visuellem
(1) vgl. Vogt, Löffler, Haid., Itel, Schönfelder, Zumwald & Reichmann 2018, S. 93ff
(2) vgl. Albers 2011, S. 96
(3) vgl. ebd.
(4) vgl. Vogt, Löffler, Haid., Itel, Schönfelder, Zumwald & Reichmann 2018, S. 93ff
(5) vgl. Kucharz, Mackowiak, & Beckerle 2015, S. 101ff
(6) vgl. Vogt, Löffler, Haid., Itel, Schönfelder, Zumwald & Reichmann 2018, S. 93ff
(7) vgl. Kucharz, Mackowiak, & Beckerle 2015, S. 101ff
(8) vgl. Albers 2011, S. 94f
(9) vgl. Vogt, Löffler, Haid., Itel, Schönfelder, Zumwald & Reichmann 2018, S. 93ff
(10) vgl. ebd.
(11) vgl. Albers 2011, S. 93f & Vogt, Löffler, Haid., Itel, Schönfelder, Zumwald & Reichmann 2018, S. 93ff
(12) vgl. Albers 2011, S. 97ff
- Tradition des situationsorientierten Ansatzes
- es sind nur Rahmenkonzepte vorgegeben, aber keine Inhalte → durchgängiges Prinzip zur Gestaltung des Alltags
vgl. Kucharz, Mackowiak, \& Beckerle 2015, S. 97f
vgl. Albers 2011, S. 92f
Grundlagen
- dem Kind auf Augenhöhe begegnen
- sprachliches Vorbild sein + bewusst machen der eigenen Sprachumsetzung/Reflexion
- Kenntnisse über den normalen Spracherwerb haben
- Gesprächsbereitschaft signalisieren und sich dem Kind zuwenden
- Gesprächssignale erkennen und aufgreifen
- Aufgreifen der Themen/Fragestellungen der Kinder
- aktives Zuhören
Voraussetzungen
Methoden
Direkt (am Kind)
- Dialog
- Unterstützende Kommunikation
- Gebärdenunterstützte Kommunikation
- Modellieren (vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle): z. B. Parallelsprechen, Umformung, Feedback, Präsentieren usw.
- Wortschatz
- Sprachfördernde Fragen
- Redirect
- Dialogisches Buchlesen
Indirekt (außerhalb der Interaktion)
- Förderliche Raumgestaltung (Bedeutsame Lernumgebungen, Evidenzbasierte Qualitätsanforderungen: gute und hochwertige Materialausstattung)
- Sprachkompetenz im Prozess begleiten (individuelle Entwicklungspläne, Analyse der kindlichen Voraussetzungen unter Einbeziehung der Umwelt)
- individuelle Förderplanung
- Beobachtung & Dokumentation
- Balance zwischen der Orientierung an der Organisation
- Sprachvorbilde sein
- aktives Zuhören, Raum und Zeit nehmen für einen Dialog
Wissenschaftliche Grundlagen
- Wechselwirkung: Dialogqualität – frühkindliche Sprachentwicklung
- Interaktionsrahmen = wichtig für Interaktionsqualität
- Sprachförderung ist abhängig von Beziehungsqualität und Kommunikationsmethoden
Sprachbildung
Alltagsintegrierte Sprachförderung
= das Begleiten der kindlichen sprachlichen Entwicklung im Gespräch mit Kindern im Alltag