Massentourismus auf Mallorca
Monika Berktold
Created on March 21, 2022
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Transcript
Folgen des Massentourismus
Mallorcas Kultur ist vielfältig und bunt: hier gibt es viele Traditionen, spannende Gebäude, Denkmäler und Museen sowie unbekanntes (spanisches) Essen. Doch die mallorqinische Kultur weicht der touristischen, sowie auch in vielen anderen Massentourismus-Gebieten am Mittelmeer. Besonders an den Strandpromenaden sind kaum noch Läden zu finden, in denen einheimische oder traditionelle Produkte gekauft werden können - überall sind nur noch Souvenirs und Postkarten zu finden. In den meisten Restaurants wird deutsches oder anderes europäisches Essen serviert - mallorqinisches Essen findet man kaum noch. Die einheimische Kultur weicht also der touristischen und wird damit vermutlich auch für immer verschwinden.
Die Buchung von sogenannten Pauschalreisen ist für Touristinnen und Touristen oft einfacher und billiger. Mit nur einem Buchungsvorgang, zum Beispiel in einem Reisebüro, sind bereits Flug, Unterkunft, Essen, Aktivitäten und Rückflug gebucht - manchmal sogar schon der Mietwagen. Das ist praktisch und meistens bekommt man sehr gute Angebote, sodass es recht günstig ist.
Die vielen Touristinnen und Touristen bringen im Sommer sehr viel Geld nach Mallorca und andere Orte, wo es Massentourismus gibt. Beispielsweise gehen die Reisenden gerne Essen, sie gönnen sich mal wieder einen Wellnesstag oder sind bereit, für einen Ausflug an einen tollen Strand viel Geld zu bezahlen. Die Umsätze und Gewinne sind in den Sommermonaten in den Massentourismus-Gebieten wie Mallorca deshalb sehr hoch.
Durch die vielen Touristinnen und Touristen entstehen extrem viele Arbeitsplätze. Auf Mallorca ist die Zahl der Arbeitslosen deshalb beispielsweise sehr gering. Die mallorqinischen Einheimischen arbeiten in Hotels, Bars, Restaurants, in Souvenir-Shops, als Tauch-Lehrer oder Boots-Fahrerinnen. Auch Wanderführer und Kletter-Guides sind gebraucht! Wer also auf Mallorca einen Job sucht, der findet sicher einen im Tourismus.
Die extrem vielen Hotels, Bars, Restaurant usw. benötigen auch entsprechend viel Wasser - durch die vielen zusätzlichen Menschen, die Wasser zum Trinken, Kochen, Duschen, Baden, Waschen, für die Toilette und so weiter benötigen, steigern den Wasserverbrauch enorm. Das führt dazu, dass in den eh schon trockenen Gebieten des Mittelmeers, wie beispielsweise Mallorca, eine dramatische Wasserknappheit entsteht. Trotz Regen, können die Wasserspeicher manchmal kaum aufgefüllt werden. Das Wasser fehlt dann für die Bewässerung von Ackerflächen sowie auch als Trink- und Nutzwasser für alle Menschen auf Mallorca.
Damit auf Mallorca - aber auch an sämtlichen anderen Orten des Massentourismus - Hotels, Sport- und Freizeitangebote für die Touristinnen und Touristen geschaffen werden können, muss die Landschaft weichen. Oft führt dies dazu, dass die natürliche Landschaft abgebaut und betoniert oder anderweitig umgestaltet wird. Damit geht Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren, allerdings ist auch der Aufenthalt für Menschen in diesen Gegenden weniger schön. Dazu kommt, dass beispielsweise starker Regen auf betonierten Flächen viel schlechter ablaufen kann als auf grünen Flächen - so werden durch die Zerstörung der Landwirtschaft noch viele weitere Gefahren und Probleme geschaffen.
Ein weiteres großes Problem ist der extrem viele Müll. Die Touristinnen und Touristen hinterlassen Berge von Plastikmüll, Papier- und Essensreste. Vieles bleibt direkt am Strand liegen - ob absichtlich oder unabsichtlich. Das Müllsystem vieler mallorqinischer Städte ist überfordert und kann den Müll nicht mehr verarbeiten. Oft sind Mülltonnen voll oder gar nicht erst vorhanden. Auch der Abtransport des Mülls ist schwierig: Alles, was nicht direkt auf der Insel verbrannt werden kann, muss mit Schiffen aufs Festland transportiert und bis dahin gelagert werden. Das kostet Geld, Platz und wahnsinnig viel Arbeit. Der herumliegende Müll trägt jedoch verheerend zur Umweltbelastung bei.
Obwohl Mallorca auch im Winter sehr schön ist, bleiben die großen Menschenmengen in den Wintermonaten eher aus. Das bedeutet auch, dass die vielen Menschen, die vom Tourismus leben, im Winter kein Geld verdienen. Viele verlieren auch ihre Jobs oder sind sowieso nur im Sommer angestellt. Das führt dazu, dass viele Einheimische im Winter entweder extrem sparsam leben oder sich woanders - z.B. auf einer anderen Insel - einen anderen Job suchen müssen.
Die vielen zusätzlichen Menschen führen auch zu erhöhten Abwassermengen. Die Menschen erzeugen Abwasser, indem sie duschen, baden, waschen und die Toilette nutzen. Das Kanalsystem auf Mallorca ist im Sommer manchmal von den Massen überfordert und kann das Abwasser nicht mehr entsprechend abführen. Besonders bei starken Regenfällen ist die Kanalisation überlastet und läuft über - die Abwasser fließen direkt ins Meer und verschmutzen damit nicht nur die schönen Strände und Badeplätze, sondern auch den Lebensraum unzähliger Pflanzen und Tiere.