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Verirrt! Im verrücktesten Wald der Welt!

Wo bin ich nur hier gelandet?“, Leo reibt sich angestrengt die Augen und blickt sich um. Seltsame Bäume, Totenköpfe und Knochenreste am Boden, ein Haus, dessen Mauern aus Baumrinde bestehen und dazu noch ein Dach, welches einen überdimensionalen Hut darstellt. Leo weiß nicht, ob sie vor Angst weinen oder diese unglaubliche Umgebung, die sie ein bisschen an ein Märchen erinnert, genauer unter die Lupe nehmen soll. Doch Leo kommt nicht zum Nachdenken, denn ein angsteinflößendes Miauen lässt sie innehalten. Sie wendet sich zur Seite und erblickt eine tiefschwarze Katze, die zu Füßen einer spindeldürren Frau steht, die irgendwie einer Hexe ähnelt, sie aber zeitgleich sehr, sehr freundlich anlächelt. „Willkommen im Wald der tausend Geheimnisse!“, begrüßt sie Leo mit einer durchaus freundlichen Stimme.

„Geheimnisse sind cool!“, reagiert Leo sofort, „Ich bin die weltbeste und neugierigste Geheimnis-Lüfterin der Welt.“ , fügt sie besserwisserisch und überheblich hinzu.

„Dich haben alle helfenden Höllenhunde zu mir geschickt“, erklärt der Hexenverschnitt und fügt mit aufgeregter Stimme hinzu: „Diese kleine Mistkatze hier hat mich in den Wald der 1000 Geheimnisse gelockt. 990 habe ich bereits herausgefunden, aber die letzten zehn Geheimnisse kann ich einfach nicht finden!“ Schluchzend fügt der

Hexenverschnitt hinzu: „Ich komme erst wieder in meinen Zauberwald zurück, wenn ich die 1000 Geheimnisse gelüftet habe und ich muss unbedingt schnellstens zurück, denn hier habe ich meinen Hexenbesen nicht unter Kontrolle und frage nicht, was der schon alles angestellt hat. Zudem ist doch bald die Walpurgisnacht und ich will endlich mal wieder feiern und ….“ Der Hexenverschnitt überschlägt sich mit unzähligen Gründen, die für eine Heimkehr sprechen. Für Leo ist die Sache klar und dies erklärt sie mit ihrer freundlichen, aber bestimmten Art der dürren Person: „Pass auf! Geheimnisse sind für mich kein Problem! Ich helfe dir und deinem Vierbeiner, aber dann darf ich einmal mit dir auf deinem Besen fliegen! Davon träume ich, seit ich denken kann!

Natürlich willigt die schwarze, dürre Hexe sofort grinsend ein und erklärt Leo, was zu tun ist.

„Wir greifen uns jetzt den erstbesten Besen, den wir schnappen können und fliegen in Richtung Südwesten, denn dort fand ich gestern das Geheimnis 991, aber kam nicht weiter. Du musst wissen, dazu muss man so komisches Zeug wissen und ….“. Während der Hexenverschnitt weiter labert und labert, schnappt sich Leo ihre Hand und zieht sie mit auf den erstbesten Besen, der vorbeischwebt.

bHeidi Haillier-Haselmann

Während die beiden durch die Wälder schweben, verspürt Leo eine gigantische Abenteuerlust. Sie kreischt vor Freude, zappelt auf dem Besen herum und genießt den Ausblick auf diesen wahrlich wundersamen Wald. Hatte sie dort ägyptische Pyramiden erspäht? War da nicht ein Dinosaurier zwischen den Baumkronen? Plötzlich, wie aus dem Nichts, ploppt eine überdimensionale Plakatwand vor ihnen auf. Der Hexenverschnitt zog die Handbremse und beide landen auf einem tiefschwarzem Ast.

„Siehst du, was ich meine?“, kreischt die dürre Pseudohexe. Woher soll ich das denn wissen?

Für Leo war die Sache klar: „Wir müssen einfach im Wald nach den Antworten suchen! Schnall dich an, wir werden das Geheimnis schon lüften!“

Natürlich, die Antwort finden die beiden schnell. Leo liest begeistert den Text. Wundert sich ein wenig darüber, dass es sogar Blumenuhren gibt und beginnt aber sogleich zu grübeln: „Und jetzt? Was machen wir jetzt mit der Antwort?“

Der Hexenverschnitt spukt ein paar Funken, die sich zu einer Schatzkiste formen und fiepst arrogant: „Na, die müssen wir nur hier hineinlegen. Leo wollte, neugierig, wie sie ist, sofort den Deckel der Schatzkiste aufreißen, da greift die Pseudohexe grob nach ihrer Hand und schreit: „Halt! Langsam, sonst erwartet uns eine fürchterliche Aufgabe!“ Ganz sanft und anmutig öffnet nun Leo die Truhe, aber es war wohl doch zu schnell:

"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA

991 gelöste Geheimnisse, jubelt der Hexenverschnitt, sieht Leo etwas entgeistert an und fragt: „Wozu hast du ein Feuerzeug dabei?“ „Das habe ich in der Schatzkiste gefunden, man kann nie wissen, wozu man es gebrauchen kann,“ flötete Leo und steuert den Besen weiter durch das Unterholz. Es dauert nicht lange und das nächste Geheimnis schnallt vor ihren Augen auf:

„Logisch, wir sollen ein Lagerfeuer machen, deshalb das Feuerzeug!“, erklärt jetzt der Hexenverschnitt wichtigtuerisch. Aber Leo ist klar, dass es tatsächlich ein Geheimnis zu lüften galt, denn Urmenschen besaßen noch keine Feuerzeuge!

Leo freut sich: „Los geht es, spring auf den Besen, damit wir schnell das Geheimnis Nummer 992 lösen können.

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„Boa, schau, da steht wieder eine Schatzkiste! Aber was macht dieser Papagei hier?“ „Was weiß ich“, schreit Leo und schwingt den Hexenbesen geschickt auf einen Ast, „Lesen, kleine Hexe, lesen, damit wir auch dieses Geheimnis in die Schatzkiste packen können. Genervt setzt der Hexenverschnitt seine Brille auf und beginnt die Buchstaben angestrengt zu entziffern. Da ihr die ganze Leserei zu anstrengend wird, versucht sie die Schatzkiste betrügerisch zu öffnen. Ihre runden Hexenaugen werden glutrot, als die versucht die Kiste zu öffnen, sofort lässt sie den Deckel los, schwingt sich zu Leo und fragt scheinheilig: „Na, was steckt denn da so drin, in einem Feuerzeug?“

Leo aber düst in Windeseile zur Schatzkiste und öffnet sie wieder zu unsanft:

Mit dem frisch erbeuteten Schal schweben nun die beiden unfreiwilligen Freundinnen erneut durch den Wald und tatsächlich dauert es nicht lange und eine weitere Plakatwand erscheint vor ihren Augen. „So ein Schmarrn!“ wettert die Pseudohexe, „Bären halten einen Winterschlaf, aber doch keine Vögel!“ „Abwarten!“, gab Leo geschäftig zum besten und wusste genau wo sie eine Antwort finden würde. Loe drückt das Gaspedal des Besens durch und schon fliegen sie galant durch das Unterholz.

„Ich weiß etwas, was du nicht weißt!“, jubelte Leo durch den Wald. Das schwarze Hexenwesen stülpt sich die Brille auf die Nase und beginnt angestrengt zu lesen: „Holchko?, soll ich jetzt dieses komische Wort in die Schatzkiste legen?“

„Liebste Hexe, was hälst du davon, diesen Text erstmal ganz durchzulesen und dann dein Wissen in der Schatztruhe abzugeben?“, stöhnt Leo.

Genervt von der faulen Hexe, nähert sich Leo vorsichtig der Schatztruhe, um nicht schon wieder Aufgaben erledigen zu müssen. Aber auch diesmal ist sie zu unwirsch…

„Du bist ja toll!“, lobt der Hexenverschnitt Leo, „aber was mach ich jetzt mit der Topfpflanze?“ „Aufheben, wer weiß, wozu wir sie noch gebrauchen können“, antwortet Leo, während sie stolz den Besen durch den Wald steuert, um das Geheimnis Nummer 994 zu suchen.

„Halt, da drüben ist die nächste Plakatwand“, keift der Hexenverschnitt und Leo tritt sofort auf die Bremse. „Boa, mit Kakteen kenne ich mich überhaupt nicht aus, die sind mir zu stachelig.“, jammert die Pseudohexe.

Leo aber weiß jetzt genau, wonach sie suchen muss und steuert den Besen der Sonne entgegen…

„Wie soll ich mir das nur alles merken? Das sind zu viele Zahlen für mich!“, stellt die schwarze Hexe fest. Leo konzentriert sich und versucht sich alle Informationen ganz schnell einzuprägen, um der Schatzkiste auch die richtigen Informationen zu übergeben, aber diesmal ist es wirklich schwer und deshalb öffnet Leo die Schatzkiste unachtsam….

„Schmatz, Schmatz…“, die Hexe verschlingt den leckeren Burger und verschmiert sich dabei das ganze Gesicht. Das Ketchup tropft auf den Waldboden, auch in Leos Gesicht landen ein paar Spritzer der deftigen Soße. „Mann, pass doch auf, du verfressene Hexe!“, schreit ihr die wütende Leo während des Fluges zu Geheimnis 995 in die Ohren.

Plötzlich verfällt Leo in schallendes Gelächter, denn ein erneutes Plakat erstreckt sich vor ihren Nasen. „Ich weiß, wer NICHT damit isst und deshalb unseren ganzen Besen mit Ketchup verschmutzt.“, lacht Leo durch die Flugwinde.

„Es geht diesmal um Besteck! Wir müssen das Geheimnis um Messer, Gabel und Löffel lüften.“ Sie nimmt auch einen großen Bissen des Burgers und steuert den Besen geschickt durch den Wald….

Diesmal liest die schwarze Hexe genau, denn schließlich stellt sich heraus, dass sie hier Argumente für ihre schlechten Essmanieren findet. „Siehst du, Leo, die Mehrheit der Menschen isst auch ohne Besteck! Hör also auf, mich wegen des Ketchups und der paar Flecken zu beschimpfen.“, wettert sie Leo an, die schon längst dabei ist, die Schatztruhe zu öffnen, um ihr neu erlangtes Wissen mit der Kiste zu teilen und ein neues Fundstück zu entdecken…

„Nimm dieses Kraut aus meinem Gesicht! Ich kann nichts sehen. Wozu ist überhaupt dieses Geschenk? Musst du jetzt etwa einen Zaubertrank kochen, um Geheimnis Nummer 996 zu lüften?“, jammert Leo, als sie endlich den Besen vom Ketchup befreit hatte und mit der Pseudohexe den Wald durchstöbert. „Da steht ein Schaf.“, schrie die Hexe, „Ich mag keine Schafe: Schafe stinken und sind dumm.“ „Ach du dumme Hexe“, lacht Leo, „das ist doch unser nächstes Geheimnis, dem wir auf den Grund gehen müssen. Lass uns echte Schafe suchen, die können uns bestimmt weiterhelfen.“ „Ich maaaag keine Schaaaaafe!“, grölt die Pseudohexe, während Leo das Gaspedal betätigt und mit Adleraugen den Wald nach Schafen durchsucht….

„Siehst du, das Schaf konnte uns weiter helfen.“, erklärte Leo ihrer Begleiterin. Sie stoppt den Rennbesen, steigt ab und liest die Informationstafel. „Warum kann uns dies das dumme Schaf nicht erzählen? Warum muss ich das jetzt lesen? Wahrscheinlich hat das Schaf selbst keine Ahnung und erwartet jetzt von uns, dass wir dem Schaf erklären, weshalb es nicht dumm ist? Es ist dumm, ich bin schon ganz verwirrt.“ Die schwarze Hexe denkt über dumme und NICHT dumme Schafe nach, Leo öffnet wie immer sachte die Schatzkiste…

„Ui, ui, ui, jetzt schleifen wir auch noch einen Farbkübel mit uns herum. Aber ich muss dich loben, Leo, mit deiner Hilfe lüfte ich ein Geheimnis nach dem anderen. Hach, bin ich stolz auf mich!“, kräht die Pseudohexe durch die Lüfte.

Leo schüttelt nur verständnislos den Kopf und steuert den Besen direkt auf das Geheimnis Nummer 997 zu.

„Pahh, jetzt sollen wir wohl auch noch Eier bemalen, oder was?“, motzt Madame Superhexe durch die Lüfte. Leo lässt sich nicht beirren, startet gekonnt den Besenmotor und macht sich siegessicher auf den Weg durch den verrücktesten Wald der Welt. Langsam beginnt ihr das Spielchen Spaß zu machen, wenn da nicht diese nervende Hexe wäre…

Die Lösung dieses Geheimnisses findet Leo sehr schnell. Die Möchtegernhexe hat wieder keine Lust zu lesen und pinselt sämtliche Eier, die sie im Wald finden kann bunt an. Leo findet das praktisch, denn so kann sie ungestört ihre Lösung in die Kiste legen und weitere Geheimnisse des Waldes entdecken.

Klar, dass die Pseudohexe herangeschwirrt kommt, als Leo die Kiste wieder schließt und ganz gierig auf den Schatzfund schielt.

So fliegen die beiden durch den Wald, entdecken Dies und Das, halten an, fliegen weiter, halten wieder an uns unterhalten sich ein wenig, bis Geheimnis Nummer 998 erscheint. „Jaaaa, wir sind genial“, grölt die schwarze Hexe durch den Wald und versucht zugleich die Farben auf der ägyptischen Totenmaske zu zählen. Leo aber gibt so viel Gas, dass der Hexe das wertvolle Stück aus der Hand purzelt und diese schon wieder das Jammern beginnt.

Leo lässt sich natürlich nicht beirren, denn sie hatte vor kurzer Zeit schon Ägypter im Wald entdeckt. Wo hatte sie diese nur gesehen?

Schnell findet Leo den Ägypter wieder, denn langsam kennt sie sich in diesem verrückten Wald aus. Leider versteht sie seine Sprache nicht. „Verflixt!“, flucht Leo, „Ich dachte, diesmal komme auch ich um das Lesen herum.“ Missmutig stellt sie sich mit der schwarzen Hexe vor die Plakatwand und liest und liest und liest. Langsam ist ihr Kopf aber so voll von neuen Informationen, dass sie kaum noch Neues aufnehmen kann. Gut, dass die dürre Hexe noch ausgeruht ist und ihr diesmal hilft. Satz für Satz entschlüsseln sie gemeinschaftlich die Informationen.

Während die beiden versuchen dem Bären hinterher zu fliegen, werden sie leider gezwungen, eine Vollbremsung einzulegen. „Was macht denn der da?“, fragte die Hexe Leo.

„Ohhh Mann! Das ist doch kein echter Pandabär! Das scheint unser nächstes Geheimnis zu sein. Wenn ich mich recht erinnere, handelt es sich um Geheimnis Nummer 999. Ist das nicht verrückt, wir haben es bald geschafft.“, erklärt Leo ihrer etwas dümmlichen Begleiterin.

Kopfüber fliegen die beiden jetzt wieder durch das Unterholz, um das vorletzte Geheimnis zu lüften.

„Jetzt wird es aber ein bisschen peinlich“, japst und kichert die schwarze Hexe mit rotem Köpfchen. „Sag bloß, du hast den Text schon gelesen?“, fragt sie Leo sichtbar erstaunt. Stolz bejaht die Besenbesitzerin die Frage und stolziert mit erhobenem Haupt zur Schatzkiste. „Halt! Willst du jetzt einen Alleingang starten?“ Leo rennt hinterher und schafft es gerade noch rechtzeitig. Aber sie rechnet nicht mit der Gewalt der Hexe, die sich sofort auf die Kiste wirft und so beginnt eine kleine Schlägerei zwischen den Mädchen, die aber bald endet. Letztendlich öffnen sie die Kiste zusammen, aber auch diesmal viel zu schnell! Was will man auch anderes erwarten.

Leo und die Hexe schnappen sich die Karte, schwingen sich auf den Besen und düsen durch die Wälder. „Das 1000. Geheimnis warten auf uns, los beeil dich, gib Gas.“, schreit die Pseudohexe lautstark in Leos Ohr. Es dauert auch nicht lange und die beiden landen vor einem Taxi. „Die härteste Taxifahrerprüfung der Welt? Wo soll die denn sein?“, fragt die Hexe. Leo schnippt ihre Antwort sofort in die Luft: „Na, in Alaska bestimmt nicht, da gibt es kaum Straßen.“ Siegessicher durchstreifen die beiden den Wald.

Ein freudiger Jubel erfüllt den verrücktesten Wald der Welt. Leo und die eigentlich doch ganz nette Hexe finden recht schnell die Informationen, die sie suchen. Eifrig lesen beide die Infotafel, nehmen sich an der Hand und öffnen ganz vorsichtig die Schatzkiste, in der jetzt schon 999 Geheimnisse versteckt liegen. Sie legen ganz sanft ihr Wissen um die Taxifahrer in London in die Schatzkiste.

Wie von Zauberhand geleitet, landen beide in einem von verrückten Dingen leer gefegten Wald. Was sie vorfinden, ist ein Taxi, das beide sicher nach Hause fahren wird. Die Schatzkiste lassen sie im Wald, denn das Wissen ist jetzt in ihren Köpfen und wer weiß, vielleicht will sich irgendwann irgendjemand nochmals auf die Suche der 1000 Geheimnisse begeben.

Zum Abschied zaubert die Hexe einen kleinen Besen für Leo … Happy End ;-)