Speierling - ein Exot, der keiner ist
Der Speierling ist ein Exot aus Europa. Im submediterranen Klima beheimatet, findet man die Bäume auch in den warmen Regionen Deutschlands. In ganz Deutschland wurden 2013 rund 2500 natürlich vorkommende (also nicht extra angepflanzte) Bäume gezählt.
Die Früchte sehen aus wie winzige Äpfel oder Birnen, haben aber einen bitter-sauren Geschmack und werden gelegentlich als Zusatz bei der Apfelweinherstellung genutzt.
Speierling, Früchte (Birnenform)
Sorbus domestica var. pyrifera
Speierling, Blüte
Sorbus domestica
Isidre blanc CC4.0
Speierling, Laubblätter
Sorbus domestica
Atefan.lefnaer CC4.0
Pepino - ein Exot für den Balkon
Die Pepino, auch Melonenbirne genannt, kommt ursprünglich aus den warmen Gebirgstälern Perus und Kolumbiens. Doch auch bei uns kann man reife Früchte ernten, wenn man die Pflanze schon früh im Jahr vorzieht und im Sommer an einen warmen, geschützten Platz auf der Südseite stellt.
Wer beim Betrachten der Blüten an Kartoffeln denkt, ist übrigens auf der richtigen Spur. Die Pepino gehört genau wie die Kartoffel und die Tomate zu den Nachtschattengewächsen.
Pepino, Früchte
Solanum muricatum
Pepino, Blüte
Solanum muricatum
Forest und Kim Starr CC3.0
Pepino, Laubblätter
Solanum muricatum
Forest und Kim Starr CC3.0
Passionsfrucht - exotische Blüten
Die Gattung der Passionsblumen umfasst rund 530 Arten. Wegen der dekorativen Blüten werden einige von ihnen als Zimmerpflanzen kultiviert.
Die unterschiedlichen Blütenteile gelten als Symbole der Passion Christi.
Dabei symbolisieren:
- die zehn Blütenblätter die Apostel ohne Judas und Petrus,
- die Nebenkrone (violett-weiß) mit rotgetüpfeltem Nektarienkranz die blutige Dornenkrone,
- die fünf Staubblätter (gelb, pentagon-ähnlich) die fünf Wunden Christi,
- die drei Griffel (rotbräunlich, oben) die Kreuznägel.
Die Sprossranken sollen die Geißel symbolisieren.Passionsblume, Blüte
Passiflora incarnata
Oliver P. Quillia CC3.0
Durian - ein wenig exotischer "Duft"
Das Mitnehmen von Durianfrüchten ist in öffentlichen Verkehrsmitteln in Thailand meist untersagt. Das liegt an ihrem Geruch, der von komplexen Schwefelverbindungen herrührt und von vielen Menschen als extrem unangenehm empfunden wird. Da Durianfrüchte nur kurz haltbar sind, kann man sie hier, wenn überhaupt, nur unreif kaufen. Dann ist, wie bei vielen Obstsorten, der typische Geruch noch nicht voll ausgeprägt. Nur intensiv müffelnde Durianfrüchte sind vollreif!
Durian, Frucht
Durio zibethinus
Verbotschild aus dem Öffentlichen Nahverkehr in Thailand
Verkaufsstand für Durian in Thailand - trotz Geruch für viele ein Genuss
Karelj CC4.0
Cashew - exotischer "Apfel" ohne Kerne
Bei der Cashew kommt es schnell zur Begriffsverwirrung. Der Cashewapfel ist eigentlich nur eine Scheinfrucht, die aus einer Verdickung des Fruchtstiels entsteht. An ihm sitzt am stumpfen Ende die eigentliche Frucht, die als Elfantenlaus bezeichnet wird. Die Samen dieser Frucht sind die Cashewkerne, die man bei uns im Handel kaufen kann und die manchmal auch als Cashewnüsse bezeichnet werden.
Cashew, Frucht und Scheinfrucht
Anacardium occidentale
Die eigentlichen Früchte des Cashewbaumes, die auch als Elefantenlaus bezeichnet werden.
Cashewkerne, wie wir sie aus dem Handel kennen.
Cashewäpfel am Baum
Eric Gaba CC4.0
Akipflaume - exotische Namensgebung
Jetzt geht es um die Bounty. Wer dabei an Kokosnüsse denkt, ist auf einem Irrweg. Als es zu der berühmten Meuterei kam, transportierte die Bounty Ableger des Brotfruchtbaumes von Tahiti zu den Westindischen Inseln. Doch hier geht es ja um die Akipflaume und die ist mit ihrem wissenschaftlichen Namen "Blighia sapida" nach William Bligh benannt, der die Bounty damals kommandierte.
Akipflaume, Frucht
Blighia sapida
Johannisbrot - exotisches Mehl
Johannisbrotkernmehl findet sich heute in vielen verarbeiteten Produkten. Es dient als Bindemittel und Stabilisator, wird zum Andicken von Fruchtaufstrichen und Gelees verwendet und kann als glutenfreier Mehlersatz genutzt werden. Wer die Samen nicht essen möchte, kann damit auch seine Diamanten wiegen, denn das Gewicht eines Samens entspricht einem Karat. Essen kann man dann immer noch den Rest der Frucht, wie es angeblich schon Johannis der Täufer getan hat.
Johannisbrot, Frucht
Ceratonia siliqua
Johannisbrot, Samen
Ceratonia siliqua
Die Gewichtseineiheit für Edelsteine und Edelmetalle ist Karat
1 Karat = 0,2 g
Longan - Kirsche mal exotisch
Longanfrüchte sind aufgebaut wie wir es von Litschis kennen. Unter der Schale verbirgt sich ein glasiger Samenmantel, in dessen Mitte ein großer Samen sitzt. Da die Früchte aromatischer schmecken als die hier bekannten Litschis, sind sie in ihren Anbauländern so beliebt und werden so vielfältig genutzt wie bei uns die Kirschen. Sie werden roh verzehrt oder zu Sirup, Wein, Likör, Kompott, Limonade oder zu Nachspeisen verarbeitet.
Longan, Blüte
Dimocarpus longan
PQ77wd CC4.0
Longan, Laubblatt
Dimocarpus longan
Longan, Frucht
Dimocarpus longan
Kaktusfeige - ein stacheliger Exot
Wer Kaktusfeigen essen möchte, sollte die Früchte vorsichtig handhaben, denn auch an ihnen sitzen die für Opuntien typischen Glochiden: kleine, mit Widerhaken versehene Dornen, die sich bei Berührung leicht ablösen. Gegessen wird entsprechend auch nur das gelbe bis orangerote Fruchtfleich mit den Kernen. Wer eine Opuntie zu Hause hat, kann auch dort mit etwas Glück Früchte ernten.
Kaktusfeige, Blüte
Opuntia ficus-indica
juantiagues CC2.0
Kaktusfeige, Flachspross mit Fruchtansatz
Opuntia ficus-indica
Gerry Labrijn CC2.0
Kaktusfeige, Frucht
Opuntia ficus-indica
Tamarinde - die exotische Hülsenfrucht
Tamarinden gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Wer bei Hülsenfrüchten an Bohnen, Erbsen und Linsen denkt, ist auf der richtigen Spur. Während bei den Erbsen und Bohnen der Raum zwischen Rinde und Samen aber nicht gefüllt ist, befindet sich bei den Tamarinden dort das Fruchtmark, das geschmacklich an getrocknete Pflaumen erinnert. Tamarindenmark ist typischer Bestandteil der englischen Worcestershiresauce.
Tamarinde, Blüte
Tamarindus indica
IKAI CC3.0
Tamarinde, Laubblatt
Tamarindus indica
Pranav Yaddanapudi CC2.0
Tamarinde, Frucht
Tamarindus indica