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Bundestagswahl 2017 in Frankfurt am Main

Bundestagswahl 2017

Bundestagswahl 2017

Bild: CDU Direktmandat: Matthias Zimmer (CDU) Werdegang: Matthias Zimmer gehört in der CDU zum linken politischen Flügel, also zur Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Der 56-jährige Politikwissenschaftler und Publizist ist seit dem Jahr 2009 Bundestagsabgeordneter. In seiner politischen Heimat, der CDA, hat er eine steile Karriere gemacht. 2005 wurde er Kreisvorsitzender in Frankfurt, 2011 war er bereits hessischer Landeschef und stellvertretender Bundesvorsitzender. Zimmer ist also in der Bundespartei ein durchaus einflussreicher Mann. In dem sorgsam austarierten Gleichgewicht zwischen den beiden Parteiflügeln spielt er eine Rolle. Zimmer hatte unter anderem in den USA studiert und war 1979 in die CDU eingetreten. Seine politische Laufbahn begann im Römer Ende der 90er Jahre, von 2007 an leitete er vorübergehend die neu eingerichtete städtische Stabsstelle Wirtschaft. Doch dann gewann er 2009 den Bundestagswahlkreis 182 und wechselte in die Bundespolitik. Politische Ziele: Erst vor kurzem hat Zimmer ein politisches Zeichen gesetzt. Er gehörte zu der Minderheit der CDU-Bundestagsabgeordneten, die sich in geheimer Abstimmung für die Ehe für alle aussprachen. Weder Religionszugehörigkeit noch ethnische Herkunft noch das Geschlecht dürften Gründe sein, jemanden von der Ehe auszuschließen – so argumentiert der Politiker und hat sich damit nicht wenig Ärger in der eigenen Partei eingehandelt. Zimmer ist Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag. Eines seiner Themen ist die politische Lage in der Türkei. In zwei getrennten Schreiben an den türkischen Botschafter in der Bundesrepublik hat er gerade die unverzügliche und bedingungslose Freilassung der kürzlich verhafteten Führungspersonen von Amnesty International in der Türkei gefordert. Er macht sich aber auch für bessere Bedingungen und höhere Löhne der Menschen im verarbeitenden Gewerbe stark. So gehörte er in der CDU-Fraktion zu den Abgeordneten, die ein Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft einbrachten. Es wurde mit den Stimmen der Großen Koalition unlängst beschlossen.

Bild: CDU Direktmandat: Bettina Wiesmann (CDU) Werdegang: Die Unternehmensberaterin hat den Ruf einer Rebellin innerhalb der CDU. Durch ihre internationale Erfahrung – sie studierte unter anderem Betriebswirtschaft in Pittsburgh/USA – und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit – sie war Managerin einer US-Consultingfirma – erwarb sie sich auch in der CDU rasch politische Selbstständigkeit. Wiesmann durchlief die klassische politische Karriere vom Stadtteilparlament an, nur viel kürzer als gewohnt. Von April 2006 bis Januar 2009 gehörte sie dem Ortsbeirat 3 an, seit Mai 2006 schon war sie stellvertretende Ortsvorsteherin. 2009 gewann sie knapp den Frankfurter Landtagswahlkreis V und verteidigte ihn 2013. Doch der Ehrgeiz der Familienpolitikerin ging weiter: Sie will in den Bundestag. Sie wagte es, gegen den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Römer, Michael zu Löwenstein, um die Bundestagskandidatur zu kämpfen – und gewann. Dieser Sieg galt als Signal gegen verknöcherte Verhältnisse. Politische Ziele: Die 50-jährige Mutter von vier Kindern hat sich in der CDU früh für die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere stark gemacht. Sie gehörte in der CDU auch früh zu denen, die für eine politische Zusammenarbeit mit den Grünen auf Landesebene plädierte. Sie will in Berlin dafür kämpfen, dass die Bundesregierung namhafte Frankfurter Kulturinstitutionen mehr als bisher finanziell unterstützt. Sie tritt dafür ein, dass sich Frankfurt um die Position der europäischen Kulturhauptstadt 2025 bewirbt. Auch die Wissenschaftsstadt Frankfurt mit ihren 65 000 Studierenden will sie erheblich stärken. Dazu soll die Campus-Meile, von der Fachhochschule über den Campus Westend, die Deutsche Nationalbibliothek bis zum alten Campus in Bockenheim, als gemeinsame Marke aufgebaut werden. Wiesmann setzt sich für ein „Zentrum der europäischen Avantgarde“ auf dem Kulturcampus ein. In der Familienpolitik tritt sie beispielsweise dafür ein, den Wiedereinstieg in das Berufsleben von Müttern und Vätern nach der Elternpause durch mehr Fördergeld zu erleichtern. Sie will den Schutz gegen sexuelle Gewalt an Schulen weiter verstärken.