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Zur Zeit des Deutschen Reiches waren Sammelbilder
ein neues und zugleich weitverbreitetes Werbemittel. Beim Inhalt von Sammelbildern setzten Unternehmen auf zeitgenössische Motive aus Geschichte, Naturkunde, Technik, Literatur, Kunst und weiteren Bereichen des bürgerlichen Bildungskanons. Den Bildern wurde Bil- dungsanspruch zugeschrieben. Sie sollten die Freude am Vervollständigen mit der Erweiterung des Horizontes der Sammelnden kombinieren. Ein Motiv der damaligen Sammelbilder waren die deutschen Kolonien.

KOLONIALE SAMMELBILDER

  1. Auf den folgenden Seiten findest du fünf Sammelbilder. Beschreibe, was auf den Sammelbildern zu sehen ist. Welche Personen sind abgebildet? In welchem Verhältnis stehen sie zueinander und welche Aufgaben sind ihnen jeweils zugewiesen?

AUFGABE 1

Bild 1 „Das Fleisch-Extract in Afrika. Die Entlöschung“ Liebig Company’s Fleisch-Extract, 1891, Zeller S. 228

Fleischextrakt war eine Erfindung von Justus Liebig, eine aus Rindfleisch gewonnene Paste, die bereits in den 1870er Jahren eine beachtliche Produktionsmenge aufwies und international ver- trieben wurde. Die Liebig-Sammelbilder leisteten (meist als Beigabe zum Kauf) ihren erheblichen Beitrag zum Erfolg des Produkts und prägten das Medium Sammelbild nachhaltig.

Bild 1 „Das Fleisch-Extract in Afrika. Die Entlöschung“ Liebig Company’s Fleisch-Extract, 1891, Zeller S. 228

Das Bild entstammt der Liebigserie „Der Handel“, welche verschiedene Teilgebiete des Handels (Läden, Karawanen, Verladung) aus Afrika und Asien zeigt.

Bild 3 „Colonialtruppen: No1. Deutschland“

C.H. Knorr’s Nahrungsmittelfabriken, um 1910, Zeller S. 46

Bild 4 „Wissmann in Afrika“

Lahusen’s Jod-Eisen-Leberthran, um 1910, Zeller S. 58

Der Apotheker Wilhelm Lahusen stellte in Bremen den Jod-Eisen-Lebertran her und vermarktete ihn u.a. mit Sammelbildern wie diesem hier.

Der Afrikaforscher Heinrich von Wissmann, der in dieser Bildserie dargestellt wird, bereiste v.a. in den 1880er-Jahren Zentralafrika. Er ist heute weniger bekannt für seine Forschungsarbeit als für die harte militärische Niederschlagung eines Aufstands in Deutsch-Ostafrika 1890. Dennoch wurde er zwanzig Jahre nach dem von ihm nieder- geschlagenen Aufstand auf dem Sammelbild so dargestellt wie gezeigt.

Bild 5 „Ostafrikanische Elfenbeinkarawane“ Tell-Chocolade, Hartwig & Vogel, Dresden, vor 1914, Zeller S. 208

Das Bild ist Teil der Serie des Unternehmens Hartwig & Vogel. Hartwig & Vogel vertrieb Süßwaren, u.a. die Tell-Chocolade (in Anlehnung an Wilhelm Tell). Das Unternehmen veröffentlichte zahlreiche Sammelbildserien und nutzte das Exotische als Blickfang. Inhaltliche Zusammenhänge mussten dafür nicht gegeben sein. So stammte auch der Kakao für die Schokolade nicht aus Afrika, son- dern vorwiegend aus Mittel- und Südamerika.

Aufgabe 2


Arbeite heraus, welche Gemeinsamkeiten die Darstellungen aufweisen.

Aufgabe 3

Sprinteraufgabe

Die Historikerin J. Blume schreibt: Die Sammelbilder „waren Teil des bürgerlichen Bildungskanons und der zugehörigen Praktiken der Wissens- vermittlungen.“ Was hältst du von dieser damaligen Verwendung solcher Sammelbilder zur Bildung? Begründe deine Meinung.

Procesos


Erläutere, was die Bilder den Betrachtenden über die deutschen Kolonien
und die Menschen dort vermitteln.