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Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Wählen Sie Ihren Wahlkreis und lernen Sie Ihre Kandidaten kennen!

Hier erfahren Sie mehr über Ihre Direktkandidatinnen und -kandidaten für die Bundestagswahl 2017. Wählen Sie Ihren Wahlkreis auf der Karte (oder blättern Sie einfach durch die Grafik), lernen Sie Werdegang und politische Ziele der Menschen kennen, die um Ihre Erststimme werben, und nehmen Sie direkt Kontakt mit Ihren Kandidaten auf. Zudem erfahren Sie, wie Ihr Wahlkreis bei der letzten Bundestagswahl abgestimmt hat.

Zum Wahlkreis gehören die Stadtteile Altstadt, Bahnhofsviertel, Bockenheim, Dornbusch, Eschersheim, Gallus, Ginnheim, Griesheim, Gutleutviertel, Hausen, Heddernheim, Höchst, Innenstadt, Nied, Niederursel, Praunheim, Rödelheim, Sindlingen, Sossenheim, Unterliederbach, Westend, Zeilsheim.

Wahlkreis 182(Frankfurt I)

Ergebnis 2013

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Bild: CDU Matthias Zimmer (CDU) Werdegang: Matthias Zimmer gehört in der CDU zum linken politischen Flügel, also zur Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Der 56-jährige Politikwissenschaftler und Publizist ist seit dem Jahr 2009 Bundestagsabgeordneter. In seiner politischen Heimat, der CDA, hat er eine steile Karriere gemacht. 2005 wurde er Kreisvorsitzender in Frankfurt, 2011 war er bereits hessischer Landeschef und stellvertretender Bundesvorsitzender. Zimmer ist also in der Bundespartei ein durchaus einflussreicher Mann. In dem sorgsam austarierten Gleichgewicht zwischen den beiden Parteiflügeln spielt er eine Rolle. Zimmer hatte unter anderem in den USA studiert und war 1979 in die CDU eingetreten. Seine politische Laufbahn begann im Römer Ende der 90er Jahre, von 2007 an leitete er vorübergehend die neu eingerichtete städtische Stabsstelle Wirtschaft. Doch dann gewann er 2009 den Bundestagswahlkreis 182 und wechselte in die Bundespolitik. Politische Ziele: Erst vor kurzem hat Zimmer ein politisches Zeichen gesetzt. Er gehörte zu der Minderheit der CDU-Bundestagsabgeordneten, die sich in geheimer Abstimmung für die Ehe für alle aussprachen. Weder Religionszugehörigkeit noch ethnische Herkunft noch das Geschlecht dürften Gründe sein, jemanden von der Ehe auszuschließen – so argumentiert der Politiker und hat sich damit nicht wenig Ärger in der eigenen Partei eingehandelt. Zimmer ist Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag. Eines seiner Themen ist die politische Lage in der Türkei. In zwei getrennten Schreiben an den türkischen Botschafter in der Bundesrepublik hat er gerade die unverzügliche und bedingungslose Freilassung der kürzlich verhafteten Führungspersonen von Amnesty International in der Türkei gefordert. Er macht sich aber auch für bessere Bedingungen und höhere Löhne der Menschen im verarbeitenden Gewerbe stark. So gehörte er in der CDU-Fraktion zu den Abgeordneten, die ein Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft einbrachten. Es wurde mit den Stimmen der Großen Koalition unlängst beschlossen. abgeordnetenwatch.de | Profil von Prof. Dr. Matthias Zimmer, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Prof. Dr. Matthias Zimmer, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Peter Jülich Oliver Strank (SPD) Werdegang: Den 12. November 2016 wird Oliver Strank nie mehr vergessen. An diesem Tag ging für den 37-jährigen Rechtsanwalt ein politischer Traum in Erfüllung. Im Kampf um die Bundestagskandidatur setzte er sich knapp gegen den haushohen Favoriten Ansgar Dittmar durch. Der Bundesvorsitzende der Schwulen und Lesben in der SPD und Chef der Frankfurter AWO war als Sieger erwartet worden, Doch Strank gewann mit 79 zu 71 Stimmen. Beharrlich und engagiert hatte er nach einem Jurastudium in Cambridge, Frankfurt und Hamburg seine berufliche und politische Karriere vorangetrieben. Schon mit 17 Jahren demonstrierte der Sohn von Eltern aus sehr einfachen Verhältnissen gegen die Atombombenversuche auf dem Muroroa-Atoll im Pazifik. 2010 wurde er stellvertretender Vorsitzender im SPD-Ortsverein Innenstadt. Im März 2011 übernahm er das Amt des SPD-Fraktionschefs im Ortsbeirat 1 (Bahnhof, Gallus, Gutleut, Innenstadt). 2014 wurde er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen (ASJ) in Frankfurt. Seit Mai 2016 ist er der Ortsvorsteher für den Ortsbezirk. 1. Hier, in den Stadtteilen, die mehrheitlich von Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund bewohnt werden, findet sich seine politische Basis. Politische Ziele: Strank sieht sich selbst als Beleg dafür, dass das „Aufstiegsversprechen“ durch Bildung in der Gesellschaft erfüllt werden kann. Doch heute glaubten viele Menschen in Deutschland nicht mehr daran und wendeten sich deshalb den Rechtspopulisten zu. Strank kandidiert für den Bundestag, um genau das wieder zu ändern. Durch gute Löhne müsse das Wirtschaftswachstum in Deutschland endlich bei mehr Menschen ankommen. Im Wahlkreis will er sich für mehr Schulen, schönere Spielplätze, aber auch mehr öffentliche Toiletten sowie offenes und freies WLAN einsetzen. Kitas sollen gebührenfrei besucht werden können. Strank, der Mitglied im Mieterbund Hoechster Wohnen ist, will im Bundestag durchsetzen, dass die geltende Mietpreisbremse verschärft wird. Er möchte in Frankfurt erreichen, dass noch mehr bezahlbare Wohnungen entstehen. Er setzt sich für einen stärkeren Verbraucherschutz ein und hält deshalb das Freihandelsabkommen TTIP für falsch, weil es die Sicherheit von Lebensmitteln gefährde. abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Oliver Strank, SPD - Bundestag Jahrgang Wohnort Frankfurt am Main Berufliche Qualifikation Jurist Ausgeübte Tätigkeit Rechtsanwalt Liste Landesliste Hessen, Platz 25 Parlament Bundestag Wahlkreis Frankfurt am Main I 1. Zukunft sicher gestalten: In einem friedlichen und stärkeren Europa leben. Ich mache Politik am Puls der Zeit und packe mit Ihnen gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft an: Das einmalige Friedensprojekt Europa erneuern, damit es in Zukunft sozialer und demokratischer ist. abgeordnetenwatch.de

Bild: Peter Jülich Jessica Purkhardt (Grüne) Werdegang: Kaum eine Kandidatin hat eine derart ungewöhnliche Biografie wie die 36-jährige Jessica Purkhardt. Das Gymnasium brach sie ab, um eine Ausbildung als Maurerin zu machen. Nach bestandener Fachhochschul-Reife studierte sie Journalismus und berichtete für diverse Medien aus Thailand, Singapur und Laos. Zwischenzeitlich arbeitete sie für den Rettungsdienst in Bangkok. Mittlerweile ist sie wieder Journalistin und schreibt unter anderem für das Magazin „GAB“. Seit 2006 sitzt sie im Stadtparlament und kümmert sich um das Thema Sicherheit und alle Fragen, die mit Homosexualität oder Transgender zu tun haben. Politische Ziele: In ihrer Bewerbungsrede für eine Kandidatur auf der Landesliste der Grünen ging Purkhardt auch auf die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ein. Das ermögliche den Menschen gleichzeitig, wichtige unbezahlte Arbeit für die Gesellschaft zu leisten. Neben dem grünen Klassiker – mehr tun für die Umwelt, Vereinbarungen des Diesel-Gipfels reichen bei weitem nicht aus – setzt sich Purkhardt vor allem für die Belange der homo- und transsexuellen Community ein. Die Ehe für alle sei zwar ein wichtiger und längst überfälliger Schritt, betont die Politikerin häufig.An vielen anderen Stellen gebe es aber noch ein hohes Maß an Diskriminierung. abgeordnetenwatch.de | Profil von Jessica Purkhardt, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Jessica Purkhardt, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Linke Achim Kessler (Linke) Werdegang: Alles spricht dafür, dass Achim Kessler dem neuen Bundestag angehören wird. Der 53 Jahre alte promovierte Literaturwissenschaftler steht auf Platz 2 der Landesliste der Linken. Damit folgt er so gut wie sicher dem Frankfurter Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gehrcke, dessen Wahlkreismitarbeiter er seit 2005 war. Parallel hat Kessler, der während seiner Doktorarbeit über den marxistischen Philosophen Ernst Bloch 2004 in die PDS eintrat, viele Jahre als Pressesprecher der Linken in Hessen gearbeitet. In Frankfurt war er unter anderem fünf Jahre lang ehrenamtlich im Magistrat tätig. Politische Ziele: Kessler setzt sich für mehr soziale Gerechtigkeit ein. Diese will er unter anderem per Umverteilung erreichen. „Die Schere zwischen Arm und Reich darf nicht noch weiter auseinandergehen“, sagt er. Kessler wirbt für eine Steuer von fünf Prozent auf alle Vermögen von mehr als einer Million Euro und eine Reform der Einkommensteuer, die untere und mittlere Einkommen entlastet, höhere aber stärker als bisher belastet. Nötig sei es zudem, den Mindestlohn auf zwölf Euro pro Stunde zu erhöhen. Auch das Wohnungsproblem anzugehen, hält Kessler für dringlich. 250 000 Sozialwohnungen im Jahr müssten entstehen, die dauerhaft sozial gebunden bleiben. abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Achim Kessler, DIE LINKE - Bundestag Jahrgang Wohnort Frankfurt am Main Berufliche Qualifikation Literaturwissenschaftler Ausgeübte Tätigkeit Angestellter Liste Landesliste Hessen, Platz 2 Parlament Bundestag Wahlkreis Frankfurt am Main I In einer solidarischen Gesellschaft greifen die Starken den Schwachen unter die Arme! Deshalb ist Politik nicht beliebig, ihr Maßstab ist der Mensch, ist die soziale Frage. abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Horst Reschke (AfD), Jahrgang 1951, ist Polizeihauptkommissar im Ruhestand. Er ist seit 2016 Stadtverordneter und Vize-Fraktionschef der AfD im Römer. Dort kümmert er sich um die Bereiche Ordnung und Verkehr. Pawel Borodan (Piraten), Jahrgang 1974, ist Bankkaufmann. Er ist seit Mai Mitglied im Kreisvorstand der Piraten. Michael Weingärtner (Freie Wähler), Jahrgang 1965, ist Feuerwehrbeamter. Nico Wehnemann (Die Partei), Jahrgang 1983, ist Web-Entwickler. Er ist Stadtverordneter im Römer und gehört dort der Fraktion „Die Fraktion“ an. Corinna Kaske-Jones (MLPD), Jahrgang 1964, ist Chemielaborantin. Marianne Ahrens (SGP), Jahrgang 1952, ist technische Zeichnerin in Ruhestand. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Bild: FDP Nicola Beer (FDP)Werdegang: Sofern die FDP am 24. September den Wiedereinzug in den Bundestag schafft, hat Nicola Beer ein Mandat sicher. Denn die 47-Jährige tritt nicht nur als Direktkandidatin für den Frankfurter Westen an. Sie ist auch Spitzenkandidatin der hessischen Freidemokraten und somit über die Landesliste abgesichert. Zunächst hatte sich Beer vor allem als Landespolitikerin einen Namen gemacht. 1999 zog sie in den Landtag ein. Von 2012 bis 2014 war sie hessische Kultusministerin. Seit 2013 ist sie FDP-Generalsekretärin. Politische Ziele: Beer setzt sich für „weltbeste Bildung für alle – unabhängig vom Elternhaus, unabhängig von finanziellen Möglichkeiten“ ein. Zudem spricht sie sich für eine „Gründungsoffensive“ aus – etwa mit Forschungsprämien und einem bürokratiefreien Jahr für Start-ups. Gefördert werden müsse außerdem die Digitalisierung. Nicht jeder Teilbereich könne gesetzlich geregelt werden, weil: „Bevor das Gesetz durch ist, ist die Technologie überholt.“ Beer plädiert deshalb für eine Digitalverfassung als Rahmen und ein Ministerium für Digitales. Das Rentensystem müsse modernisiert werden, fordert Beer. Die FDP-Politikerin spricht sich unter anderem für einen flexiblen Renteneintritt ab 60 Jahren und mehr Rentabilität für die private Altersvorsorge aus. abgeordnetenwatch.de | Profil von Nicola Beer, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Nicola Beer, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Zum Wahlkreis gehören die Stadtteile Bergen-Enkheim, Berkersheim, Bonames, Bornheim, Eckenheim, Fechenheim, Frankfurter Berg, Harheim, Kalbach, Nieder-Erlenbach, Nieder-Eschbach, Niederrad, Nordend, Oberrad, Ostend, Preungesheim, Riederwald, Sachsenhausen, Schwanheim und Seckbach.

Wahlkreis 183(Frankfurt II)

Ergebnis 2013

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Bild: Privat Monika Christann (Linke) Werdegang: Die Gewerkschaftssekretärin, im Verdi-Bezirk Frankfurt und Region für den Bereich Logistik zuständig, hat einen ungewöhnlichen Lebenslauf. Die 64 Jahre alte Diplom-Übersetzerin für Technik und Wirtschaft, seit 2015 Mitglied der Linken, machte 1991 als erste Frau in Deutschland einen Abschluss als Flugzeuglademeisterin, arbeitete für Pan Am, später Delta Air Lines am Frankfurter Flughafen. Politisch engagierte sich Christann unter anderem in der feministischen Partei „Die Frauen“, deren Gründungsmitglied sie 1995 war, in verschiedenen Gruppen des globalisierungskritischen Netzwerks Attac und arbeitete an einer Lokalen Agenda für Frankfurt mit. Politische Ziele: Christann setzt sich für ein Entgeltgleichheitsgesetz ein, um durchzusetzen, dass Frauen für die gleiche Arbeit auch das gleiche Geld wie Männer erhalten. Die Gewerkschafterin kämpft zudem für mehr Mitbestimmung der Beschäftigten in den Betrieben – auch für Leiharbeiter und über Werkverträge Beschäftigte. Die Freihandelsverträge Ceta, TTIP und Tisa lehnt Christann zumindest in der diskutierten Form ab. Sie befürchtet etwa, dass Konzerne gegen Staaten oder auch Kommunen klagen könnten und eine weitere Privatisierung der Daseinsvorsorge. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht Christann in der Klima- und Umweltpolitik. Sie weist etwa auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die soziale Frage hin. abgeordnetenwatch.de | Profil von Katharina Schreiner, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Katharina Schreiner, FDP - Bundestag

Bild: Grüne Omid Nouripour (Grüne) Werdegang: Wenn Omid Nouripour gute Laune hat, bezeichnet er sich selbst als „Kronjuwel der Integration“. Geboren wurde er in Teheran. Im Alter von 13 Jahren verließ er 1988 den Iran. Als er 1996 in die Partei der Grünen eintrat, war er schon als Rapper („MC Omid“) und freier Mitarbeit der Frankfurter Rundschau tätig gewesen. Nouripours Durchbruch in der Politik folgte 2006. Über die Landesliste rückte er für Joschka Fischer in den Bundestag nach. Dort war er zunächst sicherheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Mittlerweile ist Nouripour außenpolitischer Sprecher und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags. Politische Ziele: Nouripour ist Außenpolitiker durch und durch. In seinen Reden spricht er immer wieder massive Menschenrechtsverletzungen in Syrien, Afghanistan und anderen Ländern an. Oft gerät er bei der Frage von Kampfeinsätzen mit Parteifreunden aneinander. Nouripour lehnt diese nicht grundsätzlich ab – sofern ein Konflikt nicht anders zu lösen sei. Auf kommunaler Ebene machte sich Nouripour, der auch Sprecher der Frankfurter Grünen war, für die schwarz-grüne Zusammenarbeit im Römer stark. Insbesondere in der Frage des Flughafenausbaus stritt er sich immer wieder mit Politikern der SPD. Nouripour warf den Sozialdemokraten Heuchelei vor. abgeordnetenwatch.de | Profil von Omid Nouripour, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Omid Nouripour, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: SPD Ulli Nissen (SPD) Werdegang: Vor 30 Jahren zog Ulli Nissen nach Frankfurt. In diesen drei Jahrzehnten stieg sie zur starken Frau der SPD in Frankfurt und Südhessen auf. Die selbstständige Finanzberaterin war von 1988 bis 1995 Juso-Sprecherin in der Stadt. 1992 wurde sie mit dem „Frankfurter Aufruf“ bekannt, eine deutschlandweite Kampagne gegen ausländerfeindliche Ausschreitungen im deutschen Osten, die von 50.000 Menschen unterschrieben wurde. Sie machte Karriere in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), ist stellvertretende Bundesvorsitzende und südhessische Vorsitzende. Bei den Bundestagswahlen 2005, 2009 und 2013 kandidierte sie gegen Erika Steinbach von der CDU, unterlag aber. 2013 wurde sie über die hessische Landesliste der SPD in den Bundestag gewählt. Sie arbeitet dort unter anderem im Umweltausschuss. Nissen gehört dem Unterbezirksvorstand der Frankfurter SPD an. Auf ihre Initiative hin verleihen die südhessischen SPD-Frauen seit 2001 den Olympe-de-Gouges-Preis, mit dem der Kampf für die Freiheitsrechte von Frauen gewürdigt wird. Politische Ziele: Die 58-Jährige kämpft seit langem für ein „echtes Nachtflugverbot“ von 22 bis 6 Uhr auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen. Bei viel befahrenen Straßen will sie Lärmschutzwände und „Flüsterasphalt“. Ein zentrales Thema der Bundestagsabgeordneten ist bezahlbares Wohnen. Um das zu erreichen, will sie die Mietpreisbremse weiter anziehen. Es brauche auch wesentlich mehr Wohnraum für Studierende, so Nissen. Sie unterstützt Förderprogramme wie etwa „Soziale Stadt“, aus dessen Topf zum Beispiel die Infrastruktur im Gallus erheblich ausgebaut worden ist. Sie will, dass wesentlich mehr Geld als bisher in den Ausbau und die Sanierung von Schulen gesteckt wird. Nissen engagiert sich auch im Kampf gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Sie nahm an zahlreichen Demonstrationen gegen Rechts teil. Im Bundestag tritt Ulli Nissen auch dafür ein, dass die Abgastests auf Straßen weiter verschärft werden. Mehr Frachtverkehr als bisher solle von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Sie kämpft aber auch für bessere Arbeitsbedingungen der Menschen auf dem Flughafen und gegen die Dumping-Konkurrenz von Billig-Airlines in Frankfurt wie etwa Ryan Air. abgeordnetenwatch.de | Profil von Ulli Nissen, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Ulli Nissen, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: CDU Bettina Wiesmann (CDU) Werdegang: Die Unternehmensberaterin hat den Ruf einer Rebellin innerhalb der CDU. Durch ihre internationale Erfahrung – sie studierte unter anderem Betriebswirtschaft in Pittsburgh/USA – und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit – sie war Managerin einer US-Consultingfirma – erwarb sie sich auch in der CDU rasch politische Selbstständigkeit. Wiesmann durchlief die klassische politische Karriere vom Stadtteilparlament an, nur viel kürzer als gewohnt. Von April 2006 bis Januar 2009 gehörte sie dem Ortsbeirat 3 an, seit Mai 2006 schon war sie stellvertretende Ortsvorsteherin. 2009 gewann sie knapp den Frankfurter Landtagswahlkreis V und verteidigte ihn 2013. Doch der Ehrgeiz der Familienpolitikerin ging weiter: Sie will in den Bundestag. Sie wagte es, gegen den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Römer, Michael zu Löwenstein, um die Bundestagskandidatur zu kämpfen – und gewann. Dieser Sieg galt als Signal gegen verknöcherte Verhältnisse. Politische Ziele: Die 50-jährige Mutter von vier Kindern hat sich in der CDU früh für die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere stark gemacht. Sie gehörte in der CDU auch früh zu denen, die für eine politische Zusammenarbeit mit den Grünen auf Landesebene plädierte. Sie will in Berlin dafür kämpfen, dass die Bundesregierung namhafte Frankfurter Kulturinstitutionen mehr als bisher finanziell unterstützt. Sie tritt dafür ein, dass sich Frankfurt um die Position der europäischen Kulturhauptstadt 2025 bewirbt. Auch die Wissenschaftsstadt Frankfurt mit ihren 65 000 Studierenden will sie erheblich stärken. Dazu soll die Campus-Meile, von der Fachhochschule über den Campus Westend, die Deutsche Nationalbibliothek bis zum alten Campus in Bockenheim, als gemeinsame Marke aufgebaut werden. Wiesmann setzt sich für ein „Zentrum der europäischen Avantgarde“ auf dem Kulturcampus ein. In der Familienpolitik tritt sie beispielsweise dafür ein, den Wiedereinstieg in das Berufsleben von Müttern und Vätern nach der Elternpause durch mehr Fördergeld zu erleichtern. Sie will den Schutz gegen sexuelle Gewalt an Schulen weiter verstärken. abgeordnetenwatch.de | Profil von Bettina Wiesmann, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Bettina Wiesmann, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Steffen Reichmann (AfD), Jahrgang 1964, ist Professor für Wirtschaftswissenschaften und Informationstechnik an der Hochschule für Polizei und Verwaltung in Gießen. Er ist zudem Vorsitzender der AfD-Fraktion im Gießener Stadtparlament. Sebastian Alscher (Piraten), Jahrgang 1976, ist Diplom-Kaufmann. Er ist Spitzenkandidat seiner Partei zur Bundestagswahl und steht auf Platz 1 der hessischen Landesliste. Karlheinz Grabmann (Freie Wähler), Jahrgang 1948, ist Rentner. Er gehört dem Frankfurter Ortsbeirat 8 an. Leo Fischer (Die Partei), Jahrgang 1981, ist Redakteur des Satiremagazins Titanic und im Bundesvorstand seiner Partei.Marie Bernadette Leidinger-Beierle (MLPD), Jahrgang 1951, ist Sachbearbeiterin Verwaltung und Finanzen. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Bild: FDP Katharina Schreiner (FDP) Werdegang: Es wäre unfair, Katharina Schreiner als politisch unbeschriebenes Blatt zu bezeichnen. Schließlich übte die 30-Jährige bei den Jungliberalen (Julis) durchaus wichtige Funktionen aus – auch im Bundesvorstand. Anders als die FDP-Kandidatin im zweiten Frankfurter Wahlkreis, die Generalsekretärin Nicola Beer, zählt Schreiner aber sicherlich nicht zu den bekannten Gesichtern ihrer Partei. Nach einem Jahr als Entwicklungshelferin in Ruanda studierte sie Volkswirtschaftslehre in München. Mittlerweile arbeitet sie in einem Finanzinstitut in Frankfurt. Für die FDP sitzt sie im Ortsbeirat 1. Politische Ziele: Kürzlich verblüffte Schreiner mit der Aussage, sie halte die Verbindung von Politik zur Wirtschaft für teilweise zu eng. Das waren neue Töne von einer FDP-Frau. Weniger überraschend kommt ihre Forderung nach weniger „Bevormundung“, durch die „spezielle Talente und Charaktereigenschaften eingeschränkt werden“. Schreiner streitet für Generationengerechtigkeit. „Statt steuerfinanzierten Wahlgeschenken, die zulasten der kommenden Generationen konsumiert werden, sollten wir endlich unsere Verschuldung abbauen und ein nachhaltiges kapitalgedecktes Rentensystem aufbauen“, fordert sie. Darüber hinaus verbittet sie sich staatliche Einmischung, sofern sie nicht unbedingt gebraucht werde. Daraus folgt für sie: weniger Bürokratie und „die effiziente Durchsetzung des Rechtsstaats mit sozialer Marktwirtschaft“. abgeordnetenwatch.de | Profil von Katharina Schreiner, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Katharina Schreiner, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bad Homburg vor der Höhe, Friedrichsdorf, Glashütten, Grävenwiesbach, Neu- Anspach, Oberursel (Taunus), Schmitten, Usingen, Wehrheim und Weilrod aus dem Hochtaunuskreis sowie Beselich, Löhnberg, Mengerskirchen, Merenberg, Runkel, Villmar, Weilburg, Weilmünster und Weinbach aus dem Kreis Limburg-Weilburg.

Wahlkreis 176(Hochtaunus)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Silvia Lehmann (Linke) Werdegang: Silvia Lehmann ist seit dem vergangenen Jahr Co-Vorsitzende der Linken im Hochtaunuskreis. Die gebürtige Saarländerin wuchs in Oberursel auf; seit 2009 wohnt sie in Steinbach. Dort möchte sie bis zur nächsten Kommunalwahl einen Stadtverband ihrer Partei etablieren. Bis zum vergangenen Jahr hat die 54-Jährige in einer Werbeagentur gearbeitet, inzwischen hat sie sich als Hundetrainerin selbstständig gemacht. Ehrenamtlich unterstützt sie schon länger das Tierheim Hochtaunus und weitere Tierschutzvereine im In- und Ausland.Politische Ziele: Erwartungsgemäß stehen soziale Themen im Mittelpunkt von Silvia Lehmanns Wahlkampf. Hartz IV möchte sie abschaffen und eine sanktionsfreie Grundsicherung einführen. Der Mindestlohn sollte zwölf Euro betragen, „obwohl auch das noch zu niedrig ist“. Im Rhein-Main-Gebiet sieht sie preiswerten Wohnraum und den Ausbau des ÖPNV als zentrale Aufgaben. Den geplanten neuen Frankfurter Stadtteil sieht die Steinbacherin aber kritisch. Bevor weitere Böden versiegelt werden, sollte Frankfurt erst einmal alle Möglichkeiten zur Nachverdichtung nutzen, fordert sie. Als Hundefreundin setzt sie sich für eine einheitliche Hundesteuer und die Abschaffung der Rasselisten ein. abgeordnetenwatch.de | Profil von Silvia Lehmann, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Silvia Lehmann, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Wolfgang Schmitt (Grüne) Werdegang: Mitglied bei den Grünen ist Wolfgang Schmitt seit den Gründungstagen im Jahr 1980. Von 1994 bis 1998 saß er auch schon einmal für seine Partei im Bundestag. Aktuell ist der 58-Jährige ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter im Hochtaunuskreis und Stadtverordneter in Oberursel. Beruflich hat er sich der Entwicklungshilfe verschrieben. Zwischen 2000 und 2010 war Schmitt Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ, heute GIZ). Aktuell ist er Direktor von Gopa, einem Beratungsunternehmen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit. Politische Ziele: Sollte Wolfgang Schmitt in den Bundestag einziehen, will er sich für den Klimaschutz und eine „Energiewende 2.0“ einsetzen. Deutschland drohe seine selbstgesetzten Klimaziele zu verfehlen, warnt er. „Deshalb muss der Ausstoß von Kohlenstoff deutlich verteuert werden.“ Dadurch könnten auch die erneuerbaren Energien ohne Subventionen konkurrenzfähig werden. Selbstverständlich spielen auch Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe für Schmitt eine wichtige Rolle – er fordert mehr Mittel, aber auch deren bessere Verwendung. Darüber hinaus möchte Schmitt untere und mittlere Einkommen bei den Steuern entlasten und die Europäische Union weiterentwickeln. abgeordnetenwatch.de | Profil von Wolfgang Schmitt, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Wolfgang Schmitt, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Hans-Joachim Schabedoth (SPD) Werdegang: Bei Besuchen in Produktionsbetrieben ist Hans-Joachim Schabedoth in seinem Element. Als gelernter Elektromechaniker und langjähriger Gewerkschafter kommt er dabei regelmäßig ins Fachsimpeln. Der gebürtige Westfale, SPD-Mitglied seit 1971, hat aber auch einen Doktortitel in Politikwissenschaften vorzuweisen. Ins Rhein-Main-Gebiet kam der 1952 Geborene durch seine Arbeit bei der IG Metall. 1981 hatte er in Stuttgart bei der Gewerkschaft angefangen, 1987 wechselte er mit Franz Steinkühler nach Frankfurt und arbeitete dort für den IG-Metall-Vorstand. Von 2001 bis 2009 war er Leiter der Abteilung Gesellschaftspolitik beim Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin. 2013 zog Schabedoth erstmals über die Landesliste der SPD in den Bundestag ein, nachdem er sich bereits 2009 als Direktkandidat im Wahlkreis Hochtaunus beworben hatte. Hans-Joachim Schabedoth ist verheiratet und hat zwei Söhne. Politische Ziele: Wie von einem langjährigen Gewerkschafter nicht anders zu erwarten, ist die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik Schabedoths Leib- und Magenthema. Das neoliberale Motto, sozial sei, was Arbeit schafft, kritisiert er als „Dummspruch“. Stattdessen will er sich für „gute Arbeit“ einsetzen. Dazu gehört aus seiner Sicht nicht nur der Mindestlohn, sondern auch die gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit – ob es um Frauen und Männer oder Festangestellte und Leiharbeiter geht. Die Inflation befristeter Arbeitsverträge möchte Schabedoth einschränken – sachgrundlose Befristungen soll es künftig nicht mehr geben. Außerdem fordert er das Rückkehrrecht von Teilzeit- in Vollzeitarbeit. Die Autoindustrie bereitet dem Sozialdemokraten nicht nur wegen des Dieselskandals „große Sorgen“. Bei der Elektromobilität müsse Deutschland erheblich nachlegen. Den Ausbau erneuerbarer Energien sollen künftig nicht mehr die Verbraucher, sondern die Steuerzahler finanzieren. Für massive Steuersenkungen sieht er hingegen „keinen Raum“. Stattdessen möchte Hans-Joachim Schabedoth die öffentlichen Investitionen vor allem in Bildung erhöhen und die Kindergärten kostenfrei anbieten. Die Krankenversicherung soll wieder von Arbeitgebern und Arbeitnehmern paritätisch finanziert werden. Großverdiener möchte er über eine höhere Erbschaftssteuer und Börsenumsatzsteuer stärker zur Kasse bitten. abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Hans Joachim Schabedoth, SPD - Bundestag Jahrgang Wohnort Niederursel Berufliche Qualifikation gewerkschaftlicher Politikberater Ausgeübte Tätigkeit MdB Liste Landesliste Hessen, Platz 17 Parlament Bundestag Wahlkreis Hochtaunus Liebe Leserinnen und Leser, Ärger über Politik und Politiker? Ja, das kenne ich auch. Doch Raushalten oder Resignieren - das sind keine Lösungen. So wird es nicht besser. Das Einmischen ist gefragt. abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Andreas Lichert (AfD): Der 41-Jährige lebt in Bad Nauheim (Wetteraukreis). Seine Kandidatur ist dem Rückzug von AfD-Landessprecher Peter Münch zu verdanken, der sich über seine schlechte Platzierung auf der Landesliste geärgert hatte. Lichert ist Beisitzer im Landesvorstand der AfD sowie im Kreisvorstand Wetterau. Politisch zählt er zum rechten Flügel seiner Partei; er ist im Umfeld des Instituts für Staatspolitik aktiv, einer Denkfabrik der Neuen Rechten. Peter Schüppenhauer (FWG): Der 34-Jährige ist im Hochtaunuskreis politisch bislang ein unbeschriebenes Blatt. Er lebt in Wiesbaden und ist stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Freien Wähler. Nachdem er sein Studium im Healthcare Business Management mit dem Bachelor abgeschlossen hatte, absolviert Schüppenhauer derzeit eine Ausbildung bei der Deutschen Bahn. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Stefan Ruppert (FDP) Werdegang: Stefan Ruppert ist der wohl bekannteste der Direktkandidaten im Hochtaunuskreis. Seit drei Jahren ist der 46 Jahre alte habilitierte Jurist Landesvorsitzender seiner Partei. Und er wird auch, wie schon einmal 2009, in den Bundestag einziehen, sollte die FDP diesmal die Fünf-Prozent-Hürde überwinden – auf der hessischen Landesliste steht er auf dem sicheren zweiten Platz. Ruppert ist in Oberursel aufgewachsen und lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern weiterhin dort. Beruflich ist er Mitglied der Geschäftsleitung der B. Braun-Holding in Melsungen. Politische Ziele: „Die Menschen können mehr als der Staat“, lautet Stefan Rupperts Motto. Konkret setzt er sich für ein Einwanderungsgesetz ein, das regeln soll, wer in Deutschland leben und arbeiten darf; als Vorbild dient Kanada mit seinem Punktesystem. Außerdem möchte Ruppert die Sicherheit durch mehr Polizisten und deren bessere Ausrüstung erhöhen. Eine Ausweitung von Überwachungsmöglichkeiten lehnt er hingegen ab. Was die Finanzen angeht, möchte er die Staatsverschuldung reduzieren, indem die Ausgaben reduziert werden. Außerdem sollen durch Steuerüberschüsse kalte Progression, Stromsteuer und Solidaritätszuschlag abgebaut werden. abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Stefan Ruppert, FDP - Bundestag Selbstbestimmt in allen Lebenslagen Wir wollen keinen Staat, der sich in alle Lebenslagen einmischt, uns gängelt und bürokratisiert. Stattdessen setzen wir auf den mündigen Bürger, der Autor seiner eigenen Biografie sein soll und zum Gelingen des Gemeinwesens etwas beitragen kann. Weltbeste Bildung für jeden Beste Bildung ist Voraussetzung, unseren Kindern das nötige Rüstzeug für eine sich stets verändernde Welt mitzugeben. abgeordnetenwatch.de

Markus Kolb (CDU) Werdegang: Markus Koob ist ein Kind des Hochtaunuskreises. Geboren ist er in Kronberg, dort hat er auch Abitur gemacht. Inzwischen lebt der 39-Jährige in Oberursel und ist auch weiterhin kommunalpolitisch aktiv – als stellvertretender Vorsitzender der Oberurseler CDU und Kreistagsabgeordneter. In den Bundestag zog Markus Koob erstmals bei der Wahl 2013 ein, das Direktmandat sicherte er sich mit 48,8 Prozent der Stimmen. In Berlin hat Koob seine Partei in den vergangenen vier Jahren im Finanzausschuss und im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vertreten. Nach einem Studium der Politikwissenschaften an der Gutenberg-Universität in Mainz arbeitete er von 2006 an im Landratsamt des Hochtaunuskreises, zunächst sechs Jahre lang als Persönlicher Referent des Landrats, dann noch ein weiteres Jahr als Pressesprecher. Koob ist ledig. In seiner Freizeit fährt er gerne Ski und entspannt bei der Musik der irischen Rockband U2. Auch beim Fußball kann man das Eintracht-Mitglied treffen.Politische Ziele: Auch für die kommenden vier Jahre möchte Markus Koob die Familienpolitik zu einem der Schwerpunkte seiner Arbeit in Berlin machen. So setzt er sich für die Erhöhung von Kindergeld wie Kinderfreibetrag ein und möchte ein Baukindergeld und den Rechtsanspruch auf Grundschulbetreuung einführen. In der Wirtschaftspolitik hält der CDU-Politiker eine Vollbeschäftigung bis 2025 für möglich. Das möchte er unter anderem durch „eine kluge Begleitung“ der digitalen Transformation der Wirtschaft erreichen. Was das Thema Steuern angeht, setzt sich Koob für eine Senkung der Einkommenssteuer und die schrittweise Abschaffung des Solidaritätszuschlags ein. International befürwortet er Freihandelsabkommen wie TTIP und Ceta und wendet sich gegen Protektionismus. Gleichzeitig möchte er aber die Außengrenze der Europäischen Union gegen illegale Migration sichern, setzt sich für „konsequente Abschiebung“ ein und will weitere Abkommen mit afrikanischen Ländern zur Errichtung von „Hotspots“ abschließen. Darüber möchte Markus 15.000 neuen Polizeistellen schaffen. abgeordnetenwatch.de | Profil von Markus Koob, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Markus Koob, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Der Bundestagswahlkreis umfasst die Gemeinden Bad Nauheim, Bad Vilbel, Butzbach, Echzell, Florstadt, Friedberg, Karben, Münzenberg, Nidda, Niddatal, Ober-Mörlen, Ranstadt, Reichelsheim, Rockenberg, Rosbach v. d. Höhe, Wölfersheim und Wöllstadt aus dem Wetteraukreis.

Wahlkreis 177(Wetterau I)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Bild: SPD Natalie Pawlik (SPD) Werdegang: Natalie Pawlik ist die ärgste Konkurrentin von Oswin Veith um das Direktmandat im Wahlkreis. Die 1992 in Wostok in Sibirien geborene Pawlik kam als Sechsjährige mit den Eltern nach Deutschland. Sie war Kreisschulsprecherin und engagierte sich in der Landesschülervertretung. Sie ist Vize-Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtparlament von Bad Nauheim und Kreistagsabgeordnete. Pawlik studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie in Gießen und macht zurzeit den Master im Studiengang „Gesellschaft und Kulturen der Moderne“. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Europapolitik. Seit Juli 2015 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wahlkreisbüro des Europaabgeordneten Udo Bullmann. Sie sagt, die Idee von sozialem Aufstieg und sozialer Gerechtigkeit habe sie zur SPD gebracht. „Ich hätte nie die Möglichkeit gehabt, das Fachabitur zu machen und die Universität zu besuchen, wenn die SPD es nicht geschafft hätte, das Bafög einzuführen und die Öffnung der Bildungssysteme auch für Arbeiterkinder zu erreichen.“ Politische Ziele: Die Sozialdemokratin äußert sich vor allem zur Sozial- und Arbeitspolitik. Den Kampf gegen unsichere und unwürdige Beschäftigungsbedingungen setzt sie ganz oben auf die Agenda. Pawlik fordert die Aufwertung von Sozial- und Pflegeberufen. Die Menschen in diesen Berufen verdienten angesichts ihrer Arbeitsbelastung zu wenig. Eine bessere Vergütung sei dringend geboten. Außerdem ist sie für gesetzlich festgelegte Personalschlüssel in der Pflege. „Leiharbeiter müssen besser bezahlt werden und dürfen nicht als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden“, fordert Pawlik. Zwar habe die große Koalition Verbesserungen erreicht, doch es seien weitere Schritte nötig. Bei der Rente spricht sich die Kandidatin gegen eine Erhöhung des Eintrittsalters aus. Ein weiteres Absinken des Rentenniveaus müsse man verhindern. Dies könne funktionieren, wenn ein „Demografie-Zuschuss“ aus Steuermitteln eingeführt werde. Mit Blick auf die Finanzsituation der Städte und Gemeinden verlangt Pawlik, die Milliardenüberschüsse im Bund müssten verstärkt für Investitionen in den Kommunen genutzt werden. Im Bundestag wolle sie für ein Investitionspaket für bezahlbaren Wohnraum kämpfen. Die Kommunen benötigten wieder Spielraum für freiwillige Angebote. So könnten etliche Städte kein Hallenbad mehr unterhalten. „Das geht gar nicht.“ abgeordnetenwatch.de | Profil von Natalie Pawlik, SPD - Bundestag Jahrgang Berufliche Qualifikation Geschichts- und Kulturwissenschaften B.A. Ausgeübte Tätigkeit Wissenschaftliche Mitarbeiterin (MdEP) und Studentin Liste Landesliste Hessen, Platz 14 Parlament Bundestag Wahlkreis Wetterau I abgeordnetenwatch.de

Bild: Grüne Kathrin Anders (Grüne) Werdegang: Die gelernte Erzieherin und Sozialpädagogin Kathrin Anders ist seit 2009 Mitglied der Grünen. Sie sei der Partei nach der Entscheidung der Bundesregierung unter Angela Merkel, die Laufzeit einiger Atomkraftwerke wieder zu verlängern, beigetreten, sagt die 35-Jährige. Die Mutter dreier Kinder lebt im Bad Vilbeler Stadtteil Dortelweil. Seit 2014 leitet sie eine Vorklasse an einer Grundschule im Hochtaunuskreis. Anders engagiert sich in der Kommunalpolitik ihrer Heimatstadt und ist Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung. Auf der Grünen-Landesliste für die Bundestagswahl steht sie nicht. Politische Ziele: Anders’ Schwerpunkt ist die Sozialpolitik. Als ihre drei wichtigsten Ziele nennt sie den Kampf gegen die Kinderarmut, die Einführung einer Garantierente inklusive der Reform der Rentenversicherung zur Bürgerversicherung und höhere Investitionen in die Bildung. Die Grünen-Politikerin will sich dafür einsetzen, dass die Herkunft eines Kindes nicht mehr entscheidend für dessen Schulabschluss ist. In der Umweltpolitik findet sie eindringliche Worte: „Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt, und vermutlich die letzte, die etwas dagegen tun kann.“ Die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke müssten sofort abgeschaltet werden. abgeordnetenwatch.de | Profil von Kathrin Anders, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Kathrin Anders, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Thorsten Schwellnus (Freie Wähler), geboren 1981, lebt in Karben und ist dort seit 2016 Vorsitzender der Freien Wähler. Zudem ist er stellvertretender Kreisvorsitzender der Wählervereinigung. Im Stadtparlament, dem er seit April 2017 angehört, ist er Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. Schwellnus arbeitet als technischer Angestellter im Betriebscontrolling.Klaus Herrmann (AfD) wohnt in Butzbach und ist pensionierter Kriminalpolizist. Der 57-Jährige ist Sprecher des AfD-Kreisverbands und Fraktionsvorsitzender im Kreistag. Auf der AfD-Landesliste steht der Diplom-Verwaltungswirt (FH) auf Platz acht.Stefan Jagsch (NPD), geboren 1986, lebt in Altenstadt. Jagsch ist Kreistagsabgeordneter und war stellvertretender Landeschef seiner Partei. In Altenstadt führt er die NPD-Frak-tion. Er steht auf dem vierten Platz der Landesliste. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Bild: FDP Peter Heidt (FDP) Werdegang: Peter Heidt gehört schon zu den Routiniers der Wetterauer FDP. 30 Jahre ist es her, dass der Rechtsanwalt in die Partei eingetreten ist. Schon vorher war er Mitglied der Jungen Liberalen, in deren Landesvorstand er fünf Jahre lang saß. Der zweifache Vater und große Eintracht-Fan lebt in Bad Nauheim. Heidt ist Stadtverordneter in Bad Nauheim und Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion. Auf der Landesliste der Liberalen belegt er den siebten Platz, eine aussichtsreiche Position, um es in den Bundestag zu schaffen. Politische Ziele: Heidt will die Verkehrsanbindung der Region im Ballungsraum Rhein-Main weiter verbessern. Der Bund, sagt er, müsse viel mehr Geld für Verkehrswege bereitstellen. Der ÖPNV und die Umgehungsstraßen in der Wetterau sollten ausgebaut werden. Im Osten der Wetterau will sich Heidt für einen Ausbau des kulturellen Angebots und der Sportstätten einsetzen. Die Energiewende sieht er kritisch. Sie sei zu überdenken. „Die Windkraft darf nicht länger als privilegiertes Vorhaben im Baugesetzbuch aufgeführt werden“, meint Heidt. „Neue Windräder helfen nicht weiter.“ Für eine Übergangsphase von etwa 20 Jahren fordert der Liberale Gasturbinenkraftwerke. Die Einführung neuer Steuern wie der Vermögenssteuer und eine Bürgerversicherung lehnt er ab. abgeordnetenwatch.de | Profil von Peter Heidt, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Peter Heidt, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Privat Julian Eder (Linke) Werdegang: Mit 19 Jahren ist Julian Eder der jüngste im Kreis der Wetterauer Direktkandidaten. Er wohnt in Wöllstadt und hat kürzlich Abitur gemacht; vor zwei Jahren trat er in die Partei ein. Verdi-Mitglied Eder hat vor, in Marburg Politikwissenschaft zu studieren und sich einen Nebenjob zu suchen, falls aus dem Bundestagsmandat nichts werden sollte. Auf der Landesliste der Linken steht er auf dem zwölften Platz. „Ich habe vielleicht nicht so viel Erfahrung wie die anderen Kandidaten, aber ich glaube, dass sich vor allem junge Menschen politisch zu Wort melden müssen“, meint Eder. Es gehe darum, gegen rechte Parteien, Aufrüstung und eine zunehmende Armut zu kämpfen. Politische Ziele: „Wir geben viel zu viel Geld für Kriegsgerät aus“, sagt Eder. Dieses Geld könne man viel sinnvoller investieren, zum Beispiel in einen kostenlosen ÖPNV. Der kommunale und staatliche Wohnungsbau soll nach seiner Meinung ausgebaut werden. Dafür schlägt er Quoten von 30 oder 50 Prozent für Sozialwohnungen in jedem Bebauungsplan vor. Die Kommunen müssten selbst bauen und neue Wohnungsbaugesellschaften gründen. Eder sagt, er wolle keine Gesellschaft, in der Menschen von Millionenerbschaften lebten, während andere die Miete nicht zahlen könnten. abgeordnetenwatch.de | Profil von Julian Eder, DIE LINKE - Bundestag Ich möchte in keiner Gesellschaft leben, in der fast 20 Prozent der Menschen arm sind oder von Armut bedroht. Ich möchte nicht, dass viel Geld in Aufrüstung gesteckt wird und Deutschland weiter Waffen exportiert. Ich möchte nicht, dass Deutschland Krieg führt. Ich möchte keine Gesellschaft, in der Flüchtlingsheime brennen und rechte Hetzer etwas zu sagen haben. abgeordnetenwatch.de

Bild: CDU Oswin Veith (CDU) Werdegang: Oswin Veith vertritt als direkt gewählter Abgeordneter seit der Bundestagswahl 2013 den Wahlkreis Wetterau I in Berlin. Der 56-Jährige lebt in Bad Nauheim. Veith, seit 1985 Mitglied der CDU, studierte Jura in Gießen. In den 90er Jahren arbeitete er im Bundesverteidigungsministerium und im Bundesjustizministerium. 1995 berief ihn der Präsident des Hessischen Rechnungshofs zu seinem persönlichen Referenten. Von 1998 bis 2006 war Veith Bürgermeister von Butzbach, anschließend Erster Beigeordneter des Wetteraukreises. Für den Vater einer Tochter ist Kommunalpolitik die Königsdisziplin. Nach wie vor gehört er als ehrenamtlicher Beigeordneter dem Kreisausschuss des Wetteraukreises an. Besonderen Wert legt er auf sein Engagement in der Bundeswehr: Veith ist Oberst der Reserve und Präsident des Reservistenverbandes. Politische Ziele: Veith ist Innenpolitiker. Er ist Mitglied im Innenausschuss des Bundestags und im Unterausschuss Kommunales. Den staatlichen Sicherheitsapparat möchte er weiter stärken. So fordert er die Einstellung von 15.000 zusätzlichen Polizisten. Die Polizeipräsenz in der Öffentlichkeit und der Einsatz von Videotechnik an öffentlichen Gefahrenorten müssten gesteigert werden. Die Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Richtung zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2024 und die Unterstützung der Polizei durch die Bundeswehr bei besonderen Gefährdungslagen sind weitere Forderungen. In der Familienpolitik vertritt Veith eine Erhöhung des Kindergelds um zunächst 300 Euro jährlich pro Kind und die stufenweise Anhebung des Freibetrags für Kinder auf die Höhe des Erwachsenenfreibetrags. Die Ende Juni beschlossene „Ehe für alle“ lehnt er ab. Das Thema Kindeswohl sei nicht abschließend diskutiert, sagt der Christdemokrat im Hinblick auf das volle Adoptionsrecht, das die Ehe für alle nach sich ziehe. Als Präsident des Reservistenverbands fordert Veith einen einjährigen Gesellschaftsdienst für volljährige Frauen und Männer. Man solle wählen können zwischen dem Dienst in Blaulichtorganisationen, Feuerwehren, im Gesundheits- und Sozialwesen, Umweltorganisationen bis hin zur Bundeswehr. abgeordnetenwatch.de | Profil von Oswin Veith, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Oswin Veith, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Der Bundestagswahlkreis 179 umfasst die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden.

Wahlkreis 179(Wiesbaden)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Sonstige Bewerber Michael Horst Goebel (AfD), Jahrgang 1958, wuchs in Frankfurt auf. Nach einer Ausbildung an der Fachhochschule für Verwaltung ist er seit 1982 Bundesbeamter. Seit 2016 ist er ehrenamtlicher Stadtrat für die AfD; Parteimitglied ist er nicht. Seine Themen sind innere Sicherheit und Einigkeit in der Europäischen Union.Gunnar Langer (Piratenpartei) ist 1983 in Güstrow geboren. Von Beruf ist er Testing Analyst. Seine Themen sind Radverkehr und Freifunk (Bürger-WLAN).Hans-Georg Kroll (Freie Wähler), Jahrgang 1957, war nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann lange in führenden Positionen bei einer Bank tätig und leitet seit 2009 als Geschäftsführer sein Unternehmen im Seniorenwohnen. Seine Themen sind Finanz- und Sozialpolitik.Alexander Gürtler (Die Partei), Jahrgang 1965, ist IT-Manager. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Bild: Privat/Tobias Koch Ingmar Jung (CDU) Werdegang: Ingmar Jung wird 1978 als Sohn einer Winzerfamilie in Eltville-Erbach geboren. Obwohl er der ältere der beiden Brüder ist, übernimmt er das elterliche Weingut nicht und wird Jurist. Er ist das Patenkind und der Neffe des früheren Bundesministers Franz-Josef Jung (CDU). Das Abitur macht Ingmar Jung in Wiesbaden und studiert nach seinem Grundwehrdienst Rechtswissenschaften in Frankfurt und Mainz. Von 2007 bis 2010 arbeitet er als Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt Eltville, wo er seit 2001 Stadtverordneter ist. Mit Ende 20 startet er seinen Aufstieg bei den Christdemokraten. Er ist seit 2007 stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU Rheingau-Taunus und von 2009 bis 2013 Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen, wo er sich des Themas Finanzpolitik annimmt. Beruflich wechselt der heute 38 Jahre alte Mann 2010 in die hessische Landesregierung, wo er im Ministerium für Wissenschaft und Kunst Staatssekretär wird. In dieser Funktion ist er in 29 Gremien vertreten, in Stiftungen, Hochschulräten und der Kultusministerkonferenz. Jung ist vor einigen Monaten mit seiner Lebensgefährtin nach Wiesbaden gezogen; er ist kinderlos. Politische Ziele: Ingmar Jungs Ziel ist es, dass die Politik nachhaltig arbeitet, vor allem, wenn es ums Geld geht. Schulden zulasten der kommenden Generationen möchte er abschaffen. „Den Laden in Ordnung bringen“ nennt er das. Dennoch möchte er investieren: in Bildung und Schulen, Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen. Um Investitionen einfacher zu machen, sollen Reglementierungen fallen. Punkte in seinem Programm sind auch, den Mittelstand durch weniger Bürokratie zu fördern, die Familien durch mehr Kinderbetreuung und Freizeitmöglichkeiten zu stärken und Polizei und Sicherheitsbehörden besser auszustatten. Was Wiesbaden angeht, möchte er von Berlin aus die Weichen dafür stellen, dass die Wallauer Spange, die Zugverbindung von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen, und die City-Bahn, die Straßenbahn von Mainz durch ganz Wiesbaden, zügig gebaut werden. Das Bundeskriminalamt und das Statistische Bundesamt sollen zudem in Wiesbaden bleiben. abgeordnetenwatch.de | Profil von Ingmar Jung, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Ingmar Jung, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Privat Simon Rottloff (SPD) Werdegang: Simon Rottloff (40 Jahre) wächst in Wiesbadens Innenstadt auf und wohnt heute im Stadtteil Kloppenheim. In den 1990er Jahren findet er nach der Mittleren Reife keine Lehrstelle und überbrückt die Wartezeit mit diversen Aushilfsjobs und einem weiteren Jahr Schule – eine Erfahrung, die ihn nach eigener Aussage sehr geprägt hat. Er absolviert eine Ausbildung zum Bürokaufmann bei der Sozialkasse des Baugewerbes, der Soka Bau, wo er heute als Gesamtbetriebsratsvorsitzender tätig ist. Seit seiner Jugend engagiert er sich in der Gewerkschaft. Dem IG-BAU-Bezirksvorstand Wiesbaden gehört er seit 1998 ununterbrochen an. Als Landes- und Bundesjugendvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt gestaltet er von 2000 bis 2005 die gewerkschaftliche Jugendarbeit mit. Die aktive Arbeit in der SPD beginnt 2002, als er Mitglied im Vorstand der SPD Kloppenheim wird und später ihr Vorsitzender. Seit 2011 ist er Stadtverordneter in Wiesbaden, zurzeit stellvertretender Fraktionschef. Seit 2012 steht er der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD vor. Politische Ziele: Rottloffs Hauptanliegen ist es, die Arbeitswelt gerechter zu machen. Unbefristete Jobs mit guter und tariflicher Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen sollen zum Normalfall werden. Er möchte sich für mehr Weiterbildung für Arbeitslose und höheren Schutz für Hartz-IV-Empfänger, mehr Tarifbindung und Mitbestimmung in den Betrieben, Lohngleichheit für Frauen und Männer und die Aufwertung der sozialen Berufe starkmachen. Bildung soll kostenfrei werden, und zwar von der Kita bis zur Uni und der Meisterausbildung. Rottloff, der mit seiner Lebensgefährtin und der gemeinsamen kleinen Tochter zusammenlebt, tritt für ein modernes Familienbild ein: Dort, wo Menschen füreinander da seien, sei Familie, auch unter gleichgeschlechtlichen Partnern. Familien sollten mehr Geld erhalten, auch Alleinerziehende, und weniger Steuern zahlen. Das Ehegattensplitting soll modernisiert werden, und Frauen, die Teilzeit arbeiten, sollen das Recht auf eine volle Stelle erhalten. Zudem tritt er dafür ein, dass sich pflegende Angehörige drei Monate um einen kranken Familienangehörigen kümmern können und dafür Geld erhalten. Die Rente soll reichen, um wie bisher weiterzuleben. Dafür fordert Rottloff einen neuen Generationenvertrag, der auch die Solidarrente einschließt, und er will, dass das Renteneintrittsalter nicht erhöht wird. abgeordnetenwatch.de | Profil von Simon Rottloff, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Simon Rottloff, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Privat Felix Möller (Grüne) Werdegang Aufgewachsen ist der heute 30-jährige Felix Möller in Kassel, wo er sich als Schüler bei Amnesty International engagiert. Das Politikstudium absolviert er in Frankfurt und Darmstadt. 2009 tritt er in die Partei Die Grünen ein. Nach dem Masterabschluss 2013 lässt er sich in Wiesbaden nieder und arbeitet zwei Jahre in der Qualitäts- und Kundenkontrolle einer Internetfirma. Er war Mitglied der hessischen Grünen-Arbeitsgemeinschaft „Frieden, Europa und internationale Politik“ und leitete die Arbeitsgemeinschaft des Kreisverbands „Frieden und Integration“. Seit Mai 2017 studiert er Verwaltungswissenschaften in Speyer. Sein berufliches Ziel ist es, Fördermittel der Europäischen Union für Strukturprojekte zu akquirieren, entweder auf Seite der Behörden oder in einem Unternehmen. Politische Ziele: Felix Möller ist es wichtig, endlich wichtige Zukunftsfragen anzugehen. Sein Steckenpferd ist die Klimapolitik. Er möchte dazu beitragen, ein verbindliches Klimaschutzgesetz zu erlassen, das die Energiewende voranbringt. Dafür hält er einen europäischen Energiepakt für unerlässlich. Zu den zu lösenden Zukunftsfragen zählt Möller auch den Investitionsstau. Es sei dringend, in marode Infrastruktur und in Bildung zu investieren. Möller möchte sich auch den Menschenrechten widmen. abgeordnetenwatch.de | Profil von Felix Möller, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Felix Möller, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Privat Lucas Schwalbach (FDP) Werdegang: Lucas Schwalbach ist der jüngste der Wiesbadener Direktkandidaten für die Bundestagswahl. Geboren ist er 1991 in der Landeshauptstadt und dort aufgewachsen. Bereits als Schüler wird er Mitglied der Jungliberalen und ein Jahr später, 2010, auch der FDP. Er habe nach der gescheiterten Regierungsbildung der damaligen SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti ein Gegenprogramm zu Rot-Grün im Land angestrebt, erklärt er. Von 2011 bis 2016 studiert er Jura in Frankfurt; demnächst tritt er sein Referendariat für das zweite Staatsexamen an. Seit 2016 ist er Stadtverordneter und stellvertretender Fraktionschef. Zudem ist er Landesvorsitzender der Jungen Liberalen in Hessen und Mitglied im Landesvorstand der FDP Hessen. Politische Ziele: Der 25-Jährige möchte den Blick der Jugend auf die Welt in die Politik tragen. Dazu gehört für ihn, Deutschlands Bildungsausgaben so weit anzuheben, dass Deutschland unter die Top fünf kommt. Die digitalen Medien sollen in den Unterricht integriert werden, damit jeder Schüler das Rüstzeug erhält, um in der Arbeitswelt zu bestehen. Zudem solle ein Handlungsrahmen für die fortschreitende Digitalisierung und die Industrie 4.0 erarbeitet werden. Er plädiert zudem für mehr private Vorsorge für die Rente. abgeordnetenwatch.de | Profil von Lucas Schwalbach, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Lucas Schwalbach, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Privat Adrian Gabriel (Linke) Werdegang: Adrian Gabriel ist Mitglied der Partei Die Linke seit ihrer Gründung 2007. Nach dem Politikstudium in München und Berlin zieht es den heute 41-Jährigen 2006 ins Rhein-Main-Gebiet, wo er in unterschiedlichen Funktionen für die Partei auf kommunaler, Landes- und Bundesebene beruflich tätig ist. Seit dem Einzug in den Landtag 2008 arbeitet er als Referent der Landtagsfraktion für Innenpolitik und Gewerkschaften. Sein Schwerpunktthema ist die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). 2008 zieht Gabriel nach Wiesbaden. Heute ist er für Die Linke im Ortsbeirat Wiesbaden-Mitte aktiv. Politische Ziele: Der soziale Ausgleich ist für ihn das wichtigste Thema. Er möchte sich für ein gerechtes Steuersystem einsetzen, das die extrem Reichen moderat höher besteuert zugunsten der Klein- und Mittelverdiener. Für ebenso wichtig hält er die Bekämpfung der Steuerkriminalität. Investieren möchte er in die Bildung, Armutsbekämpfung, ins Gesundheits- und Rentensystem, den öffentlichen Nahverkehr und in günstiges Wohnen. Gabriel zählt sich zum Öko-Flügel seiner Partei und möchte erreichen, dass die Klimaschutzziele eingehalten werden und die Verkehrswende vorankommt. Zudem steht er für die militärische Abrüstung. abgeordnetenwatch.de | Profil von Lucas Schwalbach, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Lucas Schwalbach, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Der Bundestagswahlkreis umfasst die Gemeinden Bruchköbel, Erlensee, Großkrotzenburg, Hammersbach, Hanau, Hasselroth, Langenselbold, Maintal, Neuberg, Nidderau, Niederdorfelden, Rodenbach, Ronneburg und Schöneck aus dem Main-Kinzig-Kreis.

Wahlkreis 180(Hanau)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Sonstige Bewerber Jonny Nedog (63) ist Direktkandidat der AfD. Der Ingenieur und frühere parteilose Bürgermeisterkandidat in Erlensee gründete die Gruppe Traditionelles Erlenseer Zentrum, 2016 zog er mit ihr ins Stadtparlament ein. Gregor Wilkenloh (50) kandidiert für „Die Partei“. Der Kulturschaffende Wilkenloh, der früher in der Computerspielbranche arbeitete und nun die Kneipe in der Hafen-Siedlung führt, sitzt für die Alternative Linke Liste im Hanauer Ortsbeirat Innenstadt. Bodo Delhey (65) tritt für die Freien Wähler an. Der Ingenieur für technischen Umweltschutz ist Mitbegründer der Bürger für Gelnhausen und deren Fraktionschef. Außerdem steht er dem BUND Main-Kinzig vor. Duancon Bohnert, NPD-Kandidat, war einst Vize-Landesvorsitzender der rechtsextremen Partei „Die Rechte“ Kandidierende abgeordnetenwatch.de 

Anja Zeller (Grüne) Werdegang: Parteipolitisch ist Anja Zeller erst 2016 richtig in Erscheinung getreten. Da wurde die 46-Jährige ins Stadtparlament gewählt und gleich Fraktionschefin. Doch ein Mensch mit grünen Prinzipien sei sie immer gewesen, sagt die Goldschmiedin und Kunsthistorikerin, die seit 1992 in Hanau lebt und zuletzt im Marketing eines Möbelhauses arbeitete. Als Studentin habe sie den Kampf für das Semesterticket unterstützt, dann „in Firmen gearbeitet, die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz leben“. Als Autorin verfasste sie Radführer – und „erlebte die Herausforderungen der Selbstständigkeit“. Diese muss sie nicht mehr bewältigen: Kürzlich hat Zeller für die Grünen die städtische Stabsstelle für „Nachhaltige Strategien“ übernommen. Politische Ziele: Den öffentlichen Nahverkehr verbessern und den Fluglärm reduzieren – das seien ihre wichtigsten Anliegen für den Wahlkreis. Die nordmainische S-Bahn, der Ausbau der Kinzigtal- und Niddertalbahn sowie Schnellradwege seien dringend notwendig, um „mehr und mehr aufs Auto zu verzichten“ und die Verkehrswende zu schaffen. Gleichzeitig müssten die von Fluglärm geplagten Bewohner des Main-Kinzig-Kreises entlastet werden. Darüber hinaus möchte sie erneuerbare Energien und eine für Mensch und Tier verträgliche Landwirtschaft fördern. Bild: Grüne abgeordnetenwatch.de | Profil von Anja Katharina Zeller, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Anja Katharina Zeller, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Sascha Raabe (SPD) Werdegang: Politisch ist Raabe früh durchgestartet: Mit gerade mal 28 Jahren wurde der promovierte Politologe Bürgermeister in Rodenbach, mit 34 Jahren zog er 2002 als siegreicher Direktkandidat in den Bundestag ein. Er habe sein Hobby zum Beruf gemacht, so Raabe. Schon in ganz jungen Jahren habe er Bundestagsdebatten verfolgt und einen starken Gerechtigkeitssinn entwickelt. Eines seiner wichtigsten Anliegen: dass Menschen nicht mehr hungern müssen, Auch 2005 setzte sich Raabe direkt durch. Bei den darauffolgenden Bundestagswahlen unterlag er erst Peter Tauber, dann Katja Leikert (beide CDU), schaffte es aber über die Landesliste ins Parlament. Zu seinen Spezialgebieten zählt Entwicklungspolitik. Von 2005 bis 2013 war Raabe, der auch im Kreistag sitzt, Sprecher der Arbeitsgruppe Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der SPD-Bundestagsfraktion. Dann kandidierte er nicht mehr: Die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit, die im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und seiner SPD vorgesehen waren, waren nach Ansicht von Raabe viel zu gering. Diese Kritik, die sich auch gegen den damaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel richtete, äußerte Raabe auch öffentlich und steht nach wie vor dazu. Politische Ziele: „Der Schlüssel für eine gute Entwicklung im Wahlkreis sind starke Kommunen“, betont Raabe. Deshalb müssten sie finanziell besser ausgestattet werden. Da die Städte und Gemeinden an der Einkommenssteuer beteiligt werden, brauche es „Steuererhöhungen an der richtigen Stelle“, bei den Reichen. Umgekehrt müssten Menschen mit geringem und durchschnittlichem Einkommen entlastet werden. Darüber hinaus will sich Raabe für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzen und gegen prekäre Beschäftigung. Für mehr Sicherheit fordert der Sozialdemokrat eine bessere personelle Ausstattung der Polizei und Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten: „Wir brauchen einen starken Staat; der öffentliche Raum muss sicher sein.“ Auch Raabe hat das Thema Verkehr auf seiner Agenda und versichert, er werde weiter Druck machen, um Fortschritte bei der nordmainischen S-Bahn oder dem Riederwaldtunnel zu erreichen. Kämpfen will er auch für eine Ausweitung des Nachtflugverbots und andere Maßnahmen gegen Fluglärm: „Kein Flughafen der Welt wird so weit vorher so niedrig angeflogen. Das darf nicht sein“, so Raabe. Bild: SPD abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Sascha Raabe, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Sascha Raabe, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Tobias Huth (Linke) Werdegang: Eines sei ihm früh klargeworden: „Man muss für seine Anliegen kämpfen“, sagt der 1977 in Erfurt geborene Tobias Huth. Das habe er schon in der Schule und als Azubi in einem Betrieb verinnerlicht, in dem Arbeitnehmerrechte mitunter missachtet worden seien. Auch deshalb schloss er sich nach einem nicht abgeschlossenen Studium der Geschichte und Politik 2005 der IG Metall an, absolvierte ein Studium an der Akademie der Arbeit und wurde erst Jugendbildungsreferent bei der IGM, dann beim DGB. Seit 2015 ist der Hanauer DGB-Gewerkschaftssekretär für Südosthessen. Der Linken, deren Ziele er teile, trat er 2012 bei und war zunächst im Kreisvorstand Offenbach-Stadt. Seit Ende 2016 sitzt er für die Partei im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises. Politische Ziele: Huth möchte sich vor allem für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. „Leiharbeit, Zeitarbeit, Rentensenkung, prekäre Beschäftigung – in den vergangenen 15 Jahren hat die Regierung viel zum Nachteil der Menschen verändert.“ In vielen Branchen würden gerade junge Leute nur befristete Verträge bekommen. „Das macht es ihnen auch schwer, eine Wohnung im Ballungsraum zu finden.“ Eine weitere wichtige Forderung von Huth ist daher, mit einem Bundesprogramm geförderten Wohnraum zu schaffen. Bild: Linke/Ann Schomburg abgeordnetenwatch.de | Profil von Tobias Huth, DIE LINKE - Bundestag Ich kandidiere für die Partei DIE LINKE im Wahlkreis 180 am 24. September 2017 für den Deutschen Bundestag. In den letzten Jahrzehnten hat in der Bundesrepublik ein beispielloser neoliberaler Um- und Abbau des Sozialstaates stattgefunden. Die meisten Menschen sind von diesen Gesetzesreformen betroffen. abgeordnetenwatch.de

Ralf-Rainer Piesold (FDP) Werdegang: Gegenüber „staatlicher Bevormundung“ sei er sehr skeptisch, sagt Ralf-Rainer Piesold, dessen Eltern aus der DDR flohen. Auch deshalb sei die FDP seine politische Heimat. 2007 wurde der 59-jährige Hanauer Stadtrat, musste den Posten 2013 aber räumen, da die Grünen nach ihrem guten Kommunalwahlergebnis in der Koalition aus SPD, Grünen, BfH und FDP eine Dezernentenstelle forderten. Zuletzt leitete der Diplom-Kaufmann die städtische Stabsstelle für Digitalisierung. Auch diese soll er räumen, weil der Ex-FDP-Fraktionschef Thomas Morlock Nachfolger von Stadtrat Andreas Kowol (Grüne) geworden ist und die Grünen dafür eine Stabsstelle erhalten – die sie mit Anja Zeller besetzen. Piesold wehrt sich juristisch gegen seine Kündigung. Politische Ziele: Der Liberale will sich vor allem für Digitalisierung starkmachen. Diese werde die Gesellschaft „radikal verändern“ und viele neue Möglichkeiten bieten. Es komme nicht nur darauf an, die Infrastruktur und Technik aufzubauen, sondern auch „die Menschen darauf vorzubereiten“. Daher nennt Piesold Bildung als weiteren Schwerpunkt. Die „bildungsfernen Schichten“ müssten auch von Digitalisierung profitieren. Zudem fordert Piesold eine bessere Verkehrsinfrastruktur, nicht zuletzt durch einen raschen Bau der nordmainischen S-Bahn. Bild: FDP abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Ralf-Rainer Piesold, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Ralf-Rainer Piesold, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Katja Leikert (CDU) Werdegang: Katja Leikert hat Politologie studiert und in diesem Fach promoviert; in der CDU engagiert sie sich aber erst seit 2012. Dort machte sie schnell auf sich aufmerksam: Nach einem Praktikum beim heutigen CDU-Generalsekretär Peter Tauber fragte dieser die 1975 in der Pfalz geborene Mutter zweier Kinder, ob sie nicht als Direktkandidatin antreten wolle. Leikert sagte zu und setzte sich bei der Wahl 2013 gleich durch. Ihr Interesse, sich parteipolitisch zu engagieren, wurde in einer Bruchköbeler Bürgerinitiative geweckt, wo sie sich für eine bessere Kinderbetreuung einsetzte. Sie wolle ihre Ideen einbringen, auch um die richtigen Weichen für die nächsten Generationen zu stellen – so hat Leikert ihre Motivation zu Beginn ihrer politischen Karriere beschrieben. Die Wahl-Bruchköbelerin, die an der TU Kaiserslautern als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war, sitzt im Kreistag und ist Vorsitzende der Frauen-Union Main-Kinzig. Im Bundestag setzt sie sich als Mitglied des Gesundheitsausschusses vor allem mit Themen wie Organspende und E-Health – zum Beispiel der Vernetzung zwischen Patienten, Ärzten und Kliniken – auseinander. Politische Ziele: Leikert will sich besonders für Familien einsetzen. Dazu gehört, Lücken in der Kita-Betreuung für unter Dreijährige zu schließen und die Nachmittagsbetreuung deutlich auszubauen. „Das Angebot ist noch nicht flächendeckend, deshalb darf man sich auf keinen Fall zurücklehnen“, so Leikert. Für Pflegebedürftige und deren Angehörige möchte sie das Tagespflegeangebot erweitern. Zudem verspricht sie, sich dem Ärztemangel zu widmen, der sich auch im westlichen Teil des Kreises stellenweise zeigt. Leikert will sich ebenfalls dafür einsetzen, dass die großen, für den Wahlkreis enorm wichtigen Verkehrsprojekte – darunter nordmainische S-Bahn, Niddertalbahn und Riederwaldtunnel – schnell umgesetzt werden. Nicht zuletzt lege sie großen Wert auf Sicherheit. Während ihrer Termine im Wahlkreis hätten viele Menschen sie auf das Thema angesprochen, gerade in Hanau, sagt die 42-Jährige. Deshalb befürwortet sie die Hanauer Pläne für Videoüberwachung an zentralen Plätzen. Bild: CDU abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Katja Leikert, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Katja Leikert, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Mehr zum Wahlkreis

Zum Bundestagswahlkreis gehört der Main- Taunus-Kreis und die Städte und Gemeinden Königstein im Taunus, Kronberg im Taunus und Steinbach aus dem Hochtaunuskreis.

Wahlkreis 181(Main-Taunus)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Bild: Rolf Oeser Bettina Stark-Watzinger (FDP) Werdegang: Bettina Stark-Watzinger unternimmt nach 2009 und 2013 den dritten Anlauf, Bundestagsabgeordnete für die Liberalen zu werden. Dieses Mal steht die 49-Jährige, die Generalsekretärin der Hessen-FDP und Mitglied im Bundesvorstand ihrer Partei ist, auf Listenplatz vier der Landesliste und hat damit beste Chancen, bei einem Wiedereinzug der FDP ein Abgeordnetenmandat zu bekommen. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre in Mainz und Frankfurt hat die gebürtige Bad Sodenerin in London gelebt, ehe sie mit Mann und Töchtern in ihre Geburtsstadt zurückkehrte. Dort ist sie Fraktionschefin der FDP im Stadtparlament, außerdem ist Bettina Stark-Watzinger Abgeordnete im Main-Taunus-Kreistag. Sie arbeitet als Geschäftsführerin einer Forschungseinrichtung im House of Finance in Frankfurt. Politische Ziele: Das Thema Bildung und Chancengleichheit für Kinder aus allen Schichten hat für Bettina Stark-Watzinger oberste Priorität. Sie fordert mehr Durchlässigkeit zwischen dualer Ausbildung und Studium sowie bessere frühkindliche Bildung in Krippen und Kindergärten. Der zunehmenden Unsicherheit in der Gesellschaft will die FPD-Politikerin mit mehr sowie besser ausgestatteten Polizeibeamten in ganz Deutschland begegnen. abgeordnetenwatch.de | Profil von Bettina Stark-Watzinger, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Bettina Stark-Watzinger, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Rolf Oeser Norbert Altenkamp (CDU) Werdegang: Norbert Altenkamp (45) ist nach drei erfolgreichen Wahlgängen im 14. Jahr Bürgermeister in Bad Soden am Taunus. In der Main-Taunus-Kreispolitik mischt der Christdemokrat seit 2006 mit, im Juni 2015 wählte ihn die CDU im Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main zu ihrem Vorsitzenden. Der Diplomvolkswirt und gebürtige Westfale wurde 2003 als Bürgermeisterkandidat für die Christdemokraten nach Bad Soden geholt. Seither lebt er mit Frau und zwei Kindern in der ehemaligen Kurstadt. Sein Amt als Verwaltungschef wird Altenkamp erst niederlegen, wenn er sein Bundestagsmandat sicher hat. Im Herbst vergangenen Jahres kürten ihn die CDU-Delegierten im Wahlkreis 181 zum Direktkandidaten und damit potenziellen Nachfolger von Heinz Riesenhuber. Altenkamp musste sich dabei - für die CDU eher ungewöhnlich – einer Kampfabstimmung stellen. Sein Gegenkandidat war Martin Heipertz. Der 39-jährige gebürtige Kelkheimer leitet in Wolfgang Schäubles Finanzministerium das Referat „Grundsatzfragen der europäischen Politik“ und hatte seine Bewerbung auf eigene Faust über das Internet vorangetrieben.Politische Ziele: Schon ehe er beim CDU-Parteitag offiziell als Bundestagskandidat nominiert war, machte Norbert Altenkamp deutlich: Er will in Berlin vor allem „Anwalt der kommunalen Familie“ seines Wahlkreises sein. Als Bürgermeister habe er bisher im Maschinenraum der Republik gearbeitet. Jetzt wolle er auf Deck präsentieren, was den Bürgern unter den Nägeln brennt. Eines der zentralen Themen ist aus seiner Sicht die Schaffung von mehr Wohnraum auch für Menschen, die sich die hohen Grundstückspreise und Mieten im Rhein-Main-Gebiet nicht leisten können. Als Unterstützer der Regionaltangente West, die zu einer Entspannung der Verkehrssituation rund um Frankfurt beitragen könnte, werde er sich für kürzere Planungsprozesse von Infrastrukturvorhaben einsetzen, kündigte Altenkamp an. Sicherheit und Stabilität, die Konsolidierung der EU, solide Haushaltspolitik auf Bundesebene, die Stärkung der Familien und die Förderung von Integration nennt Norbert Altenkamp als weitere Arbeitsschwerpunkte, wenn er in den Bundestag einzieht. abgeordnetenwatch.de | Profil von Norbert Altenkamp, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Norbert Altenkamp, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Rolf Oeser Ingo von Seemen (Linke) Werdegang: Der gebürtige Wiesbadener (Jahrgang 1987) ist gelernter Bürokaufmann. Auf dem zweiten Bildungsweg hat Ingo von Seemen Abitur gemacht. Ab Oktober wird er an der Uni Mainz Politik und Geschichte studieren. Als Stadtverordneter vertritt er die Linke seit den Kommunalwahlen 2016 im Wiesbadener Stadtparlament. Mit 17 Jahren hatte Ingo von Seemen seine politische Karriere bei der SPD begonnen, war Juso-Vorsitzender in Schlangenbad und später im Juso-Vorstand in Wiesbaden. 2011 verließ er die SPD und wurde 2013 Mitglied bei der Linken. Politische Ziele: Der „rote Baron“, wie Ingo von Seemen von seinen Mitstreitern genannt wird, soll im Main-Taunus-Kreis für einen Generationswechsel bei der Linken sorgen. Als junger Mensch wolle er vor allem junge Wähler ansprechen, sagt von Seemen. Als zentrales Thema seiner Politik nennt er soziale Gerechtigkeit. Er fordert Kostenfreiheit für den öffentlichen Nahverkehr, spricht sich gegen befristete Arbeitsverträge aus und will Leiharbeit eindämmen. Auch wenn politisch nicht mehr viel darüber gestritten werde, sei der Fluglärm weiterhin ein wichtiges Thema in Rhein-Main, sagte der 30-Jährige. Um die Lebensbedingungen für die Anrainer zu verbessern, spricht sich von Seemen dafür aus, Subventionen für Flugbenzin zu streichen. abgeordnetenwatch.de | Profil von Ingo von Seemen, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Ingo von Seemen, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Gernot Laude (Jahrgang 1938) ist Direktkandidat der AfD. Der studierte Diplom-Kaufmann, der früher unter anderem bei einer großen Bank in Frankfurt arbeitete, ist Rentner und lebt in Hofheim. Laude war von 2006 bis 2011 FDP-Stadtverordneter und stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher der Main-Taunus-Kreisstadt sowie Mitglied im Ortsbeirat Marxheim. Für die AfD ist er seit 2016 im Kreisausschuss des Main-Taunus-Kreises vertreten.Josef Voege (60) tritt als Direktkandidat der Freien Wähler bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 181 an. Voege arbeitet seit 1989 als Küster in der evangelischen Kirchen-gemeinde in Sulzbach am Taunus und ist Vorsitzender des hessischen Küsterbundes. Bei den Freien Wählern engagiert er sich seit mehr als zehn Jahren. Er kandidierte bereits bei der Bürgermeisterwahl 2010 für die FW, scheiterte aber im ersten Wahlgang. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Bild: Rolf Oeser Kordula Schulz-Asche (Grüne) Werdegang: Die gebürtige Berlinerin (Jahrgang 1956) absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester und studierte anschließend Kommunikationswissenschaften, Geschichte und Politologie. 1983 wurde Kordula Schulz-Asche bei den Berliner Grünen jüngste Fraktionsvorsitzende in der deutschen Parteiengeschichte. Ab Ende der 1980er Jahre lebte sie zwölf Jahre lang mit Mann und Tochter in Afrika und arbeitete für Entwicklungshilfeorganisationen. Seit 1999 engagiert sich die Grünen-Politikerin, die in Eschborn lebt, im Main-Taunus-Kreis, war Abgeordnete im Kreistag, Mitglied des Hessischen Landtages und Landesvorsitzende der Hessischen Grünen, ehe sie 2013 in den Deutschen Bundestag wechselte. Politische Ziele: Bessere Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen zu schaffen und die Gestaltung des demografischen Wandels auf Bundesebene voranzubringen, nennt Kordula Schulz-Asche als ihre wichtigsten politischen Ziele. Außerdem setzt sie sich als Fachpolitikerin für eine gute Gesundheitsversorgung sowie Pflege und Teilhabe für alle Bürger ein. Menschenrechte und bürgerschaftliches Engagement sind ihr ebenfalls ein großes Anliegen. Auf der Landesliste der Grünen für die Bundestagswahl am 24. September steht Kordula Schulz-Asche auf Listenplatz drei. abgeordnetenwatch.de | Profil von Kordula Schulz-Asche, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Kordula Schulz-Asche, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Rolf Oeser Ilja-Kristin Seewald (SPD) Werdegang: Anders als die meisten ihrer Mitbewerber um das Direktmandat im Wahlkreis 181 ist Ilja-Kristin Seewald im Main-Taunus-Kreis und in den drei zum Wahlkreis zählenden Hochtaunuskommunen bislang wenig politisch in Erscheinung getreten. Nur in ihrem Wohnort Königstein ist die 48-Jährige Vizefraktionschefin sowie Ortsvereinsvorsitzende der SPD. Und sie ist Mitglied im Unterbezirksvorstand der SPD im Hochtaunus-Kreis. Ilja-Kristin Seewald stammt aus der niedersächsischen Stadt Celle, sie hat in Marburg, Paris, Hamburg und Frankfurt Politik, Jura und Geschichte studiert und promoviert. 20 Jahre lang hat sie in der Wirtschaft gearbeitet, zuletzt als Abteilungsleiterin für Kommunikation in einer Frankfurter Großbank. Seit 2012 ist Ilja-Kristin Seewald selbstständige Journalistin und Kommunikationsberaterin. Mit ihrem Mann lebt sie im Königsteiner Stadtteil Schneidhain. Politische Ziele: Mit dem Wahlkampf hat Ilja-Kristin Seewald bereits kurz nach ihrer Nominierung im November 2016 begonnen. Nach und nach machte sie sich in allen 15 Wahlkreiskommunen bekannt, besuchte Vereine, Gewerbetreibende und Unternehmen, kam auf Wochenmärkten mit den Bürgern ins Gespräch und bei Hausbesuchen. Immer mit dabei ist ihr Hund Thimmy, ein Irish Terrier. Bildung von der Kita bis zur Universität müsse kostenfrei sein, fordert Seewald. Zudem bräuchten Familien eine flächendeckende Ganztagsbetreuung für ihre Kinder, damit Mütter und Väter die Möglichkeit hätten, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Immer wieder werde sie von Bürgern auf das Thema Wohnraum angesprochen, berichtet Seewald und plädiert dafür, dass auch für Normalverdiener, größere Familien und finanziell schwächer Gestellte Wohnungen erschwinglich bleiben. Berufe in Pflege, Bildung und der öffentlichen Sicherheit will Ilja-Kristin Seewald aufwerten und besser entlohnen, Leiharbeit einschränken, Scheinwerkverträge bekämpfen und sozialversicherte Arbeitsplätze fördern. Die 48-Jährige bezeichnet sich selbst als „überzeugte Europäerin“, will das Europaparlament und die Bürgerrechte in der EU stärken, sich dafür einsetzen, dass Finanz- und Flüchtlingskrisen solidarisch bewältigt, Asyl und Einwanderung gemeinsam geregelt werden. Auf der Landesliste der SPD steht Ilja-Kristin Seewald auf Platz 18. Wenn sie das Direktmandat nicht gewinnt, sind ihre Chancen, in den Bundestag einzuziehen, sehr gering. abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Ilja-Kristin Seewald, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Ilja-Kristin Seewald, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Der Bundestagswahlkreis umfasst die Städte und Gemeinden im Kreis Groß-Gerau: Biebesheim am Rhein, Bischofsheim, Büttelborn, Gernsheim, Ginsheim-Gustavsburg, die Kreisstadt Groß-Gerau, Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Raunheim, Riedstadt, Rüsselsheim, Stockstadt am Rhein und Trebur.

Wahlkreis 184(Groß-Gerau)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Bild: CDU Stefan Sauer (CDU) Werdegang: In der CDU politisch aktiv ist Stefan Sauer schon seit Mitte der Achtzigerjahre. Der Groß-Gerauer Stadtverordnetenversammlung gehörte der Industriekaufmann und Betriebswirt, der auch schon bei verschiedenen Banken im Rhein-Main-Gebiet gearbeitet hat, von 1993 bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister der Kreisstadt an. Mit 67,6 Prozent der Stimmen wurde Sauer 2007 erstmals zum Rathauschef gewählt. Bei seiner Wiederwahl 2013 erhielt er 73,5 Prozent der Stimmen. Der 51-Jährige, der auf Platz 19 der CDU-Landesliste steht, ist auch Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Groß-Gerau. Politische Ziele: Stefan Sauer empfiehlt sich im Wahlkampf als „verlässlicher Ansprechpartner“. Sollte er in den Bundestag gewählt werden, will er „in Berlin als „Vertreter der Region wirken“. Vor allem wolle er sich dort für die erforderliche finanzielle Unterstützung des Kreises und der Kommunen durch den Bund einsetzen. Um einige Themen, die für den Kreis Groß-Gerau wichtig sind, will sich Sauer besonders kümmern: An erster Stelle nennt er den Lärm durch Flugzeuge, Züge, Kraftfahrzeuge. Dieser lasse sich nicht verhindern, aber doch – etwa durch optimierte Flugrouten, eine bessere Auslastung von Flügen oder durch bessere Lärmschutzvorkehrungen an Bahnstrecken – mindern. Sauer setzt sich zwar für den Bau von weiteren Umgehungsstraßen ein. Jedoch müssten beim Ausbau der Autobahn Wohngebiete stärker als bisher vor Lärm geschützt werden. Ferner würde Sauer als Bundestagsabgeordneter Naherholungsprojekte für die Region unterstützen, sich für den Umwelt- und Klimaschutz sowie die Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum einsetzen. Wer die deutschen Ordnungsprinzipien nicht anerkenne, „gehört nicht in unser Land oder hat mit einer angemessenen Strafe zu rechnen“. Ordnung, sagt Sauer, „schenkt Menschen Wohlbehagen, Sicherheit, Halt und Stabilität“. Das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten empfindet Sauer zwar als Bereicherung. Es müsse jedoch sichergestellt werden, „dass sich das Gefühl der Überfremdung nicht einstellt und dort, wo dies bereits der Fall ist, gezielt und strikt gegengesteuert wird“. abgeordnetenwatch.de | Profil von Stefan Sauer, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Stefan Sauer, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: SPD Jan Deboy (SPD) Werdegang: Sozialdemokratische Überzeugungen bekam Jan Deboy schon in die Wiege gelegt. Der eine Großvater arbeitete auf der Mülldeponie in Büttelborn, der andere als Kapitän auf dem Rhein. Seine Oma und Urgroßmutter waren wiederum bei Opel in Rüsselsheim beschäftigt. Und sein Vater konnte dank der Bildungspolitik der SPD als Erster in der Familie überhaupt studieren. Alle Angehörigen engagierten sich in der Sozialdemokratie. Schon als Schüler sei für ihn daher klar gewesen: „Ich bin Sozialdemokrat.“ Nach dem Studium kümmerte sich der Kulturanthropologe in Raunheim um Familien, deren Kinder nicht in die Kita gingen. Zudem half er dabei, ein Bildungskonzept für Raunheim auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Fast sechs Jahre lang leitete der Gernsheimer die Kreisgeschäftsstelle der SPD. Nach der Kommunalwahl 2016 wurde Deboy zum Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion gewählt. Er war auch am Zustandekommen der Koalition mit Grünen, Linken und der Piratenpartei beteiligt. Deboy arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den SPD-Landtagsabgeordneten Gerald Kummer. Auf der SPD-Landesliste steht er auf Platz 23.Politische Ziele: Deboys politisches Credo lautet: „Ich will, dass alle Menschen im Kreis Groß-Gerau in möglichst gleichen, guten Verhältnissen leben können – egal, ob es um Arbeitsplätze, Umweltschutz, die Auswirkungen des Flughafens oder die kommunalen Finanzen geht.“ In Berlin würde er „eine bodenständige, transparente und offene Politik“ für die Menschen in seiner Heimat machen. Besonders im Blick habe er dabei diejenigen, denen es ohnehin schon nicht gut gehe, die kurz davor seien, in Armut abzurutschen, oder bereits in Armut lebten. Er kämpfe dafür, „dass auch die ‚Kleinen‘ unserer Gesellschaft nicht vergessen werden“. Konkret will er sich für kostenfreie Kinderkrippen und -tagesstätten einsetzen, weil diese wie Schulen und Hochschulen Bildungseinrichtungen seien. Zudem will Deboy im Bundestag erreichen, dass auch diejenigen wieder eine Chance auf einen geregelten Arbeitsablauf bekommen, die schon lange Zeit arbeitslos sind. Ziel müsse es sein, die soziale Teilhabe von Langzeitarbeitslosen zu verbessern. Und er will in Berlin dafür kämpfen, dass Frauen und Männer die gleiche Entlohnung bekommen und dass Wohnraum gefördert und geschaffen wird, der auch für Menschen mit wenig Geld bezahlbar sei. abgeordnetenwatch.de | Profil von Jan Deboy, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Jan Deboy, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Grüne Nina Eisenhardt (Grüne) Werdegang: Vor acht Jahren ist Nina Eisenhardt, Jahrgang 1990, aus Baden-Württemberg nach Hessen gezogen, um in Darmstadt Politikwissenschaften zu studieren. Nach ihrem Bachelor-Abschluss belegt sie derzeit an der Goethe-Universität Frankfurt den Masterstudiengang Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung. Mit Unterstützung der Grünen Jugend Hessen, deren Geschäftsführerin sie seit 2015 ist, hat es Eisenhardt, die in Darmstadt wohnt, auf Platz 9 der Landesliste geschafft. Politische Ziele: Seit vielen Jahren engagiert sich Eisenhardt in politischen Gruppen für Menschenrechte, Abrüstung und eine zivile Konfliktbearbeitung. Sie tritt für eine menschenwürdige Asyl- und Flüchtlingspolitik ein. Außerdem ist Nina Eisenhardt in der Hochschulpolitik aktiv und kämpft für mehr Bildungsgerechtigkeit. Sehr wichtig ist es ihr auch, „klar und deutlich Stellung gegen rechte Parolen und plumpen Populismus zu beziehen“. Für Eisenhardt geht es bei der Wahl am 24. September darum, „dem Rechtsruck in Europa Einhalt zu gebieten, dafür zu kämpfen, dass Europa seine humanistischen Werte nicht über Bord wirft und Menschen in Not Zuflucht bietet“. Zudem müsse „endlich der Wandel hin zu einer nachhaltigen und wertschöpfenden Wirtschaft eingeleitet werden“. abgeordnetenwatch.de | Profil von Nina Eisenhardt, DIE GRÜNEN - Bundestag Jahrgang Wohnort Darmstadt Berufliche Qualifikation B.A. Politikwissenschaft Ausgeübte Tätigkeit Leitende Angestellte Parlament Bundestag Wahlkreis Groß-Gerau Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, unser Kreis Groß-Gerau liegt im Herzen der Rhein-Main Region. Wir stehen vor den wohnungs- und verkehrspolitischen Herausforderungen einer modernen Metropolregion. Wir müssen unsere Natur schützen und die ökologische Landwirtschaft stärken. abgeordnetenwatch.de

Bild: Linke Jörg Cezanne (Linke) Werdegang: Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, Betriebswirt und Soziologe arbeitet als Geschäftsführer der Fraktion „Die Linke“ im Hessischen Landtag. Der 58-jährige gebürtige Frankfurter wohnt in Mörfelden-Walldorf und ist auch Kreisvorsitzender der Linken im Kreis Groß-Gerau. Auf der Landesliste der Linkspartei steht Cezanne auf Platz 4. Politische Ziele: Das Hauptanliegen des Linken-Politikers ist, dass die Wirtschaft den Menschen dienen müsse und nicht umgekehrt. Nach Auffassung Cezannes braucht das Land „sichere und menschenwürdige Arbeitsplätze und eine Produktion, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen nicht zerstört“. All dies müsse „Vorrang haben vor Profit und steigenden Börsenkursen“. Cezanne kritisiert, dass sich nur wenige den erarbeiteten Reichtum aneignen. Daher kämpft er dafür, die „Entwertung der Arbeit“ zu beenden, nachdem sich seit dem Jahr 2000 der Anteil der Löhne und Gehälter der arbeitenden Menschen am Volkseinkommen stetig verringert habe. Mit einer „sozial gerechten Steuerpolitik“ könnten Finanzspekulationen eingedämmt und große Vermögen zur Finanzierung von Bildung oder Gesundheit herangezogen werden. Ferner sollten der Mindestlohn erhöht und Leiharbeit verboten werden. abgeordnetenwatch.de | Profil von Jörg Cezanne, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Jörg Cezanne, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: FDP Stephan Dehler (FDP) Werdegang: Für den 33 Jahre alten Vorsitzenden der FDP-Fraktion in Trebur würde der Einzug in den Bundestag eine Rückkehr in seine Geburtsstadt bedeuten. Nachdem er während seiner Jugendzeit zunächst bei der CDU politisch aktiv war, trat Stephan Dehler 2008 in die FDP ein. 2011 wurde er Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppen in Hessen. Inzwischen ist der Geschäftsführer einer Immobilienmanagementgesellschaft stellvertretender Vorsitzender der FDP im Kreis Groß-Gerau. Auf der Landesliste der hessischen FDP für die Bundestagswahl steht Dehler auf dem aussichtslosen Platz 18.Politische Ziele: Nach vier Jahren großer Koalition müssen nach Einschätzung des Groß-Gerauer FDP-Direktkandidaten „die Prioritäten im Land wieder bei Bildung, digitaler Infrastruktur, sozialer Marktwirtschaft und einem vereinten und einigen Europa liegen“. Dehler will sich in Berlin für schnellere Internetverbindungen, bürgerfreundliche Verwaltungen, ein solides Verkehrsnetz sowie gut ausgestattete Schulen und Universitäten einsetzen. Wichtig sei, so Dehler, was ein Mensch könne. Deshalb setze er sich auch für eine umfassende Modernisierung des Bildungssystems sowie eine Reform des Bildungsföderalismus ein. abgeordnetenwatch.de | Profil von Stephan Dehler, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Stephan Dehler, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Thorsten Blümlein (AfD), Jahrgang 1971. Der gelernte Industriemechaniker aus Rüsselsheim arbeitet als Luftsicherheitsassistent. Blümlein, der seit der Kommunalwahl im Frühjahr vorigen Jahres Mitglied der AfD-Fraktion im Groß-Gerauer Kreistag ist, bezeichnete bei seiner Nominierung zum Direktkandidaten die innere Sicherheit und soziale Gerechtigkeit als seine Hauptthemen. Jens Hassel (Freie Wähler), Jahrgang 1975, ist selbstständig tätig und wohnt in Riedstadt. In seiner Heimatstadt ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung. Im Vorstand der Kreisvereinigung der Freien Wähler Groß-Gerau engagiert sich Hassel zudem als Schatzmeister. Johannes Matthias Rücker (MLPD), geboren 1947 in Löwenstein im Kreis Heilbronn, wohnt in Rüsselsheim und ist Rentner. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Der Bundestagswahlkreis umfasst neben der Stadt Offenbach die Gemeinden aus dem Kreis Offenbach: Dietzenbach, Dreieich, Egelsbach, Heusenstamm, Langen, Mühlheim am Main, Neu-Isenburg, Obertshausen.

Wahlkreis 185(Offenbach)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Bild: Privat Karl-Richard Krüger (FDP) Werdegang: Der Lebenslauf von Karl-Richard Krüger liest sich wie ein spannendes Buch: Erst eine Lehre in der Gastronomie, dann eine Arbeitsstelle auf einem Kreuzfahrtschiff, das unter der Flagge der Vereinigten Staaten in die Karibik fuhr, im Anschluss das Abitur nachgeholt und Ernährungswissenschaften studiert. Durch ein Praktikum im öffentlichen Dienst kam er in die Bundesfinanzverwaltung in Offenbach. Seine dortige Aufgabe: Ausrüstungsgegenstände und Kleidung für den Zoll einkaufen. Erst 2009 trat der 49-Jährige in die FDP ein, war bereits 2014 einer der Kandidaten für das Europäische Parlament. Der Dreieicher, der bis vor vier Jahren in Neu-Isenburg gewohnt hat, ist erst zum Landesdelegierten und dann zum Bundesdelegierten der FDP gewählt worden. Politische Ziele: Die Digitalisierung mit Glasfaserkabeln liegt Krüger für den Wahlkreis am Herzen. „So kann Arbeit dezentralisiert werden, können Menschen zu Hause arbeiten, müssen sich nicht durch den Berufsverkehr quälen“, sagt er. Das spare Kosten, entlaste die Infrastruktur, helfe der Umwelt. In punkto freien Kindergartenplätzen sei der zweite Schritt vor dem ersten gemacht worden, moniert er. Das sei zwar begrüßenswert, man müsse aber die Qualität der Betreuung steigern und das Personal „vernünftig bezahlen“. abgeordnetenwatch.de | Profil von Karl-Richard Krüger, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Karl-Richard Krüger, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: CDU Björn Simon (CDU) Werdegang: Fünf Jahre war der 36-jährige Björn Simon in der Jungen Union, bevor er im Jahr 2004 in die CDU eintrat. Elf Jahre ist er nun Stadtverordneter in Obertshausen, seit 2015 steht er dem Ortsverband vor, seit diesem Jahr ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Bei der Delegiertenversammlung im November 2016 setzte er sich gegen Simon Isser aus Offenbach mit 99 zu 51 Stimmen durch. Seit vier Jahren ist Simon, der einen Magister in Politikwissenschaften erworben hat, als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestagsbüro seines Parteikollegen Peter Wichtel tätig. Simon leitet auch die Wahlkampfbüros in Berlin sowie in Rödermark und in der Stadt Offenbach.  Der Obertshausener will das Erbe der zwei CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Wichtel und Klaus Lippold antreten, die den Wahlkreis 185 in den vergangenen Jahren in Berlin vertreten haben. Politische Ziele: Simon sieht den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Wahlkreis 185 und im Rhein-Main-Gebiet als vordringlich an, und nennt den Flughafen, die A3 und die A661. Es sei wichtig, das Teilstück der A3 vom Offenbacher Kreuz bis zur Anschlussstelle Hanau auszubauen – und zwar mit gleichzeitiger Verbesserung des Lärmschutzes. Der hochbelastete Abschnitt steht derzeit nicht auf der Liste der Projekte, die mit Priorität behandelt werden. Auch das Schienennetz müsse wachsen, meint Simon. Die zwischen Frankfurt und Hanau geplante Nordmainische S-Bahn sei ein wichtiges Projekt, „das weiter angestoßen werden muss“, genauso wie die ICE-Strecke von Frankfurt über Darmstadt in Richtung Süden. „Ich sehe dringenden Handlungsbedarf“, sagt der CDU-Kandidat. „Ohne starke Infrastruktur funktioniert Rhein-Main nicht.“ Er sieht einen untrennbaren Zusammenhang zwischen einer funktionierenden Infrastruktur und der wirtschaftlichen Stärke der Region. Das sei Grundvoraussetzung für sichere Arbeitsplätze – und ein fester Arbeitsplatz und ein sicheres Einkommen die beste Sozialpolitik. Im Rhein-Main-Gebiet gebe es viele international agierende Unternehmen, aber mittelständische Handwerksunternehmen seien das Rückgrat der heimischen Wirtschaft. „Ich sage Ja zum Meister“, sagt Simon. abgeordnetenwatch.de | Profil von Björn Simon, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Björn Simon, CDU - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Linke Christine Buchholz (Linke) Werdegang: Christine Buchholz ist Erziehungs-, Sozial- und Religionswissenschaftlerin. 1994 trat sie in die SPD ein, verließ die Partei nach dem Beschluss zur Beteiligung am Kosovo-Krieg aber wieder und engagierte sich danach unter anderem bei Attac. Eine neue politische Heimat fand Buchholz 2004 in der „WAsG“ und später bei der Linken, für die sie seit 2009 im Bundestag sitzt. Sie ist Sprecherin ihrer Partei für Verteidigungs- und Religionspolitik und hat 2016 das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ mitinitiiert.Politische Ziele: Der Kampf gegen Rassismus hat für Christine Buchholz eine hohe Bedeutung. „Ich weise die Hetze gegen Geflüchtete und Muslime wie sie von AfD, aber auch aus Teilen der Union kommt zurück“, sagt die Berlinerin und fordert, „klare Kante gegen Rassismus“ zu zeigen. Im Bundestag will sie sich weiter dafür einsetzen, dass „niemand mehr nach Afghanistan abgeschoben wird“. Als verteidigungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion setzt sie sich für umfassende Abrüstung, ein Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr und für ein Verbot von Rüstungsexporten ein. Im Wahlkampf ist die 46-Jährige überall in Hessen unterwegs. abgeordnetenwatch.de | Profil von Christine Buchholz, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Christine Buchholz, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: SPD Tuna Firat (SPD) Werdegang: Tuna Firat ist sowohl in der Stadt als auch im Kreis verwurzelt: Der 36-Jährige führt eine Rechtsanwaltskanzlei in Offenbach und wohnt seit 2015 in Dietzenbach. Aufgewachsen in Rödermark, in Dreieich zur Schule gegangen, hat er jahrelang im Neu-Isenburger Stadtteil Gravenbruch gewohnt. Seine Eltern kamen aus der Türkei. Firat, der sogar ein eigenes Werbevideo auf YouTube erstellt hat, blickt nach eigenem Bekunden auf 16 Jahre Engagement in der politischen Arbeit zurück. Ab dem Jahr 2001 war er Delegierter für den Kreisausländerbeirat und den Landesausländerbeirat (AGAH). Seit 2013 ist er im Bundesvorstand des SPD-Arbeitskreises Migration und Vielfalt tätig, seit 2015 als stellvertretender Bundesvorsitzender. 2005 trat der Rechtsanwalt für Straf- und Verkehrsrecht in die SPD ein und wurde 2011 in den Unterbezirksvorstand gewählt. Mittlerweile ist er dort einer von drei stellvertretenden Vorsitzenden. „Ich bin nicht den bequemen Weg eines Funktionärs gegangen, der über die Jugendorganisation in die Partei kam“, sagt er von sich. Schon vor vier Jahren wollte Firat für die SPD in den Bundestag einziehen. Die Delegierten entschieden sich damals aber für den Neu-Isenburger Gene Hagelstein. Politische Ziele: Tuna Firat ist vor allem der Kampf gegen die Alters-, Einkommens- und Kinderarmut wichtig. „Die Symbolpolitik der vermeintlich erreichbaren Vollbeschäftigung reicht mir nicht aus“, sagt er. „Menschen müssen von ihrer harten Arbeit auch gut leben können.“ Auch die Bildungs- und Qualifizierungsstrukturen müssen sich ändern, meint der SPD-Kandidat. „Menschen brauchen Perspektiven.“ Er spricht sich klar gegen das sogenannte Kooperationsverbot aus, das Berlin untersagt, sich in Sachen Bildung bei den 15 Ländern einzumischen. Nur so könne man strukturell eine bessere Ausrichtung für die Zukunft erreichen. Im Wahlkreis wünscht sich der Dietzenbacher vor allem eine Entlastung im Sozialbereich. „Unsere Kommunen werden bei den Sozialausgaben nicht zu 100 Prozent von Bund und Land refinanziert“, stellt er fest. Die Stadt Offenbach erhalte gerade einmal 40 Prozent ihrer Sozialausgaben erstattet. Kommunen als „Herzkammern unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts“ seien perspektivisch zu stärken, meint er. „Jede Schieflage an dieser empfindlichen Stelle hat gravierende Folgen für unsere Gesellschaft und Demokratie.“ abgeordnetenwatch.de | Profil von Tuna Firat, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Tuna Firat, SPD - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: Grüne/René Spalek, Fotograf Wolfgang Strengmann-Kuhn (Grüne) Werdegang: Friedensbewegung und Anti-AKW-Bewegung haben Wolfgang-Strengmann Kuhn, heute 53 Jahre, schon 1981 zu den Grünen geführt. Der habilitierte Volkswirtschaftler hat sich unter anderem mit empirischer Armutsforschung befasst und mehrere Bücher zu Themen wie Grundeinkommen und Bürgerversicherung veröffentlicht. Der Frankfurter rückte 2008 in den Bundestag nach, wo er rentenpolitischer Sprecher der Grünen war und sich auch im Petitionsausschuss engagierte. Nach einer kurzen Pause infolge der Wahlen 2013 rückte er 2014 als Nachfolger von Priska Hinz, die zur hessischen Landesregierung wechselte, wieder in den Bundestag nach, wo er heute sozialpolitischer Sprecher ist. Politische Ziele: Die Bekämpfung von Armut ist das zentrale politische Thema des Grünen. Für die kommende Legislaturperiode will er sich schwerpunktmäßig vier Themen widmen: Der Garantierente, einer Kindergrundsicherung, Maßnahmen gegen Armut von Erwerbstätigen sowie der Einführung eines Modellprojekts zum Grundeinkommen. Obwohl Frankfurter, ist Strengmann-Kuhn politisch auch in Offenbach aktiv. „Ich bin am Rand des Ruhrgebiets aufgewachsen und habe mich in der Arbeiterstadt Offenbach von Anfang an wohl und heimisch gefühlt“, sagt er. abgeordnetenwatch.de | Profil von Wolfgang Strengmann-Kuhn, DIE GRÜNEN - Bundestag Jahrgang Wohnort Frankfurt am Main Berufliche Qualifikation Wirtschaftswissenschaftler Ausgeübte Tätigkeit MdB Liste Landesliste Hessen, Platz 4 Parlament Bundestag Wahlkreis Offenbach abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Arno Groß (AfD), geboren 1950, wohnt in Neu-Isenburg-Gravenbruch und ist Stadtverordneter sowie Mitglied im Ortsbeirat Gravenbruch und im Kreistag. Er arbeitete unter anderem im bewaffneten Personenschutz. Gregory Engels (Piraten), wurde 1976 geboren und lebt in Offenbach, wo er im Stadtparlament mit der CDU-Fraktion zusammenarbeitet .Jürgen Ries (Freie Wähler), geboren 1969, ist Internist am Ketteler-Krankenhaus und wohnt in Mühlheim.Jochem Kalmbacher (Die Violetten), geboren 1964, ist Pflegedienstleister und lebt in Rodgau. Er ist Co-Vorsitzender der Partei „Die Violetten“, die sich seit 2001 nach eigenen Angaben für eine „spirituelle Politik“ einsetzt. Er hat in Offenbach eine Praxis, in der er unter anderem hawaiianischen „Huna-Schamanismus“ ausübt. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

Der Bundestagswahlkreis umfasst die kreisfreie Stadt Darmstadt sowie die Gemeinden und Städte Alsbach-Hähnlein, Bickenbach, Eppertshausen, Erzhausen, Griesheim, Messel, Modautal, Mühltal, Münster, Ober-Ramstadt, Pfungstadt, Roßdorf, Seeheim-Jugenheim und Weiterstadt.

Wahlkreis 186(Darmstadt)

Bundestagswahl 2017 in Frankfurt und Rhein-Main

Ergebnis 2013

Bild: Privat Michael Friedrichs (Linke) Werdegang: Michael Friedrichs, Jahrgang 1961, engagierte sich schon mit 16 Jahren in der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Jedoch war ihm die Nähe zur Sozialistischen Einheitspartei (SED) in der damaligen DDR zu groß, so dass er mit 18 austrat. Es folgten zehn Jahre Engagement bei der Sozialistischen Jugend Deutschlands, bei den „Falken“. Parallel dazu machte er sein Staatsexamen als Krankenpfleger, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte Mathematik. Seit 2014 ist er Kreisschatzmeister der Linken Darmstadt. Politische Ziele: „Die kommunalen Finanzen müssen breiter aufgestellt werden“, sagt Friedrichs mit Blick auf die Darmstädter Haushaltslücke von 50 Millionen Euro. Er ist dafür, die Gewerbesteuer in eine Gewerbewirtschaftssteuer umzuwandeln und die Gewerbesteuerumlage abzuschaffen. Die Lage auf dem hiesigen Wohnungsmarkt soll über ein von den Linken geplantes Förderprogramm für 250 000 Sozialwohnungen jährlich gestärkt werden. Bei der ICE-Neubaustrecke wünscht er sich eine Führung durch den Hauptbahnhof. Um dies zu ermöglichen, schlägt Friedrichs vor, auf einem Teilstück auf Tempo 300 zu verzichten. abgeordnetenwatch.de | Profil von Michael Friedrichs, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Michael Friedrichs, DIE LINKE - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: SPD Christel Sprößler (SPD) Werdegang: Christel Sprößler ist für die bisherige Bundestagsabgeordnete Brigitte Zypries „die ideale Nachfolgerin und Kandidatin“. Seit 14 Jahren regiert Sprößler, Jahrgang 1968, das Rathaus der Gemeinde Roßdorf bei Darmstadt. Für Sympathie sorgte sie, weil sie als frischgebackene Mutter ihre Termine auch schon mal zum Stillen unterbrach. Die Diplomkauffrau war bis 2003 Abteilungsleiterin bei Condor/Thomas Cook. 1994 startete sie ihre politische Karriere mit dem Eintritt in den Ortsverein Roßdorf und Gundernhausen. Es folgten verschiedene kommunalpolitische Ämter. Sie war Verhandlungsführerin der rot-grünen Koalition 2011 und Verhandlungsführerin für die Ampel-Koalition 2016. Sie ist Aufsichtsrätin der gemeinnützigen GmbH Behindertenzentrum, Beratendes Mitglied des Entega-Aufsichtsrats, ist in der Vertreterversammlung der Haftpflichtkasse Darmstadt und sitzt im Verwaltungsrat der Sparkasse Dieburg. In der Landespolitik ist Christel Sprößler Beisitzerin im Vorstand der Hessen-SPD und Mentorin im Mentorenprogramm. Sie ist in zahlreichen Vereinen Mitglied, unter anderem beim Nabu und der Freiwilligen Feuerwehr. Politische Ziele: Zur ihrer Motivation sagt Sprößler: „Es gibt nichts, was mich aus dem Rathaus treibt. Aber eine neue Herausforderung nach 14 Jahren reizt mich und ich hoffe, dass ich aus der neuen Position heraus die Rahmenbedingungen für kommunalpolitische Entscheidungen verbessern kann.“ Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin würde sie häufiger im Wahlkreis sein, da sie ihren Erstwohnsitz und den Familienmittelpunkt in Roßdorf behalten will. Im Wahlkreis gebe es ein paar Themen, die geklärt werden müssten, bei denen die Interessen durchaus verschieden sind. Zum Beispiel beim Verkehr (Straßenbau, ÖPNV und Schienenverkehr). Zwischen diesen unterschiedlichen Interessen zu vermitteln, ist sei eine Herausforderung. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Wohnsituation und das Angebot von bezahlbarem Wohnraum.Besonders wichtige Themen sind Arbeit, Bildung, Familie und Wohnen. Wobei diese Themen alle in einem starken inhaltlichen Zusammenhalt stehen, wie sie sagt. Sie will sich für die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung, für kostenlose Kitaplätze und eine auskömmliche Rente einsetzen. Außerdem liegt ihr Europa sehr am Herzen. Sie möchte zur Stabilität in Europa beitragen. abgeordnetenwatch.de | Profil von Christel Sprößler, SPD - Bundestag Politik für Deutschland Mein Wissen und meine Erfahrungen um die Aufgaben aber auch Probleme der Städte, Kommunen und Kreise verbunden mit dem Wunsch für die Stadt Darmstadt, die Wahlkreiskommunen und damit für unsere Region etwas in Berlin bewegen zu können, sind meine Motivation. abgeordnetenwatch.de

Bild: CDU Astrid Mannes (CDU) Werdegang: Seit 2007 ist Astrid Mannes – Jahrgang 1967 – Bürgermeisterin der Gemeinde Mühltal bei Darmstadt. In dieser Zeit hat sie sich nach eigenen Worten vor allem für den Ausbau der Kinderbetreuung eingesetzt und einen Stau in der Straßensanierung abgearbeitet. Die Geschichts- und Politikwissenschaftlerin ist ausgebildete Personalreferentin und hat vor ihrem Bürgermeisteramt als Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Ried gearbeitet. Ihre politische Karriere begann Mannes bei der CDU Mühltal. Sie ist unter anderem Mitglied des CDU-Kreisvorstands Darmstadt-Dieburg, des Präsidiums des Hessischen Städte- und Gemeindebundes und ehrenamtliche Richterin beim Arbeitsgericht Darmstadt. Sie kann bereits auf acht Jahre in der Bundespolitik als eine „spannende Zeit“ zurückblicken. Sie war unter anderem Referentin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion der Landesgruppe Schleswig-Holstein und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Gert Willner und Arnold Vaatz (beide CDU). Auf ihrem Facebook-Auftritt zeigt sie sich zu Gast bei der Heuernte oder beim Bieranstich auf lokalen Festen. Politische Ziele: Das Thema Sicherheit ist Astrid Mannes sehr wichtig. „Wir leben in einem starken Wirtschaftsraum mit vielen Arbeitsplätzen. Dies gilt es zu sichern und auszubauen“, sagt sie. Sie will als Vermittlerin der verschiedenen Interessen alle Akteure an den gemeinsamen Tisch holen, um sachlich das Für und Wider der verschiedenen möglichen ICE- und Güterverkehrs-Trassenführungen zu diskutieren und abzuwägen. Der ICE-Halt in Darmstadt sei ein wichtiger Faktor für die ganze Region. Deshalb will sie sich für die weitere Förderung der „Technik- und Wissenschaftsregion Darmstadt“ und den Ausbau der „Industrie 4.0“ einsetzen. Jede Entscheidung in Berlin will sie auf ihre Auswirkungen auf der kommunalen Ebene untersuchen. Sie ist dagegen, Kommunen finanziell ausbluten zu lassen und fordert, dass der Bund seine Unterstützung etwa bei der Kinderbetreuung ausbaut. Außerdem will sie das Ehrenamt und Vereine stärken. abgeordnetenwatch.de | Profil von Dr. Astrid Mannes, CDU - Bundestag Nah bei den Menschen! Für mich ist es wichtig, vor Ort präsent zu sein. Ich möchte viel im Wahlkreis unterwegs und damit sichtbar und ansprechbar für die Menschen sein. Mir ist es wichtig, die Sorgen und Fragen der Menschen aufzunehmen. abgeordnetenwatch.de

Bild: Grüne Daniela Wagner (Grüne) Werdegang: Daniela Wagner, Jahrgang 1957, gehörte 1985 zu den ersten Grünen im Darmstädter Stadtparlament – als einzige Frau in der Fraktion. Später war sie zwölf Jahre lang als Dezernentin für Schulen, Kindertagesstätten, Wohnen, Interkulturelle Angelegenheiten und Frauen sowie für Umwelt und Naturschutz zuständig. 2005 kandidierte Wagner erfolglos für die Grünen als Oberbürgermeisterin von Darmstadt. Von 2009 bis 2013 war sie als Mitglied in verschiedenen Ausschüssen im Bundestag tätig. Seit 2013 ist sie Landesvorsitzende der hessischen Grünen. Politische Ziele: Wagner liegen die Lebensbedingungen der Menschen am Herzen. Dazu gehöre eine gute, emissionsfreie Mobilität, eine aktive Luftreinhaltungspolitik und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Sie will sich für eine ICE-Vollanbindung für Darmstadt, eine Stärkung des ÖPNV und des Radverkehrs einsetzen, vor allem für deren Finanzierung. Außerdem ist ihr der Lärmschutz wichtig. Die Vermeidung und Verminderung von Emissionen müsse das entscheidende Kriterium sein, wenn es um die Frage der Finanzierung durch den Bund geht. Das Luftverkehrsrecht müsse so verändert werden, dass dem aktiven Lärmschutz im Gesetz eine höhere Priorität eingeräumt werde. abgeordnetenwatch.de | Profil von Daniela Wagner, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Daniela Wagner, DIE GRÜNEN - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Bild: FDP Nicolas Wallhäuer (FDP) Werdegang: Nicolas Wallhäußer, Jahrgang 1982, lebt in Hofheim am Taunus und hat Betriebswirtschaft studiert. Er arbeitet als Corporate Controller in einem IT-Unternehmen. Er ist politisch ein wenig beschriebenes Blatt. Recherchen ergaben, dass er Beisitzer im FDP-Kreisverband Darmstadt ist. Politische Ziele: Zu Wallhäußers Kernzielen gehören die Entlastung des Mittelstands, die Förderung von Innovationen, Unternehmensgründungen und Digitalisierung. Auch will er sich für eine zielgerichtete und freie Bildung für alle einsetzen sowie für ein geeintes und freies Europa. Er macht sich zudem für den Erhalt des Bargelds stark. Als Leitlinie seines politischen Handelns zitiert er gerne folgenden Satz von Gustav Stresemann: „Liberal ist, wer die Zeichen der Zeit erkennt und danach handelt.“ Die Pflicht als liberaler Bürger sei daher, die Zukunft proaktiv zu gestalten unter der Prämisse der Freiheit des Individuums als höchstem, erstrebenswertem Gut. „Anstelle von German Wut brauchen wir wieder mehr German Mut“, sagt er. Auf Wahlkampfplakaten zeigt er sich Schlips zubindend, jung und dynamisch. Seine Themen präsentiert er darauf kryptisch per QR-Code, den man mit dem Handy abrufen kann – Unterzeile: „Denken wir neu.“ abgeordnetenwatch.de | Profil von Nicolas Wallhäußer, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de | Profil von Nicolas Wallhäußer, FDP - Bundestag abgeordnetenwatch.de

Sonstige Bewerber Frank Karnbach (AfD), geboren 1957 in Dessau, wohnt in Griesheim und ist Angestellter in der IT-Branche. Sein politischer Werdegang ist durch den Widerstand gegen das DDR-System und eine 32-monatige Haft in Cottbus und Bautzen geprägt. 2013 trat er in die AfD ein und ist seit 2016 Kreistagsabgeordneter im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Friedrich Herrmann (Freie Wähler), geboren 1944 in Essen, zog im Jahr 1975 nach Pfungstadt. Der Industriekaufmann war Niederlassungsleiter in Seeheim und später selbstständig. Seit März ist er ehrenamtlicher Stadtrat in Pfungstadt. Seit acht Jahren ist er im Kreistag aktiv, seit 2016 ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter im Kreisausschuss Darmstadt-Dieburg. Anna Schupp (MLPD), Jahrgang 1983, ist Angestellte und wohnt in Darmstadt. Kandidierende abgeordnetenwatch.de

LOREM IPSUM DOLOR SIT AMET

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Umsetzung: Monika Gemmer / FR.deKandidatenporträts: Claus-Jürgen Göpfert, Georg Leppert, Christoph Manus, Claudia Kabel, Fabian Scheuermann, Annette Schlegl, Andrea Rost, Andreas Groth, Gregor HaschnikIcon: users by lipi from the Noun project

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