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Die Rolle der Eisenbahn während der Industrialisierung

Mit Volldampf in die Moderne?

Zündfunken der Industrialisierung in Deutschland:
Lok "Adler"

  • am 7. Dezember 1835 wurde die erste Deutsche Eisenbahnverbindung: Nürnberg-Fürth in Betrieb genommen
  • dies gilt als Startpunkt des Deutschen Eisenbahnbaus
  • 25 Jahre später wuchs das Streckennetz auf 5700 km Schienen in Deutschland (und damit das drittgrößtes Eisenbahnnetz der Welt)
  • zur Zeit der Reichsgründung wuchs das Streckennetz auf bereits 20.500 km
  • Nürnberg-Fürth eröffnete mit englischer Lok “Adler” nach englischem Vorbild
  • Pferdebetrieb und Dampfwagenbetrieb war auf dem Gleisbett möglich ( → später wurden zunehmend Dampfwagenstrecken gebaut)
  • erstes Betriebsjahr: 475.219 Passagiere (--> massiver Gewinn)
  • Investoren und Unternehmer erkannten mögliche Gewinnmöglichkeit durch Investition in Eisenbahnbau
  • weitere Strecken wurden errichtet: Berlin-Potsdam, Braunschweig-Wolfenbüttel, Fernverbindung Leipzig-Dresden (hier ausschließlich dampfbetrieben)
  • Mit der “Saxonia” wurde die erste in Deutschland hergestellte Lokomotive produziert
  • zahlreiche Königreiche und Fürstentümer wurden verbunden wie z.B. Preußen-Sachsen oder Magdeburg-Leipzig
  • 1843 wurde die erste internationale Bahnverbindung "Aachen-Antwerpen" in Betrieb genommen
  • auch Gebirgsüberquerungen wurden realisiert, wie z.B. der Albaufstieg bei Geislingen
  • neben Passagierverkehr auch zunehmend Handelsverbindungen wie z.B. 1865 Hamburg-Lübeck
  • Großteil der Fürstentümer & Metropolen waren an das Eisenbahnnetz angeschlossen

Zunehmend waren die meisten - vorallem wichtigsten- Fürstentümer und Metropolen an das sich entwickelnde Eisenbahnnetz Deutschlands gebunden. Die “Adler” schaffte damit Inspiration und bildet den Grundstein für den Bau eines Eisenbahnnetzes und für die Entwicklung einer Revolution im deutschen Verkehrswesen.


Wie wirkte sich die Verbreitung der Eisenbahn auf die Deutsche Wirtschaft aus?

  • Ende 1870er Jahre gingen bereits 25% der getätigten Investitionen in den Ausbau der Eisenbahn
  • Doch das Eisenbahnnetz wurde nicht als Gesamtprojekt, sondern als das Ergebnis von auch konkurrenzorientierten Einzelprojekten und Eisenbahnverbänden betrachtet
  • treibende Kraft waren Handelskapitalisten und Bankiers durch Investitionen und Finanzierungen

Der Staat hingegen behinderte durch seine fehlerhafte "Eisenbahnpolitik" und durch politische Interessen einen Ausbau des Streckennetzes regelrecht. Doch auch dagegen konnte sich die Eisenbahn durchsetzen:

Ein großflächiges Streckennetz entsteht

  • trotzdem der "Hürden" entstand am Ende ein großflächiges Streckennetz: Denn dies stellt eine lohnende Investition für Unternehmer & den Staat dar
  • schnell wird klar: Der wirtschaftlicher Aufstieg Deutschlands und der Bahnausbau bedingen einander: Beides profitierte voneinander (Warenzyklus)
  • Beispiel: Ein Produkt muss an einen anderen Ort transportiert werden. Zum Transport wird die Bahn benötigt, damit das Produkt verkauft werden kann und die Bahn macht umso mehr Profit, je mehr Produkte verkauft werden. Beides profitiert voneinander
  • Lokomotiven waren zuerst Importware, später wurden auch Deutsche Lokomotiven gebaut (diese wurden bevorzugt und auch international exportiert)
  • dies bildet die Grundlage der Deutschen Maschinenbauindustrie mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen bis heute
  • Eisenbahnbau war somit wie das Öl ins Feuer der Eisenindustrie
  • Zyklus: Eisenbahnbau benötigt Eisen/Stahl, diese wiederum mussten von der Eisenbahn transportiert werden
  • = gegenseitige Stärkung der Wirtschaftssektoren
  • Verbreitung Deutscher Ressourcen auch innerhalb Deutschlands möglich, durch ausgebaute Streckennetze

Wirtschaftliche Auswirkungen des Eisenbahnbaus

  • durch günstige Eisenbahntransporte konnten Produzenten und Händler Absatzmärkte erweitern
  • “Vorwärtskopplungseffekt”: Eisenbahndienstleistungen hatten Vorleistungscharakter, da durch günstige Transportpreise auch geringwertigere Produkte an ihr Ziel kommen konnten → wirtschaftliche Stärkung der Unternehmer
  • gilt als Modernisierungsimpuls für andere Wirtschaftssektoren
  • ist die Nachfrage besonders groß, muss Eisenbahn ausgebaut werden, wovon wieder andere Sektoren profitieren: Rückkopplungseffekt
  • Eisenindustrie, Bergbau, Maschinenbau profitieren neben anderen in erster Linie
  • Beispiele: Holzindustrie, Nachrichtentechnik

Der Dampf der Lokomotiven gilt als das wohl charakteristischste Merkmal dieser. Dadurch das die Lokomotiven und vorallem das Streckennetz ausgebaut wurde konnte ein Domino-Effekt erzielt werden: Unternehmen konnten neue Absatzmärkte erschließen und nutzten die Bahn zum Transport ihrer Produkte und auch die unzähligen Passagiere die regelmäßig von A nach B fuhren brachten große Gewinne ein. Bald bedingten Wirtschaftskraft und Streckennetz einander und beides wuchs miteinander - denn beides war voneinander abhängig. So wurde nicht nur der Grundstein einer modernen Industriegesellschaft gelegt, sondern auch die Deutsche Wirtschaft nachhaltig gestärkt. Deswegen lässt sich sagen, dass es durch die Lokomotiven mit "Volldampf in die Moderne" ging.

Fazit: "Mit Volldampf in die Moderne?"