Want to make creations as awesome as this one?

Transcript

Was sind Kommunen überhaupt? Kommunen sind Kreise, Städte, Gemeinden und Stadtbezirke. Jede*r definiert eine lebenswerte Kommune anders. Abgesehen von den Grundbedürfnissen wie sauberes Wasser, Lebensmittelversorgung, Mobilität und Wohnfläche, die auch in den vorherigen Teilen besprochen wurden, gibt es auch andere Punkte, die eine Kommune erfüllen sollte, damit sie zukunftsfähig und lebenswert bleibt. Jedes Jahr wird unter dem "Global Liveability Ranking", einen Bericht über die Lebensqualität verschiedener Orte, die Stadt gekürt, welche weltweit das beste Zusammenspiel dieser Grundbedürfnisse und weiteren Punkten bereitstellt. Betrachtet wird unter anderem:

Teil 4/4

lebenswerte kommunen

Durch das 2018 eingeführte Pauschalengesetz erhalten ländliche Kommunen jeweils 70 Euro je EinwohnerIn für die ersten 1.000 EinwohnerInnen, also bis zu 70.000 Euro im Jahr. Die Mittel werden den kreisangehörigen Städten und Gemeinden unbürokratisch und ohne Zweckbindung von der sächsischen Regierung zur Verfügung gestellt.

Schon gewusst?

Wir haben einige Menschen aus dem ländlichen Raum und aus Städten zur Lebensqualität an ihren Wohnorten befragt. Unten könnt ihr euch anhören oder durchlesen, was sie an ihrem Wohnort schätzen und was sie sich für die Zukunft noch wünschen, um ihre Kommunen noch lebenswerter zu gestalten.

Zum Abspielen unten auf die weißen Audioleisten klicken.

Betrachtet wird die Erwartung an gesunden Lebensjahren, ärztliche Vorsorge, aber auch Sportangebote. Wie wichtig diese Punkte sind, zeigt sich an dem Beispiel Finnland. Die Suizid- und Alkoholismus Rate war dort lange Zeit überdurchschnittlich hoch, doch nach einer großen Kampagne, in der über psychische Gesundheit und Sport aufgeklärt wurde und viele kostenlose Angebote für die Bevölkerung bereitgestellt wurden, sanken die Zahlen rapide. Nun sind die Finnen und Finninnen laut dem World Happiness Report seit 2018 die glücklichsten Menschen der Welt.

Abgesehen von den offensichtlichen Punkten wie Schulen und Universitäten, werden auch Weiterbildungsmöglichkeiten, Förderung der Selbstständigkeit und das Entwickeln einer eigenen Identität vor allem bei jungen Menschen und Sprachkurse für ausländische Mitmenschen bewertet. Nach der Corona Pandemie schnitten die Städte deutlich besser ab, in denen kostenlose oder günstige Möglichkeiten des Lernens einfach zur Verfügung gestellt wurden, so dass auch während des Lockdowns eine Ablenkung und Weiterbildung möglich war.

Eine Gemeinschaft lebt von kulturellen Angeboten wie Kino, Theater, Konzerten, Ausstellungen oder Bibliotheken. Kultur gehört – mit wenigen Ausnahmen – für die Kommunen zu den "freiwilligen Aufgaben". Inhaltlich bedeutet das viel Freiheit, doch aus finanzieller Sicht bekommen meist die Pflichtaufgaben den Vorrang. In Sachsen wurde deshalb das Sächsische Kulturraumgesetz eingeführt, in dem festgelegt wurde, dass "die Kulturpflege eine Pflichtaufgabe der Gemeinden und Landkreise" ist. So werden die Träger kommunaler Kultur, aber auch bei der Finanzierung und Koordinierung unterstützt. Die Unterschiede innerhalb Deutschland sind enorm. So werden in Sachsen von Land und Gemeinden zusammen über 210 Euro je EinwohnerIn für Kultur ausgegeben, am anderen Ende der Skala – in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz – weniger als 70 Euro.

Die Themen aus den vorherigen Teilen dieser Reihe wie Mobilität, Klimaschutz und Daseinsvorsorge in der Kommune, sind ebenfalls wichtige Faktoren für eine lebenswerte Kommune. Grüne Flächen als Orte der Begegnung, Radwege für eine umweltbewusste Fortbewegung und erschwinglichen ÖPNV beeinflussen die Lebensqualität enorm. Aber auch die Bereitstellung und Förderung von Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Innovation sind ein großer Sektor. Dazu gehört auch die Digitalisierung der Kommunen. Manche Orte gehen sogar den Extraschritt und gründen eine eigene Firma um Ihren BürgerInnen Glasfaser Internet anzubieten, wenn die privaten Unternehmen es für unwirtschaftlich halten.

Alle hochplatzierten Städte des Global Liveabilty Reports stachen durch ein sehr hohes Gemeinschaftsgefühl, Gastfreundlichkeit gegenüber ausländischen BewohnerInnen und ein ausgeprägtes soziales Bewusstsein der BürgerInnen hervor. Dies wird gestützt, durch die vorher genannten Faktoren wie finanzielle Sicherheit, gesundes Leben und kreative Freizeitgestaltung. Das soziale Miteinander und Zufriedenheit kann zudem durch Begegnungsstätten wie Mehrgenerationenhäuser, aber auch altersgerechtes Wohnen und die Unterstützung von finanziell schwachen Familien gestärkt werden.

"An meinem Wohnort gefällt mir sehr, dass alles so klein und persönlich ist, immer wenn man draußen ist, trifft man jemanden den man kennt, sogar der Postbote kennt einen mit Namen und man ist total schnell draußen im Grünen, die Ausflugsziele sind nicht so überfüllt wie in der Großstadt, man kann die Natur auch wirklich für sich genießen. Was ich mir noch wünschen würde, wäre, dass es mehr Angebote für junge Leute geben würde, z.B. eine Boulderhalle würde mir super gut gefallen und außerdem hätte ich gerne einen Bioladen."

"Ich wohne in Hannover und was mir besonders gut gefällt, sind die vielen Parks und dass viele Grün in der Stadt. Es gibt ein gut ausgebauten ÖPNV, mit vielen Bussen und U-Bahn. Besonders in meinen Stadtteil ist es sehr multikulturell und das finde ich auch sehr gut. Alles was ich brauche ist fußläufig zu erreichen. Was besser laufen könnte, ist der Radverkehr. Es sind schon zwar viele Radwege gebaut, aber die könnten breiter sein und mehr Sicherheit bieten. Ein weiteres Problem ist der zunehmende Wohnraummangel, die Mieten werden immer teurer. Zudem werden Freiräume immer knapper oder sehr bedroht, weil Anforderungen an Kultureinrichtungen immer höher werden, aber niemand bereit dafür ist, Geld dafür zu bezahlen."

"An meinem Wohnort schätze ich die vielfältigen Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote, aber vor allem die Natur und die gute Lage zwischen Bergen und die vielfältigen Möglichkeiten einfach rauszugehen. Was ich mir für die Zukunft noch wünschen würde, wäre noch eine bessere Zuganbindung - sprich ein Bahnhof im Ort, das wäre Klasse!"

"Ich wohne mit meiner Familie in Bautzen und was mir hier sehr gut gefällt ist die Größe der Stadt, die Architektur und wir wohnen auch ganz nah an einem kleinen Wald in dem wir häufig sind. Was mich allerdings stört ist, dass Menschen ihre Rechte Meinung doch sehr offensichtlich nach außen tragen und dass es wenig kulinarische Vielfalt gibt."